Bis Ende 2018 will die Deutsche Telekom ihr gesamtes Telefonnetz und damit alle privaten Anschlüsse auf All-IP umstellen. Wie aber lassen sich über eine rein Internet-basierte Leitung herkömmliche Faxe verschicken beziehungsweise empfangen? Ab und zu kommt es eben doch vor, dass man einen Vordruck oder ein Dokument mit Unterschrift losschicken muss.
Grundsätzlich ist es möglich, ein vorhandenes Faxgerät auch über den Router zu betreiben. Dazu aber muss sowohl der Router die Funktion Fax over IP, oft auch mit „T.38“ bezeichnet, unterstützen als auch das Netz des Providers. Das ist in Deutschland allerdings bei weitem nicht bei allen Dienstanbietern der Fall, bei manchen funktioniert es auch nur inoffiziell. Wie Sie die verbreitete Fritzbox zum Anschluss eines Faxgerätes hinsichtlich T.38 konfigurieren, beschreibt der Hersteller AVM ausführlich im Internet . Möglich ist das Faxen über die Fritzbox aber nicht nur mit einem externen Faxgerät, sondern ebenso nur einem PC oder Notebook. In diesem Fall installieren Sie Fritz!Fax , auch hier hält AVM online eine umfangreiche Einrichtungsanleitung bereit.
IP-Telefonanschluss – das sind die Vor- und Nachteile
Daneben gibt es zahlreiche Möglichkeiten, statt über den eigenen Telefonanschluss über einen Internetdienst zu faxen. Eine Mischform bietet der seit Jahren etablierte IP-Telefoniedienstleister Sipgate, bei dem sich jeder einen kostenlosen Basis-Anschluss zulegen und über diesen auch Faxe verschicken kann. Auf dem Windows-PC installiert man dazu den Sipgate-Faxdrucker , dieser steht als 32- und 64-Bit-Variante zum Download zur Verfügung. Das Versenden eines Dokuments als Fax ist ganz einfach: Sie wählen den normalen Druckbefehl, dann aber statt Ihres Standarddruckers die Sipgate-Faxfunktion und geben dort die Faxnummer des Ziels ein. Die Kosten betragen ohne den optionalen Plus-Tarif 49 Cent pro Fax.
Völlig kostenlos ist der Clouddienst Cospace , bei dem Sie sich zunächst ebenfalls registrieren müssen. Danach können Sie jeden Monat bis zu 50 Fax-Seiten versenden, die als PDF-Dokumente hochgeladen und dann verschickt werden. Der Faxempfang ist nicht limitiert.
Abgesehen von der etwas mühsamen Registrierung mit Versand eines Kontrollbriefes an die postalische Adresse ist schließlich der Faxdienst der Deutschen Post zu empfehlen. Hier müssen Sie sich bereits im Vorfeld um die Registrierung und Einrichtung kümmern, können also nicht sofort loslegen. Wirkliche Beschränkungen gibt es beim EPost-System kaum, allerdings dürfen die für den Faxversand hochgeladenden PDF-Dateien zusammen maximal zehn MByte groß sein und höchstens zehn Seiten umfassen.