Genau heute vor 20 Jahren veröffentlichte das israelische Startup Mirabilis die Chat-Software ICQ . Das von Yair Goldfinger, Arik Vardi, Sefi Vigiser und Amnon Amir entwickelte Tool war der erste Instant-Messenger und damals unter anderem für Windows 95 und Mac verfügbar. Da ICQ lediglich einen Internetzugang voraussetzte und kostenlos nutzbar war, wuchsen die Nutzerzahlen stetig. Vier Jahre nach dem Release zählte die Chat-Software bereits 100 Millionen Nutzer.
Zur einfachen Handhabung wurde jedem ICQ-Nutzer eine sechsstellige Nummer zugeteilt, anhand derer er eindeutig identifiziert werden konnte. Viele Nutzer werden sich auch noch an das typische „Oh-Oh“-Geräusch beim Eingang einer Nachricht sowie die Status-Icons erinnern. Verschlüsselt war der Messenger damals noch nicht. Aufgrund der offenen Architektur konnte die Software außerdem geklont und geforkt werden.
1998 wurde der Entwickler Mirabilis schließlich von AOL für 407 Millionen US-Dollar gekauft. ICQ ging damit ebenfalls in den Besitz des Internet-Konzerns über, der die ICQ-Nutzerzahlen mit seinen Kunden weiter wachsen ließ. In den darauffolgenden Jahren wurde die Nutzerschaft langsam wieder kleiner. 2010 zählte ICQ nur noch 42 Millionen Nutzer.
Im selben Jahr wurde die Chat-Software für 187,5 Millionen US-Dollar an den mittlerweile als Mail.ru Group bekannten russischen Investor Digital Sky Technologies verkauft. Soziale Netzwerke und andere Messenger machten ICQ zunehmend Konkurrenz. Trotz der Veröffentlichung von Apps für iOS, Android und Windows Phone, sinken die Nutzerzahlen 2013 mittlerweile auf 11 Millionen. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Messenger auch weiterhin am Markt wird behaupten können.