Trend 1: Sprachsteuerung
„Alexa, starte die Kaffeemaschine und aktiviere das Szenario Lesen“. Sofort beginnt der Vollautomat sich vorzuwärmen, die beiden Leselampen in der Sofaecke schalten sich ein und die Heizung erhöht die Raumtemperatur im Wohnzimmer um drei Grad.
Klingt wie Magie, ist jedoch bereits Realität. Bewohner steuern ihr intelligentes Zuhause ganz komfortabel per Sprachanweisung, egal, ob einzelne Geräte oder konzertierte Szenarien. Kein Suchen in der App, kein Tippen an der Smartwatch: Computer über die Sprache zu steuern ist maximal komfortabel. Außerdem lernt das System dank Künstlicher Intelligenz laufend dazu, passt sich dem Benutzer an und verfeinert sich. Über diese kontinuierliche Kontextanalyse verstehen Amazon Echo , Google Home, Apples Siri und Microsoft Cortana im Laufe der Zeit immer verlässlicher, was der Bewohner meint. Das intelligente Zuhause per Sprache zu steuern ist eindeutig die Zukunft.
Trend 2: Intelligente Steuerung
Um vor allem komplexe Situationen einfach zu bedienen, halten einige Smart-Home-Hersteller sogenannte Situationen bereit: Mit nur einer Eingabe, also einem Sprachbefehl oder einem definierten Ereignis in einer App, werden mehrere Geräte parallel aktiviert.
Ein Beispiel: Sobald es dämmert, schaltet Smart Home die Außenbeleuchtung ein und aktiviert die Bewegungsmelder. Oder auch: Über den Sprachbefehl „Aktiviere das Szenario Kino“ dimmt sich das Licht in der Küche, im Wohnzimmer schalten sich die passende Hintergrundbeleuchtung und der Fernseher ein.
Das intelligente Zuhause der neuen Generation geht sogar noch einen Schritt weiter: Es lernt die Abläufe und Gewohnheiten der Bewohner kennen und reagiert entsprechend. Über die GPS-Koordinaten im Smartphone des Nutzers weiß es, wo dieser sich aufhält. Nähert sich ein Bewohner seinem Zuhause, erhöht die Heizung die Raumtemperatur und deaktiviert das Alarmsystem. Über eine Smartwatch am Handgelenk erkennt Smart Home auch, welcher Bewohner gerade welchen Raum betritt, und steuert passend zu dessen Vorlieben das Licht und die Musik. Die einzelnen Geräte werden sich zukünftig selbst arrangieren: Das intelligente Zuhause erkennt, welche Interaktionen sinnvoll sind, und schlägt dem Nutzer Wenn-Dann-Szenarien vor, die genau zu seinen Gewohnheiten passen.
Trend 3: Sicherheit der Bewohner
Das Zuhause jederzeit im Blick zu haben und wirksam vor Einbrechern zu schützen, ist einer der wichtigsten Nutzertrends. Das belegen die aktuellen Zahlen des GfK Handelpanels. Im vergangenen Jahr stieg der Absatz allein im Bereich „Klassische Hausautomatisierung und Sicherheitstechnologie“ um fast 70 Prozent, Verbraucher sicherten ihr Zuhause mit intelligenten Rauch- und Wassersensoren und Bewegungsmeldern.
10 Tipps für das sichere Smart Home
Smart Home steuert die vernetzten Geräte effektiv: Sobald es dämmert, simuliert es anwesende Bewohner – es schaltet Lampen ein und aus, steuert die Rollläden, im Flur ertönt aus dem Lautsprecher Hundegebell oder im Wohnzimmer Staubsaugerbrummen. Aber es geht nicht nur um Schutz gegen Einbrüche, sondern auch um Sicherheit in den eigenen vier Wänden: Stimmt zum Beispiel die Luftqualität? Sensoren schlagen Alarm, wenn der Kohlendioxidgehalt innerhalb eines Raumes zu stark ansteigt und melden dem Bewohner: „Bitte lüften!“
Trend 4: Altersgerechte Assistenzsysteme
Auch bis ins hohe Alter noch selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben – das ist der Wunsch vieler Senioren. Smart Home unterstützt auch hilfsbedürftige Bewohner und ihre Angehörigen. Über Bewegungsmelder oder Tür- bzw. Fensterkontakte erkennen Familienangehörige, Freunde oder der Pflegedienst schnell, wenn eine ältere Person beispielsweise nicht die üblichen Gewohnheiten zeigt. Häufigere Toilettengänge, weniger oder keine Bewegung oder Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus geben wichtige Informationen über die Verfassung einer Person. Familienmitglieder oder Pflegekräfte stellen fest, ob die betreute Person morgens aufgestanden, ihrem gewohnten Tagesablauf gefolgt oder vielleicht gestürzt ist. So können sie rechtzeitig eingreifen.
Außerdem unterstützen die intelligenten Assistenzsysteme die Bewohner in vielen Situationen: Der Nutzer aktiviert mit einem Tastendruck auf dem Tablet vorab definierte Szenarien: Über „Wohnung verlassen“ schaltet er beispielsweise alle nicht benötigten Geräte aus. Das Szenario „Nachtlicht“ aktiviert Bewegungsmelder, so dass nachts die Wege ins Bad und in die Küche sanft beleuchtet sind. Ein „Serviceruf“ baut sofort den direkten Kontakt zum Pflegedienst auf.
Trend 5: Kompatibilität und herstellerübergreifende Systeme
Was nützen das beste Smart Home und die intelligenteste Steuerung, wenn die vernetzten Geräte und Funktionen nicht interagieren? Mit Blick auf die Kompatibilität regiert zurzeit noch Chaos im vernetzten Zuhause. Die Liste der Protokolle, die im Markt als Standard rangieren, ist lang: Bluetooth Smart LE, DECT ULE, Homematic, Homematic IP, WLAN, Zigbee oder Z-Wave.
Der Nutzer steht vor dem Problem, dass er nach dem Kauf meist nur die Funktionen und Lösungen eines Anbieters nutzen, sie jedoch nicht mit den Produkten anderer Hersteller kombinieren kann. Zu Recht erwartet er allerdings, dass alle Geräte in seinem Haushalt zueinander kompatibel sind. Öffnet er ein Fenster, soll das Thermostat die Temperatur absenken. Wird es draußen dunkel, schließen sich die Rollläden, und die Außensirene schaltet sich ein, wenn der Bewegungsmelder Alarm schlägt.
Die besten Smart-Home-Systeme im Vergleich
Mit vielen Insellösungen sind solche geräte- und funktionsübergreifenden Szenarien nicht zu realisieren. Studien und Beratungsunternehmen prognostizieren: Im Smart-Home-Markt werden sich technisch offene, herstellerübergreifende und flexible erweiterbare Plattformen durchsetzen. Nur so können Anwender die Geräte unterschiedlicher Hersteller kombinieren.
Bereits heute unterstützen einige Anbieter mehrere Funktechnologien wie Homematic, Homematic IP, Zigbee Pro, DECT ULE und Z-Wave. Mit diesen übergreifenden Plattformen sind die Smart-Home-Bewohner nicht mehr an einen Hersteller gebunden und flexibel bei der Auswahl ihrer Geräte. Nur so ergibt sich ein echter Mehrwert und das Smart Home wird für seine Nutzer zum echten Erlebnis.