Windows Insider erhalten seit Anfang Oktober 2017 die finale Version von Windows 10 Fall Creators Update (FCU), auch Windows 10 Version 1709 Build 16299.15 genannt (wir berichteten). Einige Insider bemerkten nach Installation des FCU, dass Windows Update anschließend die Installation des Updates KB4046355 anbot. Nach Installation dieses Updates wurde der Windows Media Player vom System entfernt. Auf unserem Testrechner wurde das betreffende Update nicht angeboten.
Momentan ist unklar, ob es sich um einen Fehler handelt oder ob mit Windows 10 Fall Creators Update der Windows Media Player von der Standard-Funktion zur optionalen Funktion von Windows 10 “degradiert” wird. Auf jeden Fall lässt er sich
auf Wunsch über “Windows-Features aktivieren oder deaktivieren” unter “Media Features” und einem Haken bei “Windows Media Player” wieder auf dem System aktivieren. Welche Funktionen mit Windows 10 Fall Creators Update garantiert gestrichen werden, lesen Sie im restlichen Beitrag.
ReFS-Erstellung wird gestrichen
Microsoft hat den Support-Beitrag aktualisiert, in dem die Windows-10-Funktionen gelistet werden, die mit dem Windows 10 Fall Creators Update gänzlich gestrichen oder zumindest nicht weiterentwickelt werden. Neu hinzu gekommen ist die Erwähnung des Datei-Systems Resilient File System (ReFS). Die Unterstützung für die Erstellung von ReFS-Laufwerken wird aus Windows 10 Home und Windows 10 Pro entfernt. Unter diesen Laufwerken wird es künftig nur noch möglich sein, entsprechende ReFS-Datenträger zu lesen oder zu beschreiben. Die Erstellung ist fortan nur noch mit Windows 10 Enterprise und Windows 10 Pro for Workstations möglich. Letztere ist eine neue Windows-10-Variante, die mit der Veröffentlichung des Herbst-Updates an den Start geht.
Bei ReFS (Resilient File System) steht das „Resilient“ im Namen des Dateisystems für “unverwüstlich”. ReFS verspricht nämlich nicht nur höhere Kapazitäten, sondern auch eine verbesserte Datensicherheit.
In der ursprünglichen Fassung des Support-Beitrags hatte Microsoft auch die Entfernung des Windows-Klassikers Paint aus Windows 10 angekündigt. Aufgrund des großen Feedbacks ruderte Microsoft aber kurze Zeit später zurück und kündigte an, dass es Paint auch weiterhin über den Windows Store geben werde.
Diese Funktionen fallen ebenfalls weg
Die Veröffentlichung des zweiten großen Updates für Windows 10 im Jahr 2017 naht: Voraussichtlich im September wird Windows 10 Fall Creators Update (Codename: Redstone 3) erscheinen. Die neue Windows-10-Version bringt nicht nur viele Neuerungen mit. In einem Support-Beitrag listet Microsoft nun auch alle Funktionen auf, die mit Windows 10 Fall Creators Update gänzlich gestrichen werden oder zumindest nicht mehr aktiv weiterentwickelt und daher in künftigen Versionen entfernt werden könnten.
Bereits mit Windows 10 Fall Creators Update wird unter anderem die 3D-Builder-App aus Windows 10 entfernt. Die Nutzer werden aufgefordert, stattdessen Print 3D oder Paint 3D zu verwenden. Die 3D-Builder-App wird künftig nicht mehr standardmäßig mit Windows 10 mitinstalliert und ist ausschließlich über den Windows-Store erhältlich. Mit der 3D-Builder-App können 3D-Modelle angezeigt, erfasst und ausgedruckt werden.
Ebenfalls entfernt werden folgende Funktionen und Apps:
- Outlook Express (Windows 10 enthielt bisher noch Code-Fragmente der Mail-Anwendung)
- Reader-App (die Funktion wird in Microsoft Edge integriert)
- Reading List (auch die Leseliste wird in Edge integriert)
- Screensaver-Funktionalität in Themes
- Syskey.exe – diese Nicht-Sicherheits-Funktion wird ab Windows 10 Redstone 3 nicht mehr unterstützt. Stattdessen sollen die Nutzer Bitlocker verwenden, wie auch diesem Knowledge-Base-Artikel zu entnehmen ist.
- Enhanced Mitigation Experience Toolkit (EMET) – mit dieser Funktion konnten bisher Programme vor Virenattacken geschützt werden. Microsoft empfiehlt künftig die Nutzung der Funktion Exploit Protection von Windows Defender.
- Apndatabase.xml – die bisher verwendete APN-Datenbank wird durch die Cosa-Datenbank ersetzt, die die Hardware-Hersteller bereits verwenden müssen.
- Tile Data Layer – wird ersetzt durch Tile Store
- TCP Offload Engine
- Trusted Platform Module (TPM) Owner Password Management
Und hier Funktionen bzw. Komponenten, die nicht mehr weiterentwickelt werden und mit künftigen Windows-10-Versionen entfernt werden sollen:
- Microsoft Paint– wurde bereits durch Paint 3D ersetzt.
- IIS 6 Management Compatibility – den Nutzern werden alternative Scripting-Tools und die aktuellere Management-Konsole empfohlen.
- IIS Digest Authentication – es wird die Nutzung aktuellerer Authentifizierungsmethoden empfohlen.
- Sync Your Settings – wird komplett durch neuen Code in künftigen Versionen ersetzt.
- System Image Backup (SIB) Solution – Microsoft empfiehlt die Nutzung von Voll-Backup-Lösungen von anderen Herstellern.
- TLS RC4 Ciphers – wird künftig standardmäßig deaktiviert.
- TPM.msc und TPM Remote Management– wird durch eine neue Oberfläche in künftigen Windows-10-Versionen ersetzt.
- TPM Remote Management – der Code wird komplett aus künftigen Windows-10-Versionen entfernt.
- Windows Powershell 2.0 – wird durch Powershell 5.0+ abgelöst. Entsprechend sollten alle Applikationen angepasst werden.