Das Ende von Flash ist besiegelt: In einem Blog-Eintrag kündigt Adobe an, dass Ende des Jahres 2020 der Flash Player den End-of-Life-Status erreichen wird und damit beerdigt wird. Die Entscheidung sei gemeinsam mit großen Technologie-Partnern wie Apple, Facebook, Google, Microsoft und Mozilla getroffen worden. Die Browser-Hersteller kündigen entsprechend parallel dazu an, dass sie in ihren Browsern die Unterstützung für Flash über die Zeit auslaufen lassen, ehe dann Flash komplett aus ihren Browsern entfernt wird – Sie können also zum Beispiel Flash-Spiele noch eine Zeitlang spielen. Google hat eben erst Chrome 60 veröffentlicht und will auf einer weiter wachsenden Zahl an Websites den integrierten Flash Player erst auf Nachfrage beim Nutzer aktivieren.
Adobe begründet die Festlegung des Sterbetermins für Flash damit, dass bei den offenen Web-Standards, wie etwa HTML5, genügend Fortschritte gemacht worden seien, um Flash zu ersetzen. Adobe und Macromedia, so heißt es in dem Blog-Eintrag, hätten mit ihren Browser-Plug-Ins Innovationen für das Web gebracht und somit den Website-Betreibern und Nutzern die nachgefragte Interaktivität und Kreativität geboten, ehe die Web-Standards dies ermöglicht hätten.
Websites und Dienste, die auf Flash setzen, müssen bis Ende 2020 auf eine andere Lösung umsteigen. Nach dem “”End of Life” von Adobe Flash werden die Flash-Elemente in keinem Browser mehr lauffähig sein.
Steve Jobs verbannte Flash von iPhones
Die erste Version von Flash veröffentlichte Macromedia vor 20 Jahren. Im Jahr 2005 wurde Macromedia von Adobe übernommen. In den vergangenen Jahren hat Flash vor allem aufgrund von Sicherheitsproblemen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Zu den schärfsten Flash-Kritikern der ersten Stunde gehörte Apple-Gründe Steve Jobs, der Flash von den iPhones verbannte, weil er das proprietäre Flash nicht nur für äußerst unsicher hielt, sondern auch weil es sich schlecht auf die Akku-Laufzeit der Smartphones auswirkte. Eine äußerst gefährliche Sicherheitsanfälligkeit in Flash im Jahr 2015 sorgte dafür, dass vor der Nutzung von Flash verstärkt gewarnt wurde. Mozilla blockierte damals in Firefox sogar für kurze Zeit alle Flash-Inhalte, bis Adobe dann die Lücke behob.
Microsofts Flash-Pläne für Windows, Edge und Internet Explorer
Microsoft bezeichnet in einem Blog-Eintrag das Ende von Flash als das “Ende einer Ära”. In Microsoft Edge und Internet Explorer werde die Unterstützung für Flash über die Zeit bis Ende 2020 in mehreren Stufen auslaufen und Flash dann schließlich aus Windows komplett entfernt.
In einem ersten Schritt wird Microsoft Edge ab Ende 2017 von den Nutzern bei den meisten Websites eine Bestätigung fordern, ehe ein Flash-Element ausgeführt wird. Die Bestätigung erscheint beim ersten Aufruf der Seite und der Browser merkt sich die Entscheidung des Nutzers. Ab Mitte/Ende 2018 wird Edge dann bei jedem Aufruf einer Website auffordern, Flash zu erlauben. Der Internet Explorer wird dagegen bis ins Jahr 2018 alle Flash-Inhalte erlauben.
Ab Mitte/Ende 2019 wird dann Flash bei Microsoft Edge und Internet Explorer standardmäßig deaktiviert. Nutzer müssen Flash dann manuell aktivieren. In Edge werden die Nutzer aber auch dann jedes Mal das Ablaufen eines Flash-Inhalts bestätigen müssen.
Ab Ende 2020 wird Microsoft Flash komplett aus dem Internet Explorer, Microsoft Edge und Windows entfernen. Es wird danach keinerlei Möglichkeit geben, Flash-Inhalte abspielen zu lassen.