Mittlerweile kommt es auch im Privatbereich immer öfter vor, dass ein Anwender an seinem Schreibtisch mehr als einen PC nutzt. Ein anschauliches Beispiel dafür wären etwa ein Gaming- und ein Arbeitsrechner, welche aus Platzgründen auf demselben Schreibtisch stehen müssen.
Gleichzeitig haben ein zusätzlicher Bildschirm sowie ein weiteres Peripherie-Set (Maus, Tastatur und Lautsprecher/ Headset) keinen Platz. In solchen Fällen bietet sich ein KVM-Switch an (Keyboard – Video – Mouse), um per Knopfdruck zwischen beiden Rechnern umzuschalten und die Bedienung mit nur einem Set vorzunehmen. Damit sparen Sie natürlich auch Kosten.
So funktioniert ein KVM-Switch
KVM-Switches sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die herkömmliche Variante sieht vor, dass Sie Ihre Peripherie und den Monitor an den Switch anstöpseln, und den Switch mit den beiden Rechnern, etwa via USB oder auch anderen, proprietären Anschlüssen verbinden.
Daraufhin ist es möglich, zwischen beiden Systemen hin- und herzuschalten, indem Sie eine Taste am Switch selbst oder auch eine bestimmte Tastenkombination auf der Tastatur drücken – bei teureren Modellen ist oft eine Fernbedienung im Lieferumfang enthalten. Meist zeigt Ihnen eine kleine LED-Leuchte am Gerät an, welchen Rechner Sie aktuell bedienen.
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Der KVM-Switch emuliert dem gerade nicht angesteuerten PC, dass Tastatur, Maus und Monitor nach wie vor an ihm angeschlossen sind. Denn würde jedes Mal bei einem Wechsel die Verbindung getrennt, so könnte es zu Problemen mit dem Betriebssystem und der Hardware führen, was häufig auch Abstürze zur Folge hat – und das wäre alles andere als produktiv. Sowohl die Aktualität als auch die Anzahl der Anschlüsse bestimmen vordergründig den Kaufpreis für einen KVM-Switch.
KWM-Switches für 2 PCs mit HMDI
Günstige Modelle für zwei PCs mit HDMI-Anschluss (3840×2160@30Hz) wie den Inter-Tech KVM-AS-21HA bekommen Sie bereits für knapp über 50 Euro. Dieser ermöglicht den Anschluss von einem Monitor via HDMI 1.4b, einer Audio-Mikrofon-Kombination sowie drei USB-Geräten.
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Mit dem ATEN CS22H für gute 60 Euro können Sie dank HDMI-2.0-Ein- und Ausgang einen Monitor auch bei 4096 × 2160 Pixeln noch mit 60 Hz ansteuern, allerdings bietet der Switch nur zwei USB-Ausgänge. Ganze vier USB-Anschlüsse liefert die RaidSonic Icy Box IB-KVM8801-HU2 für rund 90 Euro, um etwa noch einen Drucker, einen USB-Stick oder eine externe SSD zusätzlich anschließen zu können.
KVM-Switches für 2 PCs mit DisplayPort
Mit Display-Port-Anschluss (3840×2160@60Hz) sind die KVM-Switches etwas teurer. Das preiswerteste Modell ist der InLine 63613I für circa 70 Euro. Neben dem DisplayPort 1.2 Ausgang stehen jedoch nur zwei USB-Ports und zwei Klinkenanschlüsse zur Verfügung.
Mit dem Digitus 4K 60Hz erhalten Sie für grob 110 Euro einen KVM-Switch, der sowohl einen HDMI 2.0 als auch einen DisplayPort 1.2 Ausgang bietet und obendrein über vier USB-Ausgänge (2x USB 2.0 und 2x USB 3.0) sowie eine Infrarot-Fernbedienung verfügt. Der DeLOCK DisplayPort 8K 30 Hz für 120 Euro bietet eine vergleichbare Ausstattung, kann aber zusätzlich Displays sogar in 7680 × 4320 Pixeln bei 30 Hz via DisplayPort ansteuern.
KVM-Switches für 4 PCs
Bis zu vier Rechner gleichzeitig können Sie an den DeLOCK 11484 KVM Switch 4x via HDMI (3840×2160@30Hz) und Displayport (7680×4320@30Hz) anschließen. Kostenpunkt: Gute 170 Euro. Eine Alternative ist der Digitus DS-12890 4K 60Hz für den gleichen Preis, der allerdings keine 8K-Auflösung unterstützt.
Netzwerkbasierte KVM-Switches
Alternativ gibt es netzwerkbasierte KVM-Switches. Dabei erfolgt die Signalübertragung über das Netzwerk, weshalb sie auch oft „KVM over IP“ genannt wird. Die Peripherie schließen Sie dabei an einen im Netzwerk eingebundenen Rechner an, der als Remote-Client fungiert und mit einer speziellen Software ausgestattet ist.
Dieser wiederum überträgt die Signale daraufhin an die anderen Computer im Netzwerk. Dies bietet den Vorteil, dass sich die Rechner auch aus der Ferne steuern lassen. Der Hersteller ATEN dominiert diesen Markt mit Modellen von 600 (ATEN CN8600A) bis zu enormen 14.000 Euro (ATEN KN8164V). Die Preise lassen schon erahnen, dass solche Lösungen eher im gewerblichen respektive industriellen Bereich zum Einsatz kommen.
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