Die USA haben erstmals die Einsatzbereitschaft einer mobilen Laser-Kanone demonstriert. Ausgerechnet im Persischen Golf feuerte der Laser auf sein Ziel.
Die Laserkanone (LaWS, Laser Weapons System) befand sich bei ihrer Premiere auf der USS Ponce, einem amphibischen Transportschiff der US-Kriegsmarine, wie der Nachrichtensender CNN berichtet. Glaubt man der US-Berichterstattung, dann könnte die Laserkanone von nun an jederzeit im scharfen Einsatz feuern.
Der Laserstrahl soll Ziele präziser als ein klassisches Fluggeschoss treffen können. Die Waffe soll sich vielseitig gegen Ziele aus der Luft und auf dem Boden, also gegen alle Arten von Zielen, einsetzen lassen. Derzeit soll der Haupteinsatzzweck dieser Waffe aber in der Bekämpfung von Flugzeugen und kleinen Booten liegen. Allerdings entwickeln Techniker bereits die nächste Generation dieser Waffe: Mit ihr sollen sich dann auch feindliche Raketen bekämpfen lassen.
Laserwaffen richten mit Lichtgeschwindigkeit hohe Energiemengen auf ihr Ziel. Stärke und Richtung des Seitenwinds und die Entfernung und selbst die Geschwindigkeit des Zielobjekts spielen beim Feuern mit einem Laser keine Rolle – ganz anders als mit konventioneller Munition. Sondern das Ziel wird einfach kurz anvisiert und sofort bekämpft. Aufgrund der Lichtgeschwindigkeit des Lasers kommt es zu keiner Verzögerung und der Richtschütze muss nicht erst lange das Ziel anvisieren oder Vorhalt geben. Stattdessen drückt er einfach ab.
Der Ablauf des Experiments
Zunächst startete eine Flugdrohne von der USS Ponce. Sie bildete das zu bekämpfende Ziel. Die Laserwaffe erfasste das fliegende Ziel und zerstörte es sofort. Konkret erfolgte die Zerstörung dadurch, dass der Laser einen Flügel der Drohne auf mehrere Tausend Grad Celsius erhitzte, so dass dieser Feuer fing. Die Drohne stürzte daraufhin ins Meer.
Die Laserkanone hat neben der ungeheuren Geschwindigkeit des Laserstrahls noch einen weiteren Vorteil: Der Strahl ist unsichtbar. Und vollkommen leise. Der Angegriffene sieht und hört also nichts, doch er spürt die furchterregenden Folgen.
Die enorme Präzision soll zudem Kollateralschäden verhindern helfen. Das sagt zumindest das US-Militär…
40 Millionen US-Dollar soll die Laserkanone kosten. Für ein modernes Waffensystem kein ungewöhnlich hoher Preis. Anders als bei herkömmlichen Waffensystemen entfallen aber die Munitionskosten. Die Kosten pro „Schuß“, also pro Laserstrahl, sollen bei einem US-Dollar liegen.
Denn der einzige Nachschub, den die Kanone benötigt, ist Strom. Diesen erzeugt die Waffe mit ihrem eigenen Generator. Für die Bedienung dieser Science-Fiction-artigen Waffe sind drei Soldaten erforderlich.
Stellt sich noch die Frage, weshalb die US-Marine ausgerechnet jetzt den Sender CNN zu einem Bericht über die Laserkanone einlädt. Eine plausible Vermutung: Die USA wollen Nordkorea damit einschüchtern. Denn Nordkorea provoziert immer wieder seine asiatischen Nachbarn wie Südkorea oder Japan sowie die USA mit Raketenstarts.
Neben der US-Marine experimentiert auch das US-Heer mit Laserwaffen. Und zwar mit Laserkanonen auf LKWs. Sie sollen mit ihren 50 kW bis 100 kW Leistung sogar feindliche Flugzeuge vom Himmel holen.
Die US-Armee experimentiert nicht nur mit Laserwaffen, sondern auch mit Railguns, die mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen ein Projektil entlang zweier parallel laufender Schienen massiv beschleunigen und das Ziel dann mit 7-facher Schallgeschwindigkeit treffen. Bei Laserwaffen sind die USA aber keineswegs führend, auch deutsche Unternehmen sind auf diesem Gebiet weit vorangekommen. So hat eine in Deutschland entwickelte Laserkanone bereits Drohnen abgeschossen. Und der Rüstungskonzern Rheinmetall hat zusammen mit der Bundesmarine den Lasereinsatz auf Kriegsschiffen bereits getestet. Eine besonders beeindruckende Vorführung einer Laserwaffe gibt es hier nachzulesen und im Video zu sehen: Ein Laserstrahl zerstört einen Ford-Truck.