Viele Webserver reagieren nicht auf den Ping-Befehl. Wenn Sie beispielsweise in der Eingabeaufforderung ping www.pcwelt.de eingeben, dann bekommen Sie nur Meldungen über Zeitüberschreitungen. Dahinter stecken einerseits Sicherheitsüberlegungen und andererseits auch der Wunsch, die Auslastung eines Servers so gering wie möglich zu halten.
Auch bei Windows 10 und 11 hat Microsoft Antworten auf Ping-Anforderungen von anderen Computern deaktiviert. So will die Firma verhindern, dass ins Netzwerk eingedrungene Malware die aktiven Client-PCs mit einfachsten Mitteln finden kann. Bei Arbeiten an der Netzwerk- Infrastruktur oder bei der Konfiguration eines Computers ist der Ping-Befehl allerdings oftmals ein nützliches Hilfsmittel. In diesem Fall können Sie die von Microsoft gesetzte Sperre deaktivieren. Sie haben dabei verschiedene Möglichkeiten:

Suchen Sie in der Liste der Firewall-Regeln von Windows die Echoanforderung für die Datei- und Druckerfreigabe über ICMPv4. Nach dem Aktivieren der Regel reagiert Windows auf Ping-Anforderungen.
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Am einfachsten ist der Weg über die Firewall-Einstellungen von Windows: Tippen Sie firewall ins Suchfeld der Taskleiste und klicken Sie auf den Treffer „Windows Defender Firewall“. Gehen Sie im nächsten Fenster auf der linken Seite auf „Erweiterte Einstellungen“ und markieren Sie anschließend im Fenster „Windows Firewall mit erweiterter Sicherheit“ auf der linken Seite den Ordner „Eingehende Regeln“.
Lese-Tipp:Netzwerkzugang mit dem Ping-Befehl prüfen
Scrollen Sie daraufhin im mittleren Teil des Fensters nach unten zu den Einträgen „Datei- und Druckerfreigabe (Echoanforderung ICMPv4 eingehend)“. Achtung: Die Einträge sind nicht komplett alphabetisch geordnet. Normalerweise sehen Sie an dieser Stelle zwei dieser Einträge, einen für das Domänenprofil und einen für das Profil „Privat, Öffentlich“.
Klicken Sie sämtliche Einträge, vor denen kein grüner Haken steht, doppelt an, setzen Sie in dem jetzt erscheinenden „Eigenschaften“-Fenster im Register „Allgemein“ ein Häkchen vor „Aktiviert“ und bestätigen Sie mit „OK“. Damit haben Sie die Ping-Sperre aufgehoben.
Es empfiehlt sich, nach Abschluss der Konfigurationsarbeiten das Häkchen vor „Aktiviert“ wieder zu löschen. Alternativ dazu ist es möglich, nur auf die Pings von ausgewählten Computern zu antworten. Die Identifizierung erfolgt über die IP-Adresse.
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Zum Einschalten der Regel setzen Sie ein Häkchen vor „Aktiviert“ und bestätigen die Änderung per Klick auf „OK“.
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Rufen Sie zunächst wieder wie oben beschrieben das Fenster „Windows Firewall mit erweiterter Sicherheit auf“. Markieren Sie auf der linken Seite „Eingehende Regeln“ und klicken Sie ganz rechts unter „Aktionen“ auf „Neue Regel“. Damit öffnen Sie den „Assistent für neue eingehende Regel“.
Markieren Sie in seinem ersten Fenster „Benutzerdefiniert“ und klicken Sie auf „Weiter“. Belassen Sie es bei der Voreinstellung „Alle Programme“ und klicken Sie erneut auf „Weiter“. Klappen Sie das Drop-down-Menü neben „Protokolltyp“ aus, markieren Sie „ICMPv4“ und klicken Sie auf „Anpassen“. Aktivieren Sie bitte „Bestimmte ICMP-Typen“, setzen Sie ein Häkchen vor „Echoanforderung“ und bestätigen Sie mit „OK“. Zurück im Assistenten klicken Sie auf „Weiter“.

Sie können über einen Assistenten gezielt die IP-Adressen der Geräte auswählen, deren Pings Windows beantworten soll.
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Sie sind nun beim Schritt „Bereich“ angekommen. Markieren Sie unter „Für welche Remote-IP-Adressen gilt diese Regel?“ die Option „Diese IP-Adressen“ und klicken Sie auf „Hinzufügen“. Anschließend können Sie Windows gezielt auf die Pings von einzelnen PCs antworten lassen, indem Sie unter „Diese IP-Adresse oder dieses Subnetz“ eine oder mehrere Adressen in der Form 192.168.0.10 eintragen und jeweils mit „OK“ bestätigen.
Auch die Eingabe von IPv6-Adressen ist möglich, das Fenster „IP-Adresse“ zeigt hierfür zwei Beispiele. Unter „Dieser IP-Adressbereich“ können Sie mehreren Geräten in Ihrem LAN Ping-Berechtigungen verleihen, indem Sie zum Beispiel in die beiden Felder 192.168.0.10 und 192.168. 0.100 eingeben.
Nach der Auswahl von „Vordefinierte Computersätze“ schließlich bekommen Sie Zugriff auf eine Liste mit Standardkomponenten eines Netzwerkes, wie etwa das Gateway, den DHCP- oder den DNS-Server, und brauchen sich um deren IP-Adressen nicht zu kümmern. Es ist übrigens möglich, alle drei Auswahlmöglichkeiten miteinander zu kombinieren. Klicken Sie zu diesem Zweck einfach immer wieder auf „Hinzufügen“.
Nach einem „Weiter“ übernehmen Sie im folgenden Fenster die Voreinstellung „Verbindung zulassen“. Klicken Sie „Weiter“ und ändern Sie auch im Fenster „Profil“ nichts an den Standardeinstellungen. Dann klicken Sie ein letztes Mal auf „Weiter“, geben der neuen Regel noch einen aussagekräftigen Namen, fügen optional eine Beschreibung hinzu und klicken auf „Fertig stellen“.
Jetzt finden Sie Ihre Regel im mittleren Bereich des Fensters, Windows ordnet sie ganz oben in der Liste an. Nach Doppelklick können Sie sie mit einem Häkchen vor „Aktiviert“ einschalten.