Einer Studie von Oxfam, einem Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, zufolge, könnte es auf der Welt in etwa 25 Jahren den ersten Billionär geben. Eine Billion hat 12 Nullen: 1000000000000. Und die Wahrscheinlichkeit sei groß, dass Bill Gates der erste Billionär werde. Der heute 61-jährige Microsoft-Gründer wäre dann 86 Jahre alt.
In der Studie weist Oxfam darauf hin, dass das Vermögen von Gates bei etwa 50 Milliarden US-Dollar gelegen habe, als er im Jahre 2006 die Führung von Microsoft übergab. In der Zwischenzeit sei sein Vermögen auf über 75 Milliarden US-Dollar angestiegen, obwohl er über seine Stiftung viel Geld für wohltätige Zwecke spende (er investierte beispielsweise in ein Kot-Parfüm ) und es sich auch zum Ziel gesetzt hat, während seiner Lebenszeit den größten Teil seines Vermögens zu spenden. Im Sommer 2016 waren es dann schon 90 Milliarden Dollar.
Allerdings: Oxfam weist in der Studie auf die weiterhin äußerst ungleiche Verteilung des Vermögens hin. So hätten sieben Milliardäre zusammen ein so hohes Vermögen wie die 3,6 Milliarden ärmsten Menschen der Weltbevölkerung. Das bestehende Vermögen wachse weiterhin exponentiell. Die Reichen werden immer reicher. Daher auch die Schätzung, dass es in 25 Jahren den ersten Billionär auf der Welt geben könnte. Das Vermögen von Gates wächst demnach seit dem Jahr 2009 im Schnitt über 11 Prozent pro Jahr, so dass rein rechnerisch – und wenn es so bleibt – Gates dieser erste Billionär werden könnte.
Ein Prozent der Menschheit besitzt so viel Vermögen wie der Rest
“In so einem Umgebung gilt: Wenn Du einmal reich bist, muss Du dich sehr anstrengen, nicht noch viel reicher zu werden”, schreibt Oxfam in der Studie. In der Studie wird auch darauf hingewiesen, dass seit dem Jahr 2015 etwa ein Prozent der reichsten Menschen soviel Vermögen besitzen, wie der Rest des Planeten. In dem Zusammenhang hatte auch der frühere US-Präsident Barack Obama bei seiner Rede auf der UN-Generalversammlung im September 2016 darauf hingewiesen, dass eine Welt, in der das Vermögen so ungleich verteilt sei, niemals stabil sein könne.
So rechnet Oxfam vor, dass in den nächsten 20 Jahren etwa 500 Menschen ein Vermögen von 2,1 Billionen US-Dollar an ihre Nachkommen vererben werden. Das sei eine Summe, die Größer als das Bruttosozialprodukt von Indien sei, also einem Land, in dem 1,3 Milliarden Menschen leben.
Oxfam-Vorschläge für eine “humane” Ökonomie
Oxfam fordert ein Umdenken und eine neue – als “menschliche” bezeichnete – Ökonomie für die 99 Prozent der Bevölkerung. Regierungen müssten auf die Bedürfnisse aller Menschen hören und nicht nur auf die reichen Minderheiten und deren Lobbyisten. Außerdem müssten die Regierungen stärker miteinander für gemeinsame Regeln kooperieren, um so sicherzustellen, dass reiche Menschen faire Steuern bezahlen müssen und dabei die Umwelt geschätzt und die arbeitende Bevölkerung gut bezahlt wird. Die weiteren Vorschläge von Oxfam finden Sie in dieser Studie im PDF-Format.