Das einfach und schnelle Online-Bezahlsystem Paypal erfreut sich auch in Deutschland großer Beliebtheit. Während die meisten Transaktionen für Sie, als Privatanwender, kostenlos sind, werden für bestimmte Aktivitäten Gebühren fällig.
Keine Paypal-Gebühren beim Kauf – weder online noch im Shop
Eine häufige Frage, die uns erreicht: Fallen eigentlich Gebühren bei der Nutzung von Paypal an oder ist Paypal kostenlos? Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten: Nicht nur das Anlegen und die Nutzung eines Paypal-Kontos ist für Verbraucher kostenlos. Auch wenn Sie Waren oder Dienste beim Online-Shopping per Paypal bezahlen, dann fallen für Sie als Verbraucher keinerlei Gebühren an. Es gibt allerdings Händler und Verkäufer, die ihre Kosten für Paypal (siehe weiter unten) an die Kunden weitergeben.

Gebühr für Echtzeit-Abbuchung von Paypal-Guthaben
Wer Geld-Guthaben bei Paypal hat, der kann es sich in Echtzeit auf sein Konto zurück überweisen. Bei einer solchen Sofort-Überweisung fällt allerdings eine Gebühr in Höhe von 1 % des Betrags an, mindestens allerdings 0,25 Euro und maximal 10 Euro. Der Vorteil: Sie haben Ihr Geld von Ihrem Paypal-Konto binnen weniger Minuten auf Ihrem Bankkonto. Wird das Geld auf eine Kreditkarte abgebucht, dann ist nur eine Echtzeit-Abbuchung möglich.
Gebührenfrei ist die Standard-Abbuchung. Die gibt es allerdings nur dann, wenn der abgebuchte Betrag auf ein Bankkonto übertragen wird. Bei einer Standard-Abbuchung dauert es dann aber auch zwei bis drei Werktage, bis Sie den von ihrem Paypal-Guthaben gesendeten Betrag auf Ihr Bankkonto erhalten. Hinweis: Standardmäßig ist die Sofort-Abbuchung aktiviert, um Kosten zu vermeiden, müssen Sie bei der Abbuchung aktiv auf “Standard” umstellen.
Geld-Versand an Paypal-Freunde in der EU kostenlos
Beim Versenden von Geld an Familienangehörige, Freunde oder Bekannte fallen keine Extrakosten an, wenn das Geld innerhalb der EU versendet wird und keine Währungsumrechnung stattfindet. Solche “persönlichen Zahlungen” sind also kostenlos, unabhängig von der verwendeten Zahlungsquelle (bestehendes Guthaben, Bankkonto, Kreditkarte, etc.).
Für alle anderen persönlichen Zahlungen berechnet Paypal eine Gebühr in Höhe von 5 Prozent der Transaktionssumme, wobei mindestens Kosten in Höhe von 0,99 Euro und maximal 3,99 Euro pro Transaktion berechnet werden. Die Gebühr zahlt dabei grundsätzlich der Absender. Paypal informiert Sie aber vor der Zahlung über die anfallenden Gebühren.
Generell gilt also: Der Empfänger des Geldes bezahlt bei “persönlichen Zahlungen” in keinem Fall irgendwelche Gebühren.
Im Paypal-Währungsrechner können Sie den aktuell von Paypal für Transaktionen genutzten Wechselkurs überprüfen.
Gibt es Paypal-Gebühren bei Google-Pay-Zahlungen übers Handy?
Paypal können Sie in Verbindung mit Google Pay (jetzt Google Wallet) nutzen. Dazu müssen Sie das Paypal-Konto mit Google Pay über die App Google Wallet verknüpfen. Anschließend können Sie überall unterwegs mit dem Smartphone zahlen, wo kontaktlose NFC-Zahlungen mit Mastercard akzeptiert werden. Gebühren fallen keine für den Käufer an. Auch nicht im Ausland!
Als Zahlungsquelle wird jedes für das Paypal-Konto bestätigtes Bankkonto unterstützt. Zunächst wird aber das Paypal-Guthaben für Google-Wallet-Zahlungen via Paypal aufgebraucht, ehe das Bankkonto belastet wird. In Paypal hinterlegte Kreditkarten werden für Google-Wallet-Zahlungen derzeit noch nicht unterstützt.
Paypal Käuferschutz: Berechnet Paypal hier Gebühren?
Auch bei Paypal-Zahlungen mit Käuferschutz muss der Käufer keinerlei Gebühren bezahlen. Für Händler gelten klare Regeln, für welche Produkte eine Paypal-Zahlung mit Käuferschutz erlaubt ist. Paypal untersagt es den Händlern in den Nutzungsbedingungen ausdrücklich, die anfallenden Käuferschutz-Gebühren an die Kunden weiterzugeben. Entsprechend sollten die Kunden auch darauf achten und Händler melden, die gegen diese Regel verstoßen.
Diese Gebühren müssen Verkäufer für die geschäftlichen Transaktionen bei Paypal zahlen
Gebühren muss grundsätzlich jeder Verkäufer zahlen, der seinen Kunden Paypal als Bezahloption für die von ihm angebotenen Waren und Dienstleistung anbieten möchte. Wie hoch diese Gebühren sind, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Der Paypal-Gebührenrechner ist ein praktisches Online-Tool, um die Gebühren schnell zu berechnen. Hier können Händler unter “Restbetrag” auch den Betrag eingeben, den sie nach Abzug aller Paypal-Gebühren erhalten wollen.
Die Gebühr beim Zahlungsempfang liegt zunächst bei 2,49 Prozent der empfangenen Summe plus 0,35 Euro für Waren und Dienstleistungen. Seit dem 1. August 2022 zahlen Händler eine Gebühr von 2,99 Prozent plus 0,39 Euro pro Transaktion, wenn Sie Online-Zahlungen akzeptieren. Wer noch bis zum 31. Dezember 2022 zu Paypal Checkout wechselt, der reduziert seine Gebühren, wie sie vor der Anpassungen waren: eben 2,49 Prozent und 0,35 Euro Festgebühr.
Innerhalb der EWG (also der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft; Anm. d. Red.: Diese veraltete Bezeichnung verwendet Paypal tatsächlich) gibt es keine Zusatzgebühr. Seit November 2021 gibt es eine Änderung auch aufgrund des Brexits, die Paypal hier dokumentiert hat . Händler in Großbritannien müssen eine zusätzliche Gebühr in Höhe von 1,29 Prozent zahlen und Händler in den USA und Kanada eine Gebühr in Höhe von 1,99 Prozent. Händler in anderen Märkten zahlen eine Gebühr in Höhe von 2,99 Prozent für Waren und Dienstleistungen, für internationale geschäftliche Transaktionen 1,99 Prozent.
Die Verkäufer haben aber auch die Möglichkeit, sich als Händler bei Paypal anzumelden und individuelle Gebühren zu erhalten, die sich von den allgemeinen Konditionen unterscheiden. Hierbei hängen die Gebühren vom jeweiligen Transaktionsvolumen des vorherigen Monats ab. Solche individuellen Konditionen sind häufig wie folgt gestaffelt:
Monatliches Transaktionsvolumen | Variable Gebühr | Gebühr pro Transaktion |
---|---|---|
< 2.000 Euro | 2,49 Prozent | 0,35 Euro |
2.000,01 bis 5.000 Euro | 2,19 Prozent | 0,35 Euro |
5.000,01 bis 25.000 Euro | 1,99 Prozent | 0,35 Euro |
25.000,01 bis 100.000 Euro | 1,79 Prozent | 0,35 Euro |
> 100.000 Euro | 1,49 Prozent | 0,35 Euro |
Bei einem monatlichen Transaktionsvolumen von 5.000 bis 25.000 Euro über das Paypal-Konto fallen dann beispielsweise eine variable Gebühr in Höhe von 1,99 Prozent plus 0,35 Euro pro Transaktion an. Bei einem monatlichen Transaktionsvolumen von über 25.000 Euro reduziert sich die variable Gebühr auf 1,79 Prozent plus den 0,35 Euro pro Transaktion. Weitere Infos finden Sie auf dieser Paypal-Seite unter “Händler-Gebühren”.
Für Mikrozahlungen berechnet Paypal seit dem 1. August 2022 eine Gebühr in Höhe von 4,99 Prozent + 0,09 Euro pro Transaktion. Ebenfalls neu: Dynamische Mikrozahlungsgebühren, wodurch bei Transaktionen entweder 4,99 Prozent + 0,09 Euro pro Transaktion oder 2,99 Prozent + 0,39 Euro abgerechnet werden, je nachdem, was für die Transaktion günstiger ist. Voraussetzung ist, dass Sie als Händler diese dynamischen Gebühren beantragen.
Bei Spenden liegt die Gebühr bei 2,49 Prozent plus 0,35 Euro.
Bei Händlern, die Paypal Plus verwenden, gelten derzeit die folgenden Konditionen:
- 2,49 Prozent + 0,35 Euro: bei weniger als 5.000 Euro Transaktionsvolumen
- 2,09 Prozent + 0,35 Euro: bei einem Transaktionsvolumen zwischen 5.001 und 25.000 Euro
- 1,79 Prozent + 0,35 Euro: bei einem Transaktionsvolumen von über 25.000 Euro
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