T-Roc heißt das neue SUV von Volkswagen auf Basis des Millionen-Sellers Golf. VW packt eine Fülle von Assistenzsystemen und Infotainmentsystemen in das Kompakt-SUV. Ein Überblick.
Infotainment und Navigation
VW bietet drei unterschiedliche Infotainmentsysteme für den T-Roc an. Das Infotainmentsystem „Composition Colour” mit 6,5-Zoll-Touchscreen ist im Basispreis enthalten. Es besitzt allerdings keine Sprachsteuerung.

Die beiden aufpreispflichtigen Systeme „Composition Media“ inklusive CD-Player und die T-Roc-Top-Lösung „Discover Media” mit CD-Player und Navigationsmodul besitzen 8 Zoll große Touchscreens unter einer glasüberbauten Oberfläche. Eine Sprachsteuerung ist für diese beiden Systeme optional erhältlich.
Ein Discover Pro als Top-Infotainmentsystem wie in Golf oder im Passat gibt es dagegen nicht für den T-Roc. Einen 9,2-Zoll-Touchscreen wie im neuen Golf gibt es für den T-Roc ebenfalls nicht, bei 8-Zoll-Bildschirmgröße ist Schluss.
Update 28.8.: Darum gibt es weder Discover Pro noch Gestensteuerung im T-Roc
Volkswagen geht davon aus, dass das hochpreisige beitrag_id link 1898814 Discover Pro für die Käuferschaft des T-Roc zu teuer sei und Käufer des T-Roc dieses teure Infotainmentsystem nur selten mitbestellen würden. Oder wie es Christine Roch, Pressesprecherin von VW unter anderem für den T-Roc, auf unsere Nachfrage formuliert: „Der T-Roc ist ein junges frisches Crossover Fahrzeug in der Preisklasse um 20.000 Euro. Die Technologie des Discover Media ist optimal auf die Bedürfnisse der Zielgruppen zugeschnitten. Der Einsatz des größeren Discover Pro würde von den Funktionalitäten und der preislichen Positionierung bei den Kunden nur auf wenig Nachfrage stoßen.“ Da VW das Discover Pro für den T-Roc also überhaupt nicht anbietet, gibt es im Golf-SUV auch keine Gestensteuerung . Weil die Gestensteuerung an das Discover Pro gekoppelt ist.

Die drei verfügbaren Infotainmentsysteme integrieren Smartphones via Bluetooth ins Fahrzeug. Sie können dann also Musik vom Smartphone über die Fahrzeug-Lautsprecher abspielen und mit einer Freisprechanlage über die gekoppelten Smartphones telefonieren. Außerdem haben Sie ein Radio und einen einfachen Bordcomputer zur Verfügung. Beim Discover Media ist zudem Kartenmaterial samt Navigation fest integriert.

Active Info Display: Optionales zweites Display
Wie schon in Golf oder Passat bietet VW auch für den T-Roc gegen Aufpreis das Active Info Display (11,7 Zoll Displaydiagonale, 133 dpi, kein Touch) im Armaturenbrett direkt vor dem Fahrer an. Was das Active Info Display gegenüber den klassischen Cockpit-Anzeigen an Vorteilen bietet, zeigen wir hier im Golf VI und hier im Passat ausführlich. Technisch ist das Active Info Display großenteils mit dem Audi Virtual Cockpit identisch.

App-Connect: Carplay, Android Auto und Mirrorlink
Über das bekannte App Connect kann der Besitzer sein iPhone oder Android-Smartphone ebenfalls mit dem Infotainmentsystem des T-Roc verbinden – als Alternative zur standardmäßigen Bluetooth-Koppelung. Über Carplay – nur per Kabel und nicht wireless, wie man es beispielsweise von BMW kennt – geht das beim iPhone und über Android Auto oder Mirrorlink klappt das mit einem Androiden. Und Sie haben richtig gelesen: Volkswagen unterstützt das eigentlich längst gestorbene und kaum noch relevante Mirrorlink tatsächlich auch im neuen T-Roc.
Update 28.8.: Darum hält VW an Mirrorlink fest
Natürlich haben wir Volkswagen gefragt, weshalb der Wolfsburger Konzern, anders als zum Beispiel die Konzerntochter Audi, aber auch im Unterschied zu BMW und Daimler, tatsächlich noch Mirrorlink in seinem Infotainmentsystem anbietet. Sebastian Schiebe, Pressesprecher von VW, gab auf unsere Anfrage diese Antwort: „Bedenken Sie bitte, dass für den globalen Markt die Voraussetzungen nicht immer gleich sind. Android Auto und Apple Carplay sind in Nordamerika und Europa sehr stark, aber speziell für den asiatischen Raum brauchen wir Alternativen. Google Services funktionieren zum Beispiel nicht in China. Darüber hinaus: Aktuell ist (vorsichtig ausgedrückt) nicht viel Dynamik bei der App-Zertifizierung durch Apple und Google zu erkennen. Über Mirrorlink können wir daher demonstrieren, welche Funktionen möglich sind. Und natürlich gibt es viele Handys (gemeint sind Android-Smartphones, denn das iPhone unterstützt Mirrorlink nicht; Anm. der Redaktion) welche die Mirrorlink-Technologie integriert haben. Es ist daher vollkommen okay, hier im Sinne des Kunden, Alternativen und Flexibilität anzubieten“.

©VW
Car-Net: Online-Dienste für den T-Roc
Sie können die bereits von anderen Volkswagen-Modellen bekannten Car-Net-Dienste im T-Roc nutzen. Beispielsweise „Security & Service” mit „Notruf-Service”, „Automatischer Unfallmeldung” und „Pannenruf”. Das bekannte Service-Paket „Guide & Inform” mit „Online-Sonderzielsuche”, der „Online-Zielimport”, „Tankstellen” (Location und Preis), „Nachrichten”, „Parkplätze” (Location, Verfügbarkeit und Preis), „Wetter” und den „Online-Verkehrsinformationen” ist ebenfalls verfügbar.

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Telefonschnittstelle „Comfort”
Auf der Mittelkonsole befinden sich keine Bedienelemente für das Infotainmentsystem: Also weder ein Touchpad noch ein Dreh-Drück-Kippschalter, wie man ihn von BMW oder Audi kennt. Allerdings bietet VW für die Mittelkonsole optional eine induktive Ladeschale für kompatible Smartphones an. Das Smartphone wird dazu in ein Ablagefach (Koppelbox) vor dem Schalthebel gelegt. Außerdem werden kompatible Smartphones mit der Außenantenne gekoppelt.

Der seit 2014 zu Apple gehörende US-Audiospezialist Beats hat zudem ein 300 Watt starkes 8-Kanal-Soundsystem spezifisch auf das Interieur des T-Roc abgestimmt, wie Volkswagen erklärt. Das kostet aber extra.
Lese-Tipp: In diesen Fahrzeugen haben wir das Discover Media getestet:
Discover Media im VW Polo im Test VW Amarok V6 Test: Pick-Up mit Discover Media, Car-Net, Carplay & Android Auto
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Assistenzsysteme
Bereits in der Basisversion „T-Roc” sind das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist” mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung, eine Multikollisionsbremse und der aktive Spurhalteassistent „Lane Assist” mit an Bord. Optional kann das SUV mit zehn weiteren Assistenzsystemen konfiguriert werden. Dazu zählen die automatische Distanzregelung ACC, Rückfahrkamera Rear View, Spurwechselassistent inklusive Ausparkassistent Rear Traffic Alert, Spurwechselassistent Blind Spot-Sensor, Spurhalteassistent Lane Assist, Parklenkassistent Park Assist inkl. Rangierbremsfunktion, Stauassistent und Emergency Assist.
Dazu gibt es noch gegen Aufpreis eine adaptive Fahrwerksregelung DCC, Progressivlenkung, die elektrische Betätigung der Heckklappe und das schlüssellose Schließ-und Startsystem „Keyless Access”. Wobei sich Käufer bei den schlüssellosen Startsystemen grundsätzlich und unabhängig von der konkreten Auto-Marke darüber im Klaren sein sollten, dass dadurch möglicherweise Zugriffsmöglichkeiten für Hacker beziehungsweise Auto-Diebe entstehen.
Preise
Die Preise für den T-Roc beginnen bei zirka 20.000 Euro. Wie viel die oben genannten Extras genau kosten werden, hat VW noch nicht verraten. Der T-Roc wird ab November 2017 ausgeliefert.