Während der Installation des Tinten-Multifunktionsgeräts Epson Expression Home XP-345 erscheint auf dem Bildschirm eine Meldung, die sich auf Papier bezieht, das nach EN 12281 zertifiziert ist. Epson behauptet darin, dass diese genormten Papiersorten die Umwelt möglichst wenig belasten. Aber kann das überhaupt sein?
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Der Hinweis ist etwas irreführend. Denn die europäische Norm EN 12281 bezieht sich auf „Papier für Kopierzwecke“. Das schließt weißes genauso wie recyceltes Papier ein. Sie garantiert, dass definierte Mindeststandards eingehalten werden. Diese beziehen sich weniger darauf, wie das Papier zusammengesetzt ist, als vielmehr darauf, wie es sich im Gerät verhält. Denn die Bezeichnung „Kopierpapier“ garantiert, dass sich die Papiersorten in Druckern, Kopierern und Faxen mit Trockentonern einsetzen lassen, ohne Schäden zu verursachen, die von der Herstellergarantie nicht abgedeckt sind. So darf ein zertifiziertes Papier bei Geräten mit einem Durchlauftempo von dreißig Kopien pro Minute eine maximale Staurate von 0,77 Promille erreichen. Das entspricht maximal 3,5 Papierstaus auf fünftausend Kopien. Bei Kopiergeräten mit einem Durchsatz von fünfzig Kopien pro Minute sind maximal 2,3 Papierstaus auf zehntausend Kopien erlaubt – eine Staurate von 0,23 Promille.
Auf den Epson-Multifunktionsdrucker XP-345 trifft die Norm nur bedingt zu. Denn hier handelt es sich um ein Gerät mit Tintenstrahltechnik, die gar nicht zentraler Gegenstand der Norm ist. Der Hinweis während des Installationsprozesses nennt EN 12281 als Beispiel für ein ökologisch sauber produziertes Papier. In der Regel tragen diese Papiersorten jedoch eher das Umweltsymbol des Blauen Engel. Es kennzeichnet Papierprodukte, die umweltfreundlich hergestellt sind – etwa vorgeschriebene Anteile von Altpapier enthalten oder ohne Bleichmittel und optische Aufheller produziert sind.