Gardena bietet eine Reihe von Rasenmährobotern für den Smart Garden an. Sie sollen dem Rasenbesitzer nicht nur kostbare Zeit sparen und nervige Arbeit abnehmen, sondern zugleich für einen gleichmäßigeren und dichteren Rasenwuchs sorgen.
Modell-Überblick
Los geht es mit den Einsteigermodellen R40Li und R70Li für Rasenflächen bis maximal 700 m². WLAN-Anbindung und Smartphone-App gibt es für diese beiden Modelle noch nicht. Diese Einschränkung gilt auch für das nächststärkere Modell, den Sileno R100Li. Er mäht Rasenflächen bis 1000 m². 1300 m² schafft der Sileno+ R130Li. App-Zugriff steht selbst für dieses Top-Modell nicht zur Verfügung.

Smarte Rasenmäh-Roboter: Mit App und Gateway
Wer seinen Mähroboter auch per App kontrollieren und starten will, muss stattdessen zu Smart Sileno R100LiC und Smart Sileno+ R130LiC greifen. Diese beiden Modelle lassen sich mit dem Smart Gateway von Gardena verbinden und dann von der Smartphone-App Gardena Smart System für iOS und Android überwachen. Mit der App können Sie übrigens auch das Bewässerungssystem von Gardena kontrollieren, die App ist also nicht auf die Mähroboter beschränkt.

Smart Sileno und Smart Sileno+ sind abgesehen von der Funkverbindung zum Smart Gateway und der App identisch mit den nicht-smarten Silenos. Sie schaffen also die gleichen Rasenflächen, sind genauso leise und haben das gleiche Steigvermögen.
Test-Kandidat: Smart Sileno
Für unseren Test stand uns der Smart Sileno zur Verfügung. Er mäht Rasenflächen bis 1000 m² Größe und soll pro Monat bei durchschnittlicher Nutzung 7 kWh Strom verbrauchen.

Tipp: Falls Sie sich bisher noch nicht mit dem Thema Rasenmähroboter beschäftigt haben und den Unterschied zwischen den verschiedenen Modellen sowie zwischen smarten und nichtsmarten Rasenmährobotern wissen wollen, empfehlen wir Ihnen unsere große Kaufberatung zu Rasenmährobotern. Dort finden Sie auch Ratschläge zur richtigen Hausrat- und Haftpflichtversicherung für Rasenmähroboter!
Diebstahlschutz
Der Roboter wiegt 9,8 kg und misst 63 cm x 51 cm x 25 cm. Ein Erwachsener kann den Roboter problemlos mit einer Hand tragen. Das bedeutet aber auch, dass ihn Diebe leicht entwenden können. Deshalb hat Gardena eine Warnfunktion eingebaut, die ein lautes Alarmsignal auslöst, wenn der Roboter hochgehoben wird und man dabei nicht die PIN eingibt. Allerdings stellt Gardena keine Ortungsfunktion für den Roboter zur Verfügung, Sie können ihn also nicht per App lokalisieren.

Lieferumfang
Im Lieferumfang sind neben dem eigentlichen Mähroboter eine Ladestation, Niederspannungskabel (für Begrenzungs- und Leitkabel), Befestigungshaken/Heringe, Kabelverbinder, eine ausführliche gedruckte Anleitung sowie diverse Beschriftungsaufkleber enthalten. Gut: Von den Kabelverbindern sind mehr beigelegt als man zunächst benötigt. Damit sind Reserven vorhanden, falls man einmal das Kabel reparieren muss (siehe unten).

Kaufberatung: Smarte Rasenmähroboter – darauf sollten Sie achten
Mit dem Kabel grenzen Sie zum einen die zu mähende Rasenfläche ein. Zum anderen verlegen Sie zusätzlich ein Leitkabel, mit dem der Roboter zurück zur Ladestation findet, wenn sein Akku leer wird. Denn anders als Staubsaugroboter führt den Mähroboter kein Infrarotsignal zurück zur Ladestation, sondern er orientiert sich dazu am Leitkabel. GPS steht dem Gardena-Roboter ebenfalls nicht zur Verfügung – im Unterschied zu den Automower-Robotern vom Gardena-Mutter-Unternehmen Husqvarna.

Aufbau und Inbetriebnahme
Der Rasenmähroboter soll seinem Besitzer Zeit sparen. Doch bevor er das kann, kostet er den Besitzer erst einmal Zeit und Kraft, denn der Aufbau ist zeitaufwändig, sofern Sie nicht einen Gardena-Lizenznehmer mit dem Verlegen des Kabels und der Inbetriebnahme beauftragen.
Tipp: Lesen Sie nicht nur die beiliegende ausführliche gedruckte Anleitung, sondern schauen Sie sich vor allem auch die Youtube-Videos von Gardena an.
Sorgfältige Planung
Zunächst einmal müssen Sie sich überlegen, wo der Roboter überall mähen soll. Das ist nicht so trivial, wie es zunächst klingt. Denn nur in sehr einfach angelegten Gärten ist es damit getan, die Mähfläche nach außen hin abzugrenzen. Bei etwas abwechslungsreicheren Gärten wird die Rasenfläche zum Beispiel durch Sträucher, Gartenteiche und Bachläufe, Bänke oder Steine beziehungsweise Dekorationen unterbrochen. Grundsätzlich können Sie zwar darauf vertrauen, dass der Sileno mit seinen Stoßsensoren Hindernisse erkennt, gegen die er fährt, und daraufhin umdreht. Das klappt tatsächlich.
Doch in der Praxis sollten Sie Kollisionen möglichst vermeiden. Denn mit jeder Kollision verliert der Sileno Zeit – der Mähvorgang dauert länger. Zudem kostet das „Sich Frei Tasten“ Strom – eine Akku-Ladung reicht dann nicht mehr so lange.

Häufige Zusammenstöße mit besonders harten Hindernissen wie Steinen dürften auf Dauer dem Gehäuse des Sileno zusetzen (Kratzer) und insgesamt die Lebensdauer verringern. Kratzer wies unser Testgerät bereits nach wenigen Wochen Testzeitraum auf.

Tipp: Einige Besitzer bringen eine Schaumstoffleiste vorne am Roboter an, um dessen Kunststoffgehäuse zu schützen.

Aber auch auf der „Gegenseite“ könnte es Probleme geben: Wenn beispielsweise der Sileno ständig gegen Obststräucher wie Stachelbeeren oder Heidelbeeren donnert, fallen diese vorzeitig ab oder der ganze Strauch wird beschädigt. Das gilt es zu vermeiden.
Ebenfalls ein Problem sind Baumwurzeln, die aus dem Rasen herausragen. Kirschbäume beispielsweise haben oft solche Oberflächenwurzeln, an denen die Messer des Rasenmähroboters vorzeitig stumpf werden.
Aufgepasst: Anders als Staubsaugroboter erkennt der Rasenmähroboter keine Abgründe und stürzt in diese hinein! Gartenteiche und ähnliches müssen Sie also unbedingt durch das Kabel absichern (siehe nächster Absatz) und besser zusätzlich noch Steine in den Weg legen. Uns ist ein Fall bekannt, in dem Rasenmähroboter mehrfach in einen Gartenteich stürzten, bis der Besitzer das Problem erkannte.

Die einzige Lösung, um die oben genannten Probleme zu vermeiden: Legen Sie zusätzliche Schleifen des Begrenzungskabels um die zu sichernden Hindernisse. Das bedeutet zusätzliche Arbeit und zusätzlichen Zeitverlust. Übrigens ist das beim Sileno mitgelieferte Kabel 200 Meter lang, es kann auf bis zu 800 Meter verlängert werden.

Kabel verlegen: Oberirdisch oder unterirdisch
Machen Sie sich also zunächst einen genauen Plan und legen Sie eine Position für die Ladestation fest, wo diese nicht stört und sich zudem mit einem Stromanschluss verbinden lässt. Wenn die Planung steht, können Sie mit dem Verlegen des Kabels beginnen.

Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Sie graben das Kabel in die Erde ein. Das ist die dauerhafteste Lösung, die allerdings nicht immer praktikabel ist, zum Beispiel bei vorhandenen Wurzeln, weil Sie diese damit vielleicht beschädigen würden. Außerdem lauern unter der Erde unter Umständen Wühlmäuse, die die Kabel durchnagen können. In diesem Fall müssen Sie die Wühlmäuse erst mit geeigneten Maßnahmen wie Ultraschallsensoren verjagen.

Wühlmaus-Gefahr: Wie beurteilt Gardena die Gefahren, die den Begrenzungs- und Leitkabeln des Sileno durch Wühlmäuse drohen? Hier die Antwort von Gardena: ” In der Tat ist es Gardena schon zu Ohren gekommen, dass Besitzer von Mährobotern Probleme mit Wühlmäusen, Maulwürfen oder anderen Nagern hatten. Diese Probleme werden von Gardena ernst genommen und mit Interesse verfolgt… Es gibt aber keine Gegenmaßnahme, die hier explizit empfohlen wird.”
Die unterirdische Lösung hat aber trotz aller Nager den Vorteil, dass der Roboter während seiner Fahrt das Kabel nicht durchschneiden kann und Sie es auch selbst nicht beschädigen können, beispielsweise wenn Sie mit dem Kantenschneider arbeiten.

Die andere Lösung: Sie verlegen das Kabel auf dem Boden, und zwar möglichst direkt auf dem Boden, ohne dass das Kabel in die Höhe ragt. Die Befestigung erfolgt dann mit Plastikhaken/Heringen. Vorteil dieser Lösung: Sie lässt sich überall anbringen und Sie können nachträglich leichter nachbessern beziehungsweise das Kabel versetzen. Der Nachteil besteht im höheren Beschädigungsrisiko. Falls Sie sich für diese Lösung entscheiden, sollte das Messer des Rasenmähroboters nicht zu tief eingestellt werden, also besser auf vier Zentimeter Graslänge anstatt auf zwei Zentimeter.
Mit dem Verlegen des Begrenzungskabels ist es aber noch nicht getan, der Roboter benötigt auch noch ein Leitkabel. Dieses Leitkabel weist dem smarten Sileno den Weg zurück zur Ladestation, wenn der Akku leer wird. Es entspricht von der Zielsetzung also dem Infrarot-Leitsignal der Staubsaugroboter.

Wenn die beiden Kabel verlegt und an die Ladestation angeschlossen sind und diese wiederum mit Strom versorgt wird, dann können Sie den Roboter in Betrieb nehmen (den Akku lassen Sie am besten schon während des Kabelverlegens aufladen). Nach einer kurzen Kalibrierung sollten Sie zunächst testen, ob der Roboter entlang des Leitkabels zurück zur Ladestation findet.
Danach kann der Roboter zu seiner ersten Fahrt starten. Diese sollten Sie aufmerksam verfolgen (das gilt auch für die erste Fahrt eines Staubsaugroboters in einer neuen Wohnung), um Schwachstellen im Kabelverlauf oder in der Leistungsfähigkeit des Roboters zu erkennen. Bleibt am Rand zu viel Gras stehen? Stößt der Roboter gegen harten Widerstand oder beschädigt er sensible Pflanzen? Oder schafft er es nicht, einen besonders steilen Hang zu erklimmen? Ist der befahrbare Bereich an einer Stelle vielleicht zu eng und er findet den Weg nicht in einen anderen Bereich des Gartens?

Magere Sensor-Ausstattung
Im Vergleich zu hochgerüsteten smarten Staubsaugrobotern, die bald auch noch als fahrbare Überwachungskameras verwendet werden können und somit den stationären smarten Überwachungskameras Konkurrenz machen, haben Rasenmähroboter wie der Gardena Smart Sileno nur eine einfache Sensorik. Stoßsensoren registrieren, wenn der Roboter gegen ein Hindernis stößt. Der Roboter ändert dann etwas die Fahrtrichtung und nimmt einen neuen Anlauf. In Sackgassen und Engstellen, die es in unserem Garten durchaus gibt, bedeutet das aber, dass der smarte Sileno einige Zeit braucht, bis er den Ausbruch schafft. Der Sileno besitzt zwei dieser Stoßsensoren, einmal vorne im Gerät, sowie einmal hinten auf der Hauptplatine. Auf der Platine ist auch der Neigesensor angebracht. Dazu kommt noch ein Hebesensor.

Außerdem besitzt der Sileno Sensoren an der Unterseite, die via Induktion die Begrenzungs- und Leitkabel erkennen. So wird zum Beispiel im Eco-Modus die Stromversorgung der Induktionsschleife unterbrochen, wenn sich der Sileno in der Ladestation befindet. Diese wird währenddessen ja nicht benötigt.
Bei besonders hochpreisigen Mährobotern wie den Husqvarna-Modellen kommt noch ein GPS-Sensor hinzu, der dem Roboter bei der Orientierung hilft und damit den Mähvorgang beschleunigen soll. Dem Gardena fehlt aber GPS, der Sileno erstellt keine Mähkarte, sondern kurvt augenscheinlich ziemlich planlos durch den Garten. Wobei es der Sileno laut Gardena vermeidet, zwei Mal hintereinander über die gleiche Stelle zu fahren.
Letztendlich mäht der Sileno nach dem Zufallsprinzip. Deshalb ist es wichtig, dass der Roboter relativ häufig mäht. Gardena gibt dazu Empfehlungen, die sich bei der Einsatzdauer an der Größe der Rasenfläche orientieren; eine entsprechende Tabelle liegt dem Roboter bei.
Andere Sensoren wie Infrarot, Ultraschall, Kameras oder gar Laser fehlen. Speziell Kameras wären in Verbindung mit der Fernbedienbarkeit des Roboters via App eine spannende Sache. Dann könnte man nämlich mit der App den Roboter zu Patrouillen-Fahrten durch den Garten schicken, wenn man nicht zu Hause ist. Und der Roboter könnte Fotos von einem Dieb, der ihn stehlen will, schießen und diese auf das Smartphone des Besitzers übertragen. Doch all das ist noch Zukunftsmusik. Der Gardena lässt sich weder aus der Ferne in eine bestimmte Richtung dirigieren noch filmt er im Garten.
Die Sensoren, mit denen der Smart Sileno den verlegten Draht erkennt, sitzen vorne und hinten auf der Platine des Roboters. Das Messerwerk fängt bei ca. 15 cm hinter dem Gehäuse an – das Messer nimmt also nicht die ganze Breite des Roboters ein, so dass er an den Rändern Gräser überfährt, ohne diese zu mähen.

Mähergebnis: Nicht schnell, aber gut
In der Ruhe liegt die Kraft. Denn ruhig ist der Gardena Sileno – hier ist der Name Programm (lateinisch heißt Ruhe “silentium”). Der Roboter stört definitiv weder die Nachbarn noch einen selbst, wenn man im Garten in der Hängematte liegt. Soweit ist also alles gut.
Man muss dem augenscheinlich etwas planlos durch den Garten kurvenden Roboter halt einfach Zeit geben, dann wird der Rasen durchaus schön kurz, gleichmäßig und dicht. Der Sileno passiert problemlos immer wieder eine Engstelle in der Mitte der zu mähenden Fläche und kommt auch mit einem kurzen Hang zurecht.

“Das freie Bewegungsmuster hat sich in den über 20 Jahren, in denen die Husqvarna Group nun Mähroboter produziert, bewährt und hat den Vorteil, dass sich beim Mähvorgang keine Streifen bilden. Da der Sileno regelmäßig mäht und nicht erst dann, wenn das Gras eine entsprechende Länge erreicht hat, ist es nur eine Frage der Zeit, bis jeder Fleck des Rasens gemäht wurde. Da die Wuchsgeschwindigkeit von Gras ohnehin recht niedrig ist, hat sich dieses Prinzip bewiesen”, erklärt uns Gardena auf unsere Frage nach dem Grund für das “Chaos-Prinzip”, nach dem der Sileno in unserem Garten herumkurvt.
Fakt ist: An der Mähleistung haben wir nichts auszusetzen, das Ergebnis hat uns überzeugt, der Rasen bleibt kurz und dicht. Und wir müssen keinen Rasenschnitt mehr entsorgen.
Wobei jedem klar sein muss, dass in den ersten Wochen nach Inbetriebnahme gegebenenfalls an einigen Rändern das Kabel noch etwas umgelegt werden muss. Zudem kommt man mitunter nicht darum herum, teilweise einen Kantenschneider zur Entfernung von Grasresten einzusetzen. Bevor Sie aber das Kabel neu verlegen, können Sie zuvor die Überfahrweite des Roboters im Bedienmenü anpassen und damit überstehende Grasreste reduzieren oder ganz vermeiden.

Aber selbst wenn an einigen Rändern Gras stehen bleibt: Der größte Teil der Rasenfläche wird ordentlich kurz gehalten, der Rasen macht durch das häufige Mähen einen dichteren Eindruck. So weit hinterlässt der Smart Sileno von Gardena also einen überzeugenden Eindruck.
Das Schnittgut bleibt als Dünger einfach liegen. Der Rasenschnitt mulcht also gleich den Rasen und muss nicht entfernt werden, wie es der Fall ist, wenn man den Rasen in größeren Zeitabständen von Hand mäht.
Leichte Steigungen nimmt der Gardena Smart Sileno ohne Probleme – bei 35 Prozent Steigung soll laut Gardena Schluss sein: Das sind 35 Zentimeter Höhenunterschied auf 1 Meter Länge.
Wichtig: Das Begrenzungskabel darf nur bis zu 15 Prozent Steigung verlegt werden. Bei schwierigeren Geländebedingungen sollten Sie sich aber auch die Automower der Gardena-Mutter Husqvarna anschauen. Diese kosten mehr, sind aber auch leistungsfähiger und können sogar mit einem optionalen Offroad-Kit ausgestattet werden.
Messer- und Akku-Tausch
Wenn auf dem Rasen oft Äste oder viele Blätter liegen, kann das den Messerverschleiß – drei Messer auf einer sich drehenden Scheibe – ebenso erhöhen wie Wurzeln, die aus dem Boden ragen. Die Messer können Sie selber wechseln. Passende Messer können Sie online nachkaufen, wobei auch die Klingen von Husqvarna für den Sileno passen sollen. Den Akku kann man ebenfalls selber tauschen. Ein Ersatzakku kostet 77,80 Euro zuzüglich 4,70 Euro Versandkosten.
Die Schnitthöhe stellen Sie an der Oberseite des Sileno mit einem Drehregler ein. Vier Zentimeter sollten locker reichen, zwischen 2 cm und 6 cm stehen zur Auswahl. Übrigens: Mit Hilfe der Sensor-Control-Technologie soll der Sileno + zudem selbst das Rasenwachstum ermitteln und darauf seine Arbeitsweise abstimmen können. Dafür benötigt der Sileno+ aber einige Zeit, um den Rasen „kennenzulernen“. Wir konnten diese Technik an unserem Sileno aber nicht testen.
Mindestens eine Stunde dauert das Aufladen des Akkus für eine volle Fahrt, die ihrerseits je nach Zustand des Akkus mindestens eine Stunde dauert. Sobald der Akku leer wird, fährt der Roboter mit Hilfe des Leitkabels selbstständig zur Ladestation, lädt dort auf und setzt dann automatisch den Mähvorgang fort.
Soll der Roboter auch noch einen vom Hauptbereich getrennten Nebenbereich mähen, dann müssen Sie ihn dorthin von Hand tragen. Allerdings müssen Neben- und Hauptbereich mit einem durchgehenden Begrenzungskabel verbunden sein.
Doch in unserem Test geht es ja nicht nur um die Mähleistung, sondern vor allem auch um die smarten Funktionen. Wie steht es nun damit?
Smart Gateway und Gardena App
Gardena bietet für iOS und Android die App Gardena Smart System kostenlos zum Download an. Voraussetzung ist aber – wie bei den meisten Smart-Home-Systemen – eine Steuerzentrale alias Gateway. Dieses Gardena Smart Gateway verbinden Sie wie gehabt mit Ihrem Router – wahlweise via WLAN oder LAN-Kabel. Der Roboter hält vom Garten aus via Funk 863-870 MHz die Verbindung zum Gateway im Haus. Reichweiten- oder Verbindungsprobleme stellten wir keine fest, wobei unser Roboter durchaus bis zu 50 Meter vom Gateway entfernt war.

Sowohl die Einrichtung des Gateways als auch die Einbindung des Smart Sileno in die App klappten auf Anhieb schnell und ohne Probleme. Danach stehen Ihnen diese Möglichkeiten zur Verfügung:
Sie sehen zunächst einmal den aktuellen Status des Sileno. Ob er also gerade mäht oder auf der Ladestation steht. Oder ob er hochgehoben wurde beziehungsweise deaktiviert ist.
Sofern er einsatzbereit in der Ladestation steht, können Sie den Roboter von der App aus starten. Oder ihn, während er mäht, zurück zur Ladestation schicken. Zudem sehen Sie in der App den Ladestand des Akkus.

Treten während des Mähvorgangs Probleme auf, so schickt Ihnen die App eine Mitteilung aufs Smartphone. „Kein Schleifensignal“ bedeutet, dass der Roboter den Mähvorgang stoppen musste, weil ein Problem mit dem Begrenzungskabel auftrat. Vielleicht hat der Roboter ja sein Begrenzungskabel durchtrennt? In diesem Fall wechselt das Kontrolllicht in der Ladestation von grün (alles okay) auf blau (es ist ein Problem aufgetreten). Gehen Sie dann zu der Stelle, wo der Roboter steht. Dort befindet sich vermutlich die durchtrennte Stelle.

Die Meldung „Angehoben“ wiederum bedeutet, dass jemand Ihren Roboter hochgehoben hat. Sofern Sie das nicht selber gemacht haben, sollten Sie nun schleunigst nach dem Rechten sehen.

Außerdem können Sie in der App einen Zeitplan für Mähvorgänge festlegen. Ähnlich wie bei den smarten Saugrobotern von iRobot und Vorwerk legen Sie also die Uhrzeit und die Tage fest, an denen der Roboter mähen soll.

Die App zeigt Ihnen außerdem noch das Wetter für den Gateway-Standort an. Die Wetterdaten liefert der Anbieter WeatherUnderground, der zu “The Weather Company” gehört. Die Wettervorhersagen dieses US-Unternehmens gelten für Deutschland als etwas ungenauer als die Prognosen von Online-Wetterdiensten wie Meteogroup, Wetteronline oder Wetter.de sowie Warnwetter.
Das war es dann aber auch schon mit den smarten Funktionen. Sie können den Roboter mit der App also nicht in eine bestimmte Richtung oder zu einer bestimmten Stelle in Ihrem Garten steuern, und Sie können mit der App auch nicht einen gestohlenen Roboter lokalisieren.

Gardena kann für den Roboter Software-Updates bereitstellen. Diese können aber nicht on-the-fly installiert werden, sondern Sie müssen via USB-Kabel den Roboter mit einem PC (also faktisch an ein Notebook) verbinden: Umständlich und nicht mehr zeitgemäß.
Angesichts des überschaubaren Funktionsumfangs der App stellt sich die Frage, ob sich der Aufpreis für die „smarte“ Variante lohnt. Allerdings ist der Preisunterschied zwischen den nicht-smarten Silenos und den smarten Silenos gering: Der Sileno kostet um die 1230 Euro, der Sileno+ um die 1400 Euro bis 1600 Euro, der Smart Sileno um die 1340 Euro und der Smart Sileno+ um die 1600 Euro. Mehr ins Geld als die App geht also der Unterschied zwischen Sileno und Sileno+ – somit das Leistungsvermögen bei der zu mähenden Fläche.
Gardena Sileno- und Smart-Sileno-Modelle im Preisvergleich
Insofern dürfte die Frage ob smart oder nicht smart beim Kauf kaum die entscheidende Rolle spielen. Zumal Sie mit der App nicht nur die beiden smarten Rasenmähroboter-Modelle von Gardena verwalten, sondern auch weitere smarte Gerätschaften von Gardena, etwa das Smart Sensor-Control-Set , das Smart Water-Control-Set oder das Smart Pressure-Pump-Set.

Reparatur des Kabels: Einfach
Falls das Begrenzungskabel doch einmal beschädigt werden sollte, können Sie es relativ leicht reparieren. Einfach die Schadstelle mit einem Seitenschneider an beiden Seiten abschneiden und dann ein unbeschädigtes Stück Kabel mit zwei Kabelverbindern einfügen. In unserem Test klappte das einwandfrei. Die Fehlermeldung „Kein Schleifensignal“ verschwand sofort, ebenso das blaue Warnlicht, das durch das grüne ersetzt wurde. Und der Roboter konnte wieder mähen.

Für eine einzige Reparatur liegen noch genügend Kabelverbinder bei; falls mehrere Reparaturen nötig werden, können Sie Kabelverbinder und auch Kabel separat nachkaufen.

Fazit
Ein solide gebauter Rasenmähroboter mit ausführlicher gedruckter Anleitung und viel Zubehör. Der Roboter mäht zuverlässig, gleichmäßig und vor allem auch leise. Insofern empfiehlt sich der Sileno für Rasenliebhaber durchaus. Denn er spart nicht nur Zeit, sondern sorgt durch das regelmäßige Mähen auch für einen gleichmäßigen Rasen.
Ob man auch die smarten Zusatzfunktionen benötigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Angesichts des geringen Aufpreises sollte aber nicht allzu viel gegen die smarten Extras sprechen.
Wir vermissen bei der App aber wichtige sinnvolle Funktionen: So kann man zum Beispiel den Roboter nicht gezielt steuern, und der Roboter besitzt auch keine Möglichkeit, um abhängig vom Wetter seinen Mähbetrieb automatisch zu ändern.
Wirklich ärgerlich ist, dass man den Roboter mit der App nicht lokalisieren kann, was bei einem Diebstahl wertvoll wäre.
