Update 30.1.2018: Google hat die Übernahme von großen Teilen von HTCs Smartphone-Sparte abgeschlossen. Google zahlte 1,1 Milliarden US-Dollar für einen großen Teil des Hardware-Bereichs der Taiwanesen. Google und HTC hatten den Deal zwar schon im September 2017 verkündet, doch bis alle zuständigen Aufsichtsbehörden und Kontrollgremien zugestimmt haben, dauerte es bis jetzt. Damit gehören nun 2000 ehemalige HTC-Techniker und -Entwickler zum Google-Imperium. Wobei viele dieser 2000 Entwickler faktisch ohnehin schon für Google gearbeitet haben, weil sie die Google-Pixel-Smartphones entwickelt haben. Zudem darf Google die Patente von HTC nutzen (allerdings nur nicht-exklusiv). HTC konzentriert sich nun vor allem auf die Weiterentwicklung seiner VR-Brillen-Abteilung. HTC will aber auch weiterhin eigene Smartphones entwickeln. Durch die Übernahme bekommt Google einen neuen, großen Entwicklerstandort in Taiwan. Der von Google übernommene HTC-Standort in Taipeh wird zu Googles größtem Entwicklerstandort in ganz Asien. Update Ende
Die Gerüchte über einen Google-HTC-Deal haben sich bestätigt – zumindest teilweise: Google (das zu Alphabet gehört) und HTC haben bekanntgegeben, dass Google einen Teil von HTC übernehmen wird. Für 1,1 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 930 Millionen Euro) kauft Google einen Teil der Smartphone-Sparte von HTC. Von rund 2000 HTC-Mitarbeitern, die zu Google wechseln, ist die Rede. Doch weitere 2000 Smartphone-Experten bleiben bei HTC. Einige der HTC-Mitarbeiter, die bald zu Google wechseln werden, arbeiten faktisch ohnehin schon für Google: Sie entwickeln das Pixel-2-Smartphone. Außerdem erwirbt Google eine nichtexklusive Lizenz für die Nutzung von geistigem Eigentum von HTC (HTC Intellectual Property IP), also zum Beispiel von Patenten.
Mit der Übernahme wesentlicher Teile von HTCs Smartphone-Team krönt Google seine langjährige Zusammenarbeit mit HTC im Bereich Smartphones. HTC wiederum gewinnt mit den 1,1 Milliarden Dollar finanziellen Spielraum, um zum Beispiel sein nächstes Flaggschiff-Smartphone weiter zu entwickeln. Die Taiwanesen stellen also auch weiterhin eigene Smartphones her. Außerdem führt HTC seine Arbeiten an einem VR-Ökosystem rund um die VR-Brille Vive fort. HTC konzentriert sich künftig zudem auf neue Technologien wie Internet der Dinge (IoT) und Augmented Reality (AR) sowie Künstliche Intelligenz (AI).
Sofern alle zuständigen Aufsichts- und Regulierungsbehörden zustimmen, soll der Kauf Anfang 2018 vollzogen werden.
Googles jetziger Deal mit HTC unterscheidet sich deutlich von der Übernahme von Motorola. Im Jahr 2011 übernahm Google Motorola vollständig. Die Übernahme des bekannten Handy-Produzenten entwickelte sich zu einem finanziellen Desaster, Google verkaufte Motorola bereits 2014 mit deutlichem Verlust an das chinesische Unternehmen Lenovo weiter. Und Lenovo beerdigte schließlich Motorola.
Bei dem aktuellen Deal mit HTC übernimmt Google aber nicht einmal die vollständige Smartphone-Sparte von HTC. HTC gibt das Smartphone-Geschäft also nicht vollständig an Google ab.