Update 31. Mai 2017: Trump-Regierung plant Laptop-Verbot – oder doch nicht?
US-Heimatschutzminister John Kelly hatte erst kürzlich bekräftigt, dass er eine Ausweitung des Laptop-Verbots auf alle internationalen Flüge in die USA befürwortet. „Terroristen seien besessen davon Flugzeuge zum Absturz zu bringen“, so Kellys Begründung. Eine konkrete Entscheidung habe Kelly aber noch nicht getroffen.
US-Beamte verhandeln derzeit mit EU-Repräsentanten wegen des angestrebten Laptop-Bans. Bei diesen Verhandlungen sollen US-Vertreter signalisiert haben, dass das Laptop-Verbot vom Tisch sei. Das berichtet die Tagesschau. Doch US-Heimatschutzminister Kelly widersprach dem. Die Frage, ob die USA Laptops auf Flügen in die USA verbieten, bleibt also offen.
Industrievertreter warnen davor, dass ein solcher Laptop-Bann über eine Milliarde US-Dollar kosten würde. Die Industrievertreter empfehlen statt eines Laptop-Verbots bessere Geräte zum Aufspüren von Bomben anzuschaffen. Mehrere US-Firmen sollen dafür bereits leistungsfähigere Scanner entwickeln.
Hintergrund: Darrum geht es
Die Trump-Regierung plant das Verbot für das Mitführen von Laptops im Handgepäck auf europäische Staaten auszuweiten. Das berichtet Reuters mit Verweis auf nicht näher genannte Regierungsquellen.
Beobachter erwarten, dass das US-Heimatschutzministerium (Department of Homeland Security, DHS) bald eine entsprechende Anordnung erlässt. Vorher muss DHS-Minister John Kelly aber noch dem zuständigen Senatsausschuss über Gefahren im Flugverkehr Bericht erstatten. DHS-Vertreter wollen sich heute außerdem mit Vertretern der Industrie treffen, um über dieses Vorhaben zu sprechen.
Ein Laptopverbot für europäische Flughäfen würden in den USA vor allem United Airlines, Delta Air Lines Inc. und American Airlines Group treffen. Sollte das Laptop-Verbot auch für Flughäfen in Deutschland gelten, so wäre auch die Lufthansa betroffen. Zwischen den USA und Deutschland verkehren vielen Geschäftsleute, Wissenschaftler und Journalisten, die oft ihre Notebooks mit an Bord nehmen, um während des langen Fluges arbeiten zu können.
Im März 2017 haben die USA bereits die Mitnahme von Laptops und anderen größeren Elektronikgeräten im Handgepäck für zehn Flughäfen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Katar und der Türkei verboten. US-Sicherheitsbehörden befürchten, dass in den Laptops Sprengsätze versteckt an Bord der Flugzeuge geschmuggelt werden könnten. Großbritannien führte kurz darauf ein ähnliches Verbot ein . Der jetzt in den USA geplante Laptop-Bann für Europa könnte aber auch Großbritannien betreffen, wie ein Insider Reuters verriet.
Das Verbot betrifft alle elektronischen Geräte, die größer als ein Smartphone sind. Also neben Laptops auch E-Reader, Kameras, Tablet-PCs, tragbare DVD-Player sowie portable Scanner und Drucker. Betroffene Fluglinien sind bisher zum Beispiel Royal Jordanian Airlines RJAL.AM, Egypt Air, Turkish Airlines, Saudi Arabian Airlines, Kuwait Airways, Royal Air Maroc, Qatar Airways, Emirates und Etihad Airways.