Vor einem Gericht im australischen Sydney muss sich ein Mann verantworten, weil er Schusswaffen mit einem 3D-Drucker ausgedruckt hat. Die Polizei hatte das Schießgerät zu Hause bei dem Mann gefunden, wie australische Medien berichten , und den Mann Ende Februar 2017 festgenommen. Die Polizisten hatten einen Hinweis auf die Waffen bekommen, als der Mann eine der Waffen über soziale Netzwerke verkaufen wollte.
Die Polizisten fanden mehrere mit Hilfe von 3D-Druck nachgemachte Pistolen. Unter den ausgedruckten Schusswaffen befinden sich auch eine Pistole des österreichischen Herstellers Glock sowie eine Sig 250. Die beiden anderen Waffen sind Airsoftpistolen. Die Beamten stellen außerdem die Computer-Ausrüstung des Mannes und zwei 3D-Drucker sicher. Inwieweit die Waffen tatsächlich schussfähig sind, geht aus dem Bericht nicht hervor.
Die Anklage lautet auf illegale Waffenproduktion und illegalen Besitz von Bauplänen für Feuerwaffen sowie auf illegalen Waffenbesitz.
Anwalt: Er wollte nur spielen… Der Rechtsanwalt des 27 Jahre alten Mannes hat aber eine verblüffende Erklärung für die ausgedruckten Waffen: Der Mann sei einfach nur ein Science-Fiction-Fanboy, der sich besonders für Kriegsspiele und Polizeiszenarien interessieren würde. Und dafür brauche man nun einmal Waffen. Der Mann wollte seinem Anwalt zufolge die Krimiserie NCIS und das Computerspiel Call of Duty nachahmen. Die Gesetze, nach denen die Polizei den 3D-Drucker-Enthusiasten festgenommen habe, seien für völlig andere Vergehen gedacht, führt der Rechtsanwalt weiter aus.
Die ermittelnden Beamten halten eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren für möglich. Das Gerichtsverfahren beginnt im April 2017.
Erste Metall-Waffe aus dem 3D-Drucker
Erste Handfeuerwaffe aus dem 3D-Drucker