Beeindruckende Kapazitätssprünge stehen erneut bei SSDs bevor. Einmal soll auf diese Weise sogar die HDD obsolet werden, das andere Mal besonders das Konsolen-Gaming profitieren.
Flashspeicher: Perspektivisch soll die SSD die klassische Magnetfestplatte (HDD) ersetzen. Was bei Privat-PCs schon vielfach der Fall ist, soll bei Storage-Produkten fürs Unternehmen vorangetrieben werden. Dazu muss die Speicherkapazität rauf.
Dem südkoreanische Halbleiterhersteller SK Hynix gelingt das bereits dank der von Intel übernommenen NAND-Flash-Technik, deren Produkte inzwischen unter Solidigm firmieren. Noch Ende 2022 stellt das Unternehmen das Topmodell der Value-Endurance-Reihe vor, das es auf sagenhafte 61,44 TB Kapazität in einem 2,5-Zoll-Gehäuse bringt und damit das bisherige Speichermaximum von 30,72 TB kurzerhand verdoppelt. Zum Vergleich: Eine derzeit erhältliche HDD für den Privatgebrauch bringt es auf maximal 22 TB Kapazität.

Die SSD-Reihe Solidigm Value Endurance soll HDDs im Unternehmenseinsatz verdrängen. Dazu steigert sie die Kapazitätsgrenze auf sagenhafte 61,44 TB.
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Die Kapazitätssteigerung gelingt im Wesentlichen über mehr Lagen. Statt der bisher verwendeten 144 Layer verwenden die Speicherchips nunmehr 192 Lagen. Zum Einsatz kommt QLC (Quadruple Level Cell), der vier Bits pro Zelle speichern kann, allerdings weniger Löschzyklen als der weit verbreitete TLC-Flash zulässt.
Trotzdem soll die Ausdauer bei bis zu 65 PBW (Petabytes Written) liegen – bei einer Blockgröße von 16 Kbyte. Letztere ist auch dafür verantwortlich, dass sich die Schreibleistung auf 1,6 GByte/s erhöhen lässt und nicht bei 500 MByte/s Schluss ist, wie es bei einer SATA-SSD mit einer Blockgröße von vier KByte der Fall ist.
Über Preise und Auslieferungszeitpunkte macht der Hersteller zum Recherchezeitpunkt jedoch noch keine Angaben. Trotzdem ist anzunehmen, dass der Entwicklungsschub von QLC-Flash bei Unternehmens- SSDs sich auch auf Endverbraucherprodukte auswirken wird.

In QLC-Flash steckt viel technisches Potenzial, wie die Value-Endurance-Reihe von Solidigm (im Bild unten) zeigt. Nach Unternehmen profitiert erfahrungsgemäß auch der Endverbraucher davon.
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SD-Speicherkarte: Auch bei Speicherkarten geht das Rennen um mehr Kapazität ungebrochen weiter. So verkündet Kioxia (ehemals Toshiba Memory), dass es gelungen ist, die Kapazität von microSDXC-Karten von einem auf zwei TByte zu verdoppeln. Dazu stapelt das Unternehmen den eigenen BiCS-Flash-3D in 16 Dies zu je einem Terabit übereinander. Was bei Prototypen bereits funktioniert, soll im Laufe dieses Jahres in die Massenproduktion gehen.
Um welche Flash-Generation es sich genau handelt, wird noch nicht verraten. Auch schweigt sich das Unternehmen zum eingesetzten Flash-Typ aus. Es ist aber davon auszugehen, dass es sich wiederum um QLC handelt. Klar ist auch, dass sich besonders Konsolenspieler auf die große Speicherkarte freuen dürften. Sie sind nicht selten auf betrügerische Angebote hereingefallen, die bereits im Internet zu finden sind und eine Kapazität von zwei TByte nur vorgetäuscht haben.
Siehe auch: Die besten SSDs 2022 – Kaufberatung & Tipps