Update 18.11.2016: Bundeswehr jubelt über Erfolg
Bundeswehr meldet gehorsam: Neuer Youtube-Kanal ist ein Volltreffer! Und schlägt wie eine Bombe ein! So könnte man über die jüngsten Jubelmeldungen frotzeln, die die Bundeswehr zu ihren kürzlich gestarteten Youtube-Kanal „Die Rekruten“ veröffentlicht. Einige der bisher veröffentlichten Video-Clips wurden über 500.000 Mal angelickt, der gesamte Kanal hat immerhin über 211.000 Abonnenten.
Das Wehrblog Augengeradeaus zitiert die Bundeswehr folgendermaßen: „Die kontrovers diskutierte Serie ist damit eines der erfolgreichsten Social Media Projekte in Deutschland. (…) Mit der Serie Die Rekruten über die Grundausbildung auf YouTube haben wir offenbar einen Nerv getroffen.“
Der Youtube-Kanal Die Rekruten darf nicht mit dem Standard-Youtube-Kanal der Bundeswehr verwechselt werden. Letzterer berichtet über die Bundeswehr generell, während „Die Rekruten“, wie der Name schon andeutet, eben einige Rekruten begleitet, die ihren Dienst bei der Bundeswehr soeben erst angetreten haben.
Darum geht es bei “Die Rekruten”
Die Zuschauer können auf dem neuen Youtube-Kanal Die Rekruten zwölf angehende wackere Landesverteidiger bei ihrer Grundausbildung an der Marinetechnikschule in Parow begleiten. Vom Wecken in der Frühe, dem Stuben- und Revierdienst bis zur Ausbildung an der Waffe und schließlich dem Gelöbnis.

Die Bundeswehr beschreibt ihren neuen Youtube-Kanal folgendermaßen: „Bist du bereit für die vielleicht härtesten drei Monate deines Lebens? Dann sei bereit für die Grundausbildung bei der Bundeswehr! Drei Monate lang werden wir 12 neue Rekrutinnen und Rekruten mit der Kamera begleiten – und du bist täglich mit einer neuen Folge dabei! “.

Seit dem 1.11.2016 erscheint jeden Werktag von Montag bis Freitag um 17.00 Uhr eine neue Folge auf Youtube . Die Bundeswehr spricht von einer Reality-Doku. Die Bundeswehr versucht also ganz bewusst ein TV-Format und eine Video-Plattform zu verwenden, die jungen Menschen (Zielgruppe sind laut Bundeswehr die 17- bis 25-Jährigen) bekannt und bei diesen populär sind. „Die Rekruten“ ist also nichts anderes als der Versuch Nachwuchs für die Bundeswehr zu gewinnen. Unter anderem begleitet auch ein eigener Facebook-Auftritt dieses Experiment.
Den offiziellen Trailer zu Die Rekruten finden Sie hier:
Rund 8 Millionen Euro Kosten
Laut dem Wehrblog augengeradeaus zahlt die Bundeswehr knapp acht Millionen Euro für die Kampagne: „Für die Produktion der Serie sind 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Um die Serie möglichst vielen jungen Menschen unserer Zielgruppe der 17- bis 25-jährigen bekannt zu machen, sind knapp 6,2 Millionen Euro an Medialeistungen (Online, Social Media, Plakate, Postkarten etc. vorgesehen.“
Bundeswehr mit Nachwuchsproblem
Mit dem Wegfall der Wehrpflicht hat die deutsche Armee ihre natürliche Quelle für Zeit- und Berufssoldaten verloren. Jetzt muss die Bundeswehr mit der freien Wirtschaft und mit dem Öffentlichen Dienst um die besten Köpfe konkurrieren. Angesichts einer stabilen Wirtschaftslage können Unternehmen aber mehr zahlen als die Bundeswehr. Zudem ist der Dienst an der Waffe angesichts der zahlreichen mitunter sehr gefährlichen Auslandseinsätze und den für die Bundeswehr immer schon typischen häufigen Versetzungen quer durch das Bundesgebiet weniger attraktiv als ein ungefährlicher und gut bezahlter Job in einer Firma um die Ecke mit fest geregelten Arbeitszeiten.