Am 25. Oktober 2001 startete der Verkauf von Windows XP. Die Werbekampagne hatte Microsoft monatelang unter dem Slogan “Prepare to fly” vorbereitet. Dann wurden die USA und die Welt von den Terroranschlägen am 11. September 2001 geschockt. Microsoft hielt an dem für Oktober geplanten Start fest und änderte den XP-Slogan in “Yes you can” um.
Die Hauptveranstaltung fand mit Bill Gates und dem New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani in New York statt, in einem deutlich gedämpfteren Ton, mit dem Song “America the Beautiful” zum Start und einem Song von Sting am Ende. Im folgenden Video sind Ausschnitte von der Veranstaltung in New York zu sehen:
Windows XP, unter dem Codenamen “Whistler” entwickelt, sollte der große Meilensteine in der Windows-Geschichte werden. Und Microsoft konnte tatsächlich das Versprechen nach dem Windows-Me-Desaster im Jahr 2000 einhalten. Windows XP war die erste Windows-Version für Heimanwender, die auf dem bewährten und vor allem stabilen Windows-NT-Kernel basierte. Was allerdings auch zu Software. und Hardware-Kompatiblitätsproblemen führte, die wir auf pcwelt.de mit Hilfe vieler Leser dokumentierten.
Aus dem Archiv: PC-WELT-Bericht zu Whistler
Hinzu kamen mit Windows XP die neue, quietschbunte Oberfläche Luna, die als Standardhintergrund das Foto “Grüne Idylle” mitbrachte (siehe Aufmacher-Bild dieses Artikels). Außerdem gab es viele Verbesserungen beim Startmenü, dem Windows Explorer, die neue Systemwiederherstellung und weitere Verbesserungen. Eine Premiere feierte zudem die Produktaktivierung, mit der Microsoft den Versuch unternahm, die Verbreitung des Betriebssystems über Raubkopien zu verhindern oder zumindest zu vermindern.
Windows XP kam in zwei Editionen auf den Markt: Windows XP Home Edition war auf die Bedürfnisse von Heimanwendern abgestimmt, während Windows XP Professional für den Einsatz in Unternehmen konzipiert war. “Mit Windows XP bringen wir an diesem Tag das bislang beste, leistungsfähigste und zuverlässigste Microsoft Betriebssystem auf den Markt”, sagte Steve Ballmer, damals CEO von Microsoft, in der Ankündigung von Windows XP. Und fügte hinzu: “Die zahlreichen innovativen Funktionen und Features werden PC-Benutzern auf der ganzen Welt, egal ob zu Hause oder im Büro, ein breites Spektrum neuer Anwendererfahrungen eröffnen.”
Windows XP wird zum Hit und ist weiterhin bliebt
Windows XP kam bei den Anwendern äußerst gut an. Zu gut, denn viele wollten/wollen sich gar nicht mehr davon trennen. Ursprünglich wollte Microsoft die Unterstützung von Windows XP bereits im Sommer 2008 einstellen, allerdings machte die Unbeliebtheit des Nachfolgers Windows Vista den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Microsoft entschied sich dazu, die Unterstützung von Windows XP zu verlängern.
Im Oktober 2009 kam zwar Windows 7 auf den Markt, aber Microsoft stellte die Unterstützung von Windows XP erst im April 2014 ein. Zu beliebt war Windows XP, um diesen Schritt vorher zu wagen. Noch heute, 15 Jahre nach dem Start, nutzen laut den Web-Analysten von Netmarketshare über 9 Prozent weiterhin Windows XP. Damit ist XP die drittbeliebteste Windows-Version nach Windows 7 und Windows 10. Obwohl das Betriebssystem eigentlich hoffnungslos veraltet ist und die Nutzer lieber zu einem aktuelleren und sichereren Betriebssystem greifen sollten.
Windows XP das beste Windows aller Zeiten?
Wie gut ist Windows XP aber wirklich – auch im Nachhinein betrachtet. Machen Sie mit bei der Abstimmung über die beste Windows-Version aller Zeiten (für Privatanwender):