Die hohen und weiter wachsenden Marktanteile von Chrome haben Firefox in den letzten Monaten und Jahren ordentlich unter Druck gesetzt. In den letzten drei Jahren ist beispielsweise der weltweite Marktanteil von Chrome von 45,03 Prozent im August 2013 auf 63,58 Prozent im August 2017 angestiegen, wie Statcounter zu entnehmen ist. Im gleichen Zeitraum sank der Marktanteil von Firefox von 20,42 Prozent auf 13,73 Prozent. Deutschland gehört traditionell zu den Ländern, in denen Firefox sich einer große Beliebtheit erfreut, aber auch hierzulande ist im August 2017 der Abstand zwischen Chrome (33,34 Prozent) und Firefox (36,03 Prozent) auf unter 3 Prozentpunkte gesunken. Mit der im Oktober 2016 vorgestellten neuen Browser-Engine Quantum will Firefox wieder Boden gut machen. Neugierige Anwender haben ab sofort die Möglichkeit, mit Firefox Quantum die nächste große Version des Browsers vorab zu testen. (Klicken Sie dazu auf “Direkt zum Download” und dann unter “Weitere Versionen” auf Quantum.) Die finale Version soll dann am 14. November 2017 erscheinen. Aktuell ist Firefox 55 und in Kürze soll Firefox 56 erscheinen. Im November startet dann Firefox Quantum mit Firefox 57.
“Neu. Schnell. Stark.”, heißt das Motto für Firefox Quantum. Die unter dem Codenamen “Quantum” entwickelte Engine soll die modernste ihrer Art sein und die seit dem Jahr 2003 eingesetzte und stetig weiterentwickelte Browser-Engine Gecko ablösen. Durch Quantum wird die Performance von Firefox massiv gesteigert. Die Engine nutzt dabei die Hardware modernerer PCs und kann Prozesse über mehrere CPU-Kerne und GPUs abarbeiten. In Quantum fließen auch Teile der Entwicklung von Servo ein, einer von einer Community gemeinsam entwickelten Web-Engine, die Mozilla unterstützt. Außerdem werden große Teile von Quantum mit der Mozilla-Programmiersprache Rust programmiert
Unterm Strich, so verspricht Mozilla, erhalten die Nutzer mit Firefox Quantum den “schnellsten Firefox aller Zeiten.” Innerhalb der letzten Monate sind bereits Verbesserungen in Firefox gemacht worden, wie beispielsweise die Multiprozessor-Unterstützung und die Integration von WebAssembly und WebVR. Im Vergleich zu Firefox 52, welches im März 2017 erschien, bietet Firefox laut Mozilla beim Speedometer 2.0 Benchmark eine doppelt so hohe Geschwindigkeit. Wie sich Firefox Quantum im Vergleich zu Chrome bei der Geschwindigkeit schlägt, demonstriert Mozilla in dem folgenden Youtube-Video.
Firefox Quantum: Neues Photon-Design
Firefox erhält mit Quantum aber auch ein neues Design. Das bisher verwendete Australis-Design ist schon ein paar Jahre alt und wird mit Firefox Quantum durch das Photon-Design abgelöst. Einen ersten Ausblick auf Photon gab es bereits per Blogeintrag im März 2017. Beim Öffnen eines neuen Tabs wird der Nutzer von dem sogenannten Activity-Stream begrüßt, der sich beliebig anpassen lässt.

Welche Möglichkeiten der Anpassungen man hat, erfährt der Nutzer über die neuen Tipps-Seiten. Hier erfährt der Nutzer unter anderem, welche Einstellungsmöglichkeiten es in den Bereichen Firefox Sync, Erweiterungen, Suche, Farbgebung und Privatsphäre gibt. Hinzu kommen neue, aufgepeppte Icons. Die Oberfläche passt sich auch dem verwendeten Rechner an. Verfügt dieser beispielsweise über einen Touchscreen, dann wird die Größe der Menüs verändert, je nachdem ob man den Rechner per Maus oder Fingern steuert.
“Wir sind überzeugt davon, dass Firefox Quantum die Nutzer mit seinem neuen, moderneren Design begeistern wird”, erklärt Mozilla. Egal, ob die Nutzer Firefox unter Windows 10, macOS High Sierra, Android Oreo oder iOS 11 verwenden. Außerdem wird mit Firefox Quantum auch die Integration des Read-It-Later-Dienstes Pocket in den Browser verbessert, den Mozilla Anfang des Jahres übernommen hatte. Mit nur noch einem Klick lassen sich direkt aus der Adresszeile interessante Inhalte in Pocket speichern.
Download: Firefox Quantum
Die Beta-Version von Firefox Quantum steht für Desktop, Android und iOS zum Testen bereit. Für Entwickler gibt es zudem auch die Developer Edition, die auch neue Entwicklertools an Bord hat.