Mit dem Smartphone an der Ladentheke seinen aktuellen Kontostand überprüfen und einem Freund die Schulden für die ausgelegte Restaurantrechnung in wenigen Sekunden überweisen: An diese bequemen Möglichkeiten des Geldumgangs gewöhnen sich immer mehr Menschen. Das Online-Banking machen die meisten aber immer noch lieber auf dem Computer und über die Websites ihrer jeweiligen Bank oder Sparkasse.
Diese beiden Welten miteinander zu verbinden ist die Herausforderung, die es zu meistern gilt. Denn immer mehr Angebote schaffen auch eine gewisse Unübersichtlichkeit. Je mehr Apps und Konten genutzt werden, desto schwieriger ist es, einen Gesamtüberblick zu behalten und seine Finanzen vorausschauend zu planen.
Mehrheit der Deutschen möchte Mobile Payment nutzen
Es sind besonders die jungen Banking-Apps, die digital affine Nutzer mit guten Ideen und Design für ihre Angebote gewinnen. Viele Startups bieten intelligent konzipierte, vom Anwender her gedachte Lösungen für das Smartphone. Die Macht, die sie mit Einzelfunktionen entfalten können, lässt sich gut am Beispiel des Unternehmens Paypal nachvollziehen. Aus dem ehemaligen Zahlungsabwickler des Online-Auktionshauses Ebay hat sich mittlerweile der erfolgreichste Anbieter von Online-Bezahllösungen entwickelt. Rund 17 Millionen Kundenkonten zählt Paypal allein in Deutschland. Und insbesondere für das Bezahlen mit dem Smartphone gibt es immer neue Angebote. Apple Pay steht bereits in den Startlöchern für das mobile Bezahlen in Deutschland, und Google startet in den USA gerade mit dem Angebot, Geld über den hauseigenen E-Mail-Dienst Gmail zu versenden.
In Deutschland trifft das Thema auf fruchtbaren Boden: Laut einer aktuellen Umfrage von Star Finanz können sich 60 Prozent der Deutschen vorstellen, alternative Bezahlmöglichkeiten wie Apple Pay zu nutzen.
Im Bereich Banking wiederum werden gerne Download-Zahlen und angemeldete Nutzer genannt, um den vermeintlichen Wechsel der Nutzer von traditionellen Banken zu neuen Applikationen zu beweisen. Bei N26, einer Direktbank, die sich auf die Kontoführung per Smartphone spezialisiert hat , haben aktuell über 300.000 Kunden ein Konto eingerichtet.
Lesetipp: EU fordert Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Online-Banking
Das sind in der Tat beeindruckende Wachstumszahlen, aber verglichen mit den etwa 54 Millionen Girokonten bei Banken und Sparkassen stehen die neuen Lösungen noch am Anfang. Trotzdem ist der Trend zum mobilen Banking unumkehrbar und die Art und Weise, wie online und mobil mit dem Thema Geld und Banken umgegangen wird, verändert sich schnell.
Immer mehr im Fokus stehen sogenannte Multiplattform-Banking-Lösungen wie StarMoney oder Finanzblick . Hinter dem etwas sperrigen Begriff steckt die Idee, die Einfachheit von Apps mit dem klassischen Online-Banking auf dem Computer zu verbinden. Alle verwendeten Dienste und Konten werden dabei übersichtlich auf einer Oberfläche vereint. Kein Mensch will für fünf Standardfunktionen auch fünf Finanz-Apps auf dem Smartphone haben, um dann für die sechste Aufgabe doch wieder auf den PC umsteigen zu müssen.
Lesetipp: Top-Tools fürs Online-Banking zum Download
Multiplattform-Banking ist cloudbasiert, sicher, und mit nur einem Login lassen sich alle Daten, Kontostände und Transaktionen auf allen verwendeten Geräten synchronisieren. Auf nur einer Oberfläche werden nicht nur alle Kontobewegungen bei Banken und Sparkassen, sondern auch alle Zahlungen über Amazon, Ebay und Kreditkarten sichtbar.
Die Nutzerfreundlichkeit steht auch bei der Weiterentwicklung von Multiplattform-Banking im Vordergrund. Mit dem Siegeszug der Smartphones wird die Nutzerführung, die intuitive Bedienbarkeit von Software, immer wichtiger.
Erster Zukunftstrend: Automatisierung von Zahlungsvorgängen
Ein Großteil der Kunden empfindet Banking-Vorgänge und Zahlungsverkehr weiterhin als lästige Pflicht. Trotz trendiger Apps wollen sie auch in Zukunft Geldvorgänge möglichst einfach durchführen. Anwendungen, die Bezahl- und Kontovorgänge automatisieren, stehen deshalb vor einer großen Zukunft. Durchsetzen wird sich dabei nur, was das Leben einfacher macht. Und das bedeutet eben auch: Anwendungen müssen auf allen Geräten und auch bankenübergreifend funktionieren.
Zweiter Zukunftstrend: Sprachgesteuertes Banking
Die nächste Revolution der digitalen Interaktion steht unmittelbar bevor. Denn der Trend geht weg von der manuellen Eingabe hin zu einer sprachgesteuerten Interaktion mit digitalen Angeboten. Schon heute unterhalten sich Apple- und Google-Nutzer routiniert mit ihren digitalen Assistenten Siri und Co. Auch Amazon hat jetzt mit Alexa und dem Lautsprecher Echo auf dem deutschen Markt eine sprachgesteuerte Möglichkeit im Portfolio, um seine Musikstreaming-Dienste zu bedienen, sich Nachrichten oder Audiobücher vorlesen zu lassen, die Hauselektronik zu steuern oder eine Pizza ins Haus zu bestellen.
Sprachgesteuerte Banking-Apps und eine Integration von Siri, Alexa und Co. lassen sicher nicht mehr lange auf sich warten. So wird das Banking in Zukunft nicht nur bedienerfreundlicher und weniger komplex, sondern könnte dann auch Spaß machen.