Wer nicht gleich über 100 Euro für ein Philips-Hue-Starterkit mit Bridge und App-Steuerung ausgeben will – diese “große” Hue-Lösung haben wir hier ausführlich getestet – aber trotzdem eine dimmbare Leuchte mit der Option auf die Erweiterbarkeit um Hue-Bridge und Hue-App besitzen will, kann zum Philips Hue Wireless Dimming Kit für rund 35 Euro greifen. Wir haben diesen preiswerten Einstieg in die Welt von Hue getestet.
Technische Daten
Das Set umfasst eine Leuchte mit warmweißem Licht (2700 Kelvin) und 806 Lumen Helligkeit (maximal aufgedreht), eine Fernbedienung mit Dimmer samt abnehmbarer Magnethalterung und eine gedruckte Kurzanleitung. Die Leuchte (Standard Hue White Lamp) verbreitet also ein recht angenehmes „warmes“ Licht, dessen Lichtfarbe Sie allerdings im Unterschied zum Ikea Trådfri -Dimmer-Set, Weißspektrum grau/weiß nicht ändern können. Das Philips Hue Wireless Dimming Kit hat eine maximale Leistungsaufnahme von 9,5 Watt. Die Leuchte passt in handelsübliche E27-Lampen-Fassungen.
Inbetriebnahme
Schrauben Sie die Philips-Hue-Leuchte in eine Lampenfassung und schalten Sie die Lampe ein. Ziehen Sie dann noch das Kunststoffband aus dem Batteriefach der Fernbedienung, damit der Dimmer mit Strom versorgt wird. Die Batterie (CR2450 Knopfzelle) ist bereits ab Werk eingelegt. Fertig – Sie können jetzt sofort die Leuchte mit der Fernbedienung ein- und ausschalten und vor allem auch dimmen. Wie schon bei der Ikea-Leuchte zieht auch die Philips-Hue-Leuchte zirka 0,3 Watt Strom im ausgeschalteten Zustand. Wenn Sie den Stromverbrauch auf 0 Watt senken wollen, müssen Sie die Lampe selbst ausschalten.

Die Fernbedienung mit Ein-/Aus-Schalter und Dimmer können Sie mit Hilfe der mitgelieferten Halterung auch fest in Ihrer Wohnung anbringen. Auf metallischen Oberflächen müssen Sie dafür nicht bohren, weil die Halterung magnetisch ist.
Sie können bis zu zehn Hue-Leuchten mit der Fernbedienung dimmen, die maximale Reichweite der Fernbedienung gibt Philips mit zwölf Meter an. Die Fernbedienung schaltet die Leuchte via Zigbee-Funkprotokoll, genauer gesagt mit dem Zigbee Light Link Protokoll IEEE 802.15.4.

Dimmer-Set: Lichtfarbe lässt sich nicht regulieren
Die mitgelieferte Hue White Lamp verändert beim Dimmen wie bereits erwähnt nicht die Lichtfarbe, sondern nur die Helligkeit. Die Lichtfarbe ließe sich nur mit den Leuchten Hue White Ambiance oder Hue White and Color Ambiance vom Dimmer aus verändern. Wenn Sie unterschiedliche Lichtfarben wollen, müssten Sie also eine Hue White-Ambiance-Lampe zusätzlich zum Dimmer-Set kaufen beziehungsweise auf das Dimmer-Set verzichten und stattdessen den Dimmer allein kaufen und dazu eine White Ambiance- oder eine White & Color Ambiance-Leuchte. Das wird dann aber relativ teuer: Der Dimmer kostet alleine rund 29 Euro und die genannten Leuchten zwischen 32 (Hue White Ambiance) und 59 Euro (Hue White & Color Ambiance).
Sofern Sie tatsächlich den Dimmer mit einer diese beiden Leuchten kombinieren, können Sie nicht nur die Helligkeit, sondern auch die Farbe des Lichts anpassen. Philips stellt dafür vorkonfigurierte “Lichtszenen” zur Verfügung. Wenn Sie den Anschalter auf dem Dimmer kurz aufeinander mehrfach drücken, navigieren Sie durch die unterschiedlichen Lichtszenen (Entspannen, Lesen, Konzentrieren, Aktivieren) mit je entsprechend unterschiedlicher Lichtleistung (Lumen) und Lichtfarbe (Kelvin). Diese vier Lichtszenen (Entspannen bis Aktivieren) sind im Dimmer hinterlegt, Sie müssen Sie also nicht via Hue-App aktivieren oder manuell anpassen.
Aufgepasst: Alle ab Kalenderwoche 34 2016 ausgelieferten Dimmer haben diesen White Ambiance-Szenenwechsel softwareseitig vorinstalliert. Dimmer der ersten Generation würden das Update automatisch via Hue-Bridge erhalten.
Wenn Sie Wert darauf legen, dass Sie auch die Lichtfarbe bequem per Fernbedienung ändern können, dann ist die Ikea Trådfri-Leuchte für 25 Euro flexibler und vor allem deutlich preiswerter . Der schwedische Möbelgigant Ikea setzt mit seinem erst seit April 2017 in Deutschland verkauften Smart-Lighting-System Philips unter Druck. Der niederländische Elektronikkonzern reagiert darauf: Philips will im Laufe des Jahres 2017 nachziehen und ebenfalls ein Dimmer-Set mit veränderbarer Lichtfarbe anbieten.
Ausbaufähig
Wenn Sie Gefallen an dem dimmbaren Licht finden, dann können Sie weitere Hue-Leuchten dazu kaufen. Bis zu zehn Leuchten können mit dem Dimmer via Funk bedient werden. Günstig ist der Spaß aber nicht, eine Leuchte kostet wie gesagt knapp über 30 Euro. Alle Leuchten verfügen über den Funkchip für Zigbee, Sie können die einzelnen Leuchten und den Dimmer also jederzeit mit einer Hue-Bridge verbinden, wenn Sie die einfache Dimmer-Lösung zu einem intelligenten Lichtsystem für das ganze Haus mit Basisstation und App-Steuerung ausbauen wollen.
Alexa
Grundsätzlich können Sie Hue-Leuchten auch mit Alexa-Sprachbefehlen an Amazon Echo steuern. Dazu brauchen Sie dann aber zwingend die Hue-Bridge, nur mit dem Dimmer-Starterset allein geht das nicht. Die Hue-Bridge vermittelt übersetzend zwischen a) dem Mesh-Netzwerk der Hue Lichter auf Basis von Zigbee Light Link und b) anderen Internetdiensten inklusive der Protokolle von Alexa / HomeKit, Bosch & Co. Bosch Smart Home beispielsweise bietet kein eigenes Lichtsystem, sondern integriert stattdessen Hue.
So koppeln Sie Dimmer und Leuchte nachträglich mit einer Bridge
Sie sind auf den Geschmack gekommen und schaffen sich ein Hue-Starterkit mit Hue-Bridge an? Dann können Sie den Dimmer und die weiße Leuchte problemlos mit der neuen Bridge verbinden. Tipp: Wir haben das Hue-Starterset mit Bridge und drei farbigen Leuchten ausführlich getestet.
Sie schalten die Bridge und die weiße Leuchte aus dem Dimmerset – und am besten alle vorhandenen Hue-Leuchten – ein. Dann öffnen Sie die Hue-App und fügen dort über die „+“-Symbole die weiße Leuchte und den Dimmer (in der Rubrik „Zubehör“) hinzu. Im Dimmer muss sich eine Batterie mit ausreichend Strom befinden. Für die Erkennung des Dimmers drücken Sie mit einer dünnen Nadel auf den Setup-Schalter an der Rückseite des Dimmers.

Die weiße Leuchte weisen Sie dann noch dem gewünschten Raum zu. Beim Dimmer können Sie außerdem festlegen, ob er Leuchten in einem oder in zwei Räumen regeln soll. In unserem Beispiel entscheiden wir uns dafür, dass er nur die beiden Hue-Leuchten (eine farbige aus dem Starterset und die weiße aus dem Dimmerset) im Esszimmer dimmen soll.

Durch die neue Hue-Bridge erhöht sich allerdings Ihr Stromverbrauch geringfügig, denn die Bridge braucht im Betrieb 1,6 Watt. Zudem sollten Sie sich vorher gründlich überlegen, ob Sie den bis dato unabhängig von der Bridge arbeitenden Dimmer wirklich mit der Bridge verbinden wollen. Denn sobald der Dimmer mit der Bridge verbunden ist, können Sie ihn nicht mehr ohne Bridge benutzen. Die Direktverbindung zwischen Dimmer und weißer Leuchte wird ersetzt durch die Verbindung Dimmer – Hue-Bridge – Leuchte.

Die weiße Leuchte aus dem Dimmerset können Sie aber auch nach deren Integration in das Hue-Bridge-System unabhängig von der Bridge mit dem Stromschalter der Lampe, in der sich die Leuchte befindet, ein- und ausschalten. Ohne Bridge leuchtet die weiße Hue-Leuchte aber immer mit voller Helligkeit und reinweiß. Zum Dimmer, wie gesagt, gibt es dann aber keine Verbindung mehr, sobald die Bridge ausgeschaltet ist.
Alternative
Das Ikea Smart Lighting Trådfri-Dimmer-Set bietet ebenfalls ein angenehm warmweißes Licht, das Sie dimmen können. Die Ikea-Leuchte ist maximal aufgedreht aber heller, braucht dann aber auch mehr Strom. Zudem kann bei Ikea Trådfri wie bereits erwähnt die Lichtfarbe geändert werden – das geht bei dem derzeit verkauften Philips-Dimmer-Set nicht. Obendrein ist die Ikea-Lösung rund zehn Euro günstiger. Die Philips-Leuchte bietet dafür den Vorteil, dass sie sich in ein Hue-Bridge-System mit App-Steuerung einbinden beziehungsweise zu diesem ausbauen lässt.
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