Tesla will Elon Musk zufolge im Laufe dieser Woche den Autopilot 2 ausliefern. Damit hat sich gegenüber der ursprünglichen Planung das Rollout für den Autopilot 2 etwas verzögert. Denn vor Weihnachten 2016 hatte Musk noch geplant die neue Version des Autopiloten Ende Dezember auszuliefern (siehe unten).
Seit Oktober 2016 liefert Tesla seine Elektro-Autos mit verbesserter Hardware für Fahrerassistenzsysteme und Autopilot 2 aus. Die Käufer der Teslas mit dieser neuen Hardwareausstattung können die diversen Fahrerassistenzfunktionen, die von den älteren Teslamodellen bereits bekannt waren, aber noch nicht verwenden. Da Tesla die Software, die nötig ist, um die neue Hardware optimal anzusprechen, nämlich noch erproben und optimieren muss. Dieser Prozess scheint sich nun dem Ende zuzuneigen.
New rev for Autopilot HW2 rolling out Mon to first 1000 & to rest of fleet in shadow mode. Also improves HW1 and enables Ludicrous+.
— Elon Musk (@elonmusk) 8. Januar 2017
Am Montag, also heute, sollen zunächst einmal 1000 ausgewählte Testfahrzeuge den Autopilot 2 bekommen, wie Musk twittert. Bei allen anderen Teslas arbeitet der Autopilot 2 dagegen im so genannten Shadow Mode (Schattenmodus). Dabei simuliert der Computer des Teslas nur, wie er reagiert hätte, wenn er voll aktiv gewesen wäre. Die dabei erfassten Daten wertet Tesla aus, um den Autopiloten auf seine Funktionsfähigkeit zu überprüfen und zu verbessern. Sollte dabei alles glatt gehen, so will Tesla bei den im Shadow-Mode fahrenden Teslas Ende dieser Woche den Autopilot 2 ebenfalls aktiv schalten.
If all looks good, HW2 Autopilot functionality will switch from shadow to active mode by end of week for cars beyond initial 1000
— Elon Musk (@elonmusk) 8. Januar 2017
Tesla zufolge eignet sich die verbaute Hardware bereits für vollständiges autonomes Fahren. Die Software dagegen muss noch erheblich weiter entwickelt werden, um das selbstständige Fahren zu ermöglichen. Diese Aussage dürfte in dieser Art auch für Audi, BMW und Daimler gelten.
Jetzt geht es für Tesla zunächst einmal darum, dass die Tesla mit der neuen Hardware und dem Autopiloten 2 die gleichen Fahrerassistenzsysteme wie die älteren Teslas mit der alten Hardware und dem Autopiloten 1 bieten.
Der Autopilot 2
Elon Musk hat ursprünglich via Twitter angekündigt, dass Tesla in der Woche nach Weihnachten ein Software-Update für den Autopiloten veröffentlichen werde: die sogenannte „erweiterte Tesla Autopilot-Software“. Damit könnten Tesla-Fahrer noch vor Ende Dezember 2016 neue Selbstfahr- beziehingsweise Fahrerassistenz-Funktionen nutzen, so der ursprüngliche Plan von Tesla. Dabei geht es vermutlich um Features wie automatisches Notbremssystem, Kollisionswarnungen, automatischen Spurwechsel und ACC. Welche Funktionen Tesla in der letzten Dezemberwoche tatsächlich freischalten will, sagte Musk aber nicht. Zudem dürfte es nicht bei diesem einen Update bleiben. Tesla wird während des Jahres 2017 immer wieder neue Updates nachliefern und damit die Funktionen des Autpiloten erweitern.
Looks like we might be ready to rollout most of Autopilot functionality for HW2 towards the end of next week
— Elon Musk (@elonmusk) 23. Dezember 2016
Etliche der oben genannten Funktionen standen bereits im alten Autopiloten von Tesla zur Verfügung. Tesla hat für die neue Hardware des Autopiloten, die im Herbst 2016 vorgestellt wurde, aber viele der bereits bekannten teilautonomen Funktionen zunächst abgeschaltet. Tesla wollte diese Funktionen noch einmal gründlich überprüfen und nachbessern, bevor es sie erneut freischaltet. Und genau das soll nun nach Weihnachts-Feiertagen beginnen.
Tesla Autopilot vision neural net now working well. Just need to get a lot of road time to validate in a wide range of environments.
— Elon Musk (@elonmusk) 22. Dezember 2016
Teslas Autopilot hat im Laufe des Jahres 2016 mehrere Unfälle verursacht, darunter einen mit Todesfolge. Außerdem nutzten einige Tesla-Fahrer den Autopiloten dafür, während der Fahrt ein Nickerchen zu machen. Das alles rief die Kritiker auf den Plan. Das Bundesverkehrsministerium forderte Tesla danach auf, nicht mehr mit der Bezeichnung Autopilot zu werben.
Tesla brachte daraufhin ein großes Software-Update heraus, das die Funktionsweise des Autopiloten grundsätzlich geändert hat: Der Radarsensor löste die Frontkamera als wichtigster Sensor für den Autopiloten ab.