Im Juli 2015 hatte eine Hacker-Gruppe das Seitensprung-Portal Ashley Madison attackiert und die Daten von rund 36 Millionen Kunden gestohlen. Wenig später wurden diese Kundendaten im Internet veröffentlicht . Eine Katastrophe für ein Portal, das sich damit rühmt, einen diskreten Treffpunkt für Seitensprung-Willige zu bieten.
Bei einer Sicherheitsprüfung stießen Experten auf gravierende Sicherheitsmängel bei Ashley Madison. Die US-amerikanische Handelsaufsichtsbehörde reichte daraufhin aufgrund von Datenschutzvergehen Klage gegen die Betreiber von Ashley Madison ein. Ende 2016 wurde der Rechtsstreit zwischen der kanadischen Betreiberfirma Ruby Corp. und der Federal Trade Commission gegen eine Zahlung in Höhe von 1,6 Millionen US-Dollar beigelegt.
Um die 36 Millionen Opfer des Hacks zu beruhigen, will Ruby Corp. nun erneut zahlen. Zahlreiche Geschädigte des Daten-Leaks hatten sich in den USA mit einer Sammelklage gegen Ashley Madison zusammengeschlossen. Wie Ruby Corp. in dieser Woche bekannt gibt , wolle man die Opfer mit insgesamt 11,2 Millionen US-Dollar (rund 9,8 Millionen Euro) entschädigen. Jeder einzelne Geschädigte kann dabei bis zu 3.500 US-Dollar abrufen. Das ist jedoch nicht ohne weiteres möglich. Jedes der Opfer muss Ruby Corp. nachweisen, dass ihm durch den Leak seines Ashley-Madison-Accounts (Nutzername, E-Mail, Beziehungsstatus und sexuelle Vorlieben) ein Schaden entstanden ist.
Die Einigung auf die Schadenersatzzahlung ist derzeit noch nicht rechtskräftig. Sie muss noch durch einen Richter bestätigt werden. Sonderlich großen finanziellen Schaden dürften die 11,2 Millionen US-Dollar Ashley Madison jedoch nicht zufügen. Das Portal hat nach dem Skandal seinen Namen geändert und konnte sogar neue Kunden hinzugewinnen. Die Schadenersatzzahlungen machen laut Jezebel.com nur rund ein Viertel des Unternehmensgewinns im aktuellen Geschäftsjahr aus.
Ashley-Madison-Hack: Polizist erschießt sich