Im Skoda Superb ist mit dem Infotainmentsystem Columbus die höchste Entwicklungsstufe der Skoda-Infotainmentsysteme verbaut. Das Skoda-System basiert auf dem MIB II von Volkswagen, wobei Skoda und Seat die Einstiegsvariante des MIB II verbauen, Volkswagen die „Mittelklasse“ und Audi die Premiumversion.

8-Zoll-Touchscreen und Hotspot: Gute Hardwarebasis
Columbus unterscheidet sich von den anderen Skoda-Infotainmentsystemen Swing, Bolero und Amundsen zunächst einmal durch die Größe seines Farb-Touchscreens: Er misst beim Columbus 8 Zoll. Auf der Navigationskarte gibt es bei Columbus zudem 3D-Modelle von Sehenswürdigkeiten. Mit Columbus kann man sich auch per WLAN verbinden und sogar einen Hotspot einrichten. Auch DVDs lassen sich damit abspielen. Skoda Media Command, TV-Empfang und ein SIM-Kartenslot samt LTE-Unterstützung sind weitere exklusive Funktionen, die es gegen Aufpreis nur bei Columbus gibt.

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Unsere Testbasis war ein Superb Combi L&K 2,0 TDI (190 PS) mit DSG (Doppelschaltgetriebe) und eben Columbus.

Preis für Columbus: 2100 Euro
In unserem Testwagen mit L&K-Ausstattung, der 41.349,98 Euro kostet, verlangt Skoda für Business Columbus 1890 Euro und für Smartgate weitere 130 Euro. Für Skoda Media Command werden noch einmal 80 Euro fällig. DVB-T würde mit weiteren 890 Euro zu Buche schlagen.
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Da wir das preislich etwas unter Columbus positionierte Amundsen bereits im Skoda Spaceback Rapid ausführlich getestet haben, konzentrieren wir uns bei diesem Test vor allem auf die Besonderheiten von Columbus. Den Test des Infotainmentsystems Amundsen im Skoda Rapid Spaceback finden Sie auf dieser Seite weiter unten.

Touchscreen, Lenkradtasten, Sprachsteuerung, Zubehör: Umfassend
Columbus bedienen Sie per Sprachsteuerung, Lenkradtasten, Radiotasten und Touchscreen. Der 8-Zoll-Touchscreen reagiert schnell auf Fingereingaben, die Sprachsteuerung funktioniert in der Regel ebenfalls solide. Auch an den Lenkradtasten, unter anderem für Lautstärkeregelung/Mute, Titelauswahl, Einschalten der Sprachsteuerung und Telefonie sowie Bordcomputerbedienung gibt es nichts zu kritisieren.

Neben dem 8 Zoll großen Farb-Touchscreen verbaut Skoda noch einen kleinen Bildschirm direkt vor dem Fahrer. Dieser zeigt zum Beispiel die Reichweite, Navigationshinweise, die Titel von gespielten Liedern oder gewählte Telefonnummern an. Der Fahrer bedient diesen Mini-Nicht-Touchscreen mit den Lenkradtasten.

Ein Head-Up-Display wie bei Mazda und Volkswagen bietet Skoda nicht an. Dagegen bietet der Superb eine kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung, die im Test sehr zuverlässig funktionierte.
Unterhalb des Armaturenbretts in der Mittelkonsole gibt es noch USB- und Aux-in-Anschlüsse. Daneben befindet sich auch die Phonebox für Smartphones. Sie kann das Smartphone mittlerweile auch induktiv laden (bei der Vorgängerversion der Phonebox war das noch nicht der Fall) und verstärkt das Antennensignal des Smartphones.

Auch für die Fonds-Passagiere ist ein zweiter USB-Anschluss hinten mit 230-V-Steckdose vorhanden.

Konnektivität, WLAN-Hotspot, Bluetooth, Kabel: Anschlussfreudig
Neben dem großen Touchscreen ist der im Handschuhfach unterhalb des DVD-Laufwerks verbaute SIM-Kartenslot mit LTE-Support ein Highlight von Columbus. Wenn Sie darin eine SIM-Karte einlegen, können Sie im Skoda einen WLAN-Hotspot aufbauen, mit dem Sie bis zu acht Geräte verbinden und darüber im Internet surfen können.
Unabhängig von diesem WLAN-Hotspot bietet Columbus mit Smartgate noch eine weitere Funktion an, die Sie über WLAN nutzen können. Dabei handelt es sich um eine Schnittstelle zu ausgewählten Skoda-Apps für Android und iOS, über die Sie bestimmte Fahrzeugdaten auf den Smartphones abrufen können. Dazu weiter unten mehr.
Neben der Möglichkeit der WLAN-Verbindung können Sie Ihr Smartphone für Telefonie und Audio-Streaming auch per Bluetooth mit dem Columbus verbinden. Für Carplay, Android Auto und Mirrorlink ist zudem wie gehabt eine Kabelverbindung erforderlich. So weit zur Ausstattung von Columbus. Schauen wir uns nun die einzelnen Funktionen an.

Telefonie und Freisprecheinrichtung: Mit Vorlese-Funktion
Telefonate können Sie über den entsprechenden Radioknopf, über die Lenkradtaste und per Sprachbefehl starten. Nummern lassen sich eingeben und aufsprechen. Ebenso können Sie Kontakte aus dem Telefonbuch anrufen.
Auch SMS schreiben und lesen ist kein Problem – aber nur bei einem Android-Smartphone. Beim iPhone blendet das Columbus das Menü-Icon für SMS gar nicht erst ein. Mit einem Android-Smartphone wie dem HTC One M9 kann man sich Kurznachrichten sogar vorlesen lassen – klarer Punktsieg für das Android-Lager.
Das iPhone unterstützt für das SMS-Management und die Vorlese-Funktion nicht die nötigen Bluetooth-Profile – ein bekanntes Problem, das auch bei anderen Automobil-Herstellern auftritt.

Navigation: Solide und mit 3D, aber ohne Online-Echtzeit-Verkehrsinformationen
Die Navigation funktioniert grundsätzlich solide, die Routen-Neuberechnung erfolgt rasch, der Bildschirm lässt sich zuverlässig bedienen.
Die Karten sind übersichtlich, 3D-Modelle von Sehenswürdigkeiten wie Dom, Olympiastadion oder Fußball-Arena erleichtern in Großstädten die Orientierung.

Eingehende Radio-Verkehrsdurchsagen blendet Columbus auf dem Touchscreen ein, Sie können diese jederzeit wegklicken. Der Umfang der gesprochenen Navigationsanweisungen lässt sich vom Fahrer individuell regeln.

Allerdings hat die Navigation im Columbus auch zwei Schwächen: Verkehrslagedaten gibt es nur als relativ ungenaue TMCpro. Echtzeit-Verkehrsinformationen wie von TomTom, Here oder Inrix fehlen im Skoda Superb. Für einen ansonsten recht hochwertigen Dienstwagen wie den Superb ist das eher ungewöhnlich.

Keine Google-Suche im Navigationsgerät
Außerdem zeigt die Sonderzielsuche des Columbus ein bekanntes Problem: Sie findet deutlich weniger Treffer als die Google-Websuche. Diese Erfahrung machten wir zum Beispiel, als wir nach einem bestimmten Gasthof im Altmühltal suchten. Columbus kannte den Gasthof nicht, Google fand ihn dagegen auf unserem Smartphone sofort und lotste uns auch zuverlässig auf dem Smartphone dorthin.
Karten-Updates: Map Care ist bei den Infotainmentsystemen Amundsen und Columbus in Europa serienmäßig inbegriffen: In den ersten drei Jahren nach Kauf können bis zu sechs Kartenupdates kostenlos aufgespielt werden.

Umfangreiches Unterhaltungsangebot: Radio, DVD-CD, USB, SD-Karte, Audio-Streaming
Für den Radio-Empfang steht auch DAB+ zur Verfügung. Im Handschuhfach verbaut Skoda wie die gesamte Volkswagengruppe den CD- und DVD-Player, außerdem zwei SD-Kartenslots und den bereits erwähnten SIM-Kartenslot.
Musik und Videoclips spielt der Skoda auch vom USB-Stick ab. Wie gehabt können Sie via Bluetooth auch Lieder vom Smartphone abspielen. Allerdings stoppt Columbus mitunter das Abspielen der Titel, wenn man schnell hintereinander mehrere Musiktitel weiterspult. In diesem Fall muss man das Medien-Menü komplett verlassen und danach wieder neu aufrufen.

DVB-T-Empfang bietet Skoda gegen Aufpreis an, in unserem Testwagen stand der TV-Empfang aber nicht zur Verfügung. Damit Musik-Liebhaber auf ihre Kosten kommen, verbaut Skoda das Soundsystem Canton mit 12-Kanal-DSP-Verstärker sowie 12 Lautsprechern (zehn in den Türen, ein Zentrallautsprecher im Armaturenbrett und ein Subwoofer im Kofferraum) mit insgesamt 610 Watt.
Car: Bordcomputer
Der Menü-Punkt Car im Columbus zeigt unter anderem den Kraftstoffverbrauch und den Energieverbrauch diverser Komfortfunktionen an. Außerdem gibt es ein Untermenü, das anzeigt, wie kraftstoffsparend man unterwegs ist.

Smartlink: Carplay, Android Auto und Mirrorlink
Wie schon im Skoda Rapid Spaceback kann man auch im Superb mit Columbus ein Apple iPhone via Carplay und ein Google- Android-Smartphone wahlweise via Android Auto oder Mirrorlink mit dem Fahrzeug verkabeln. Kabelloses Carplay wie neuerdings bei den BMW-Modellen unterstützt Columbus nicht. Die Funktionsweise von Carplay, Android Auto und Mirrorlink haben wir weiter unten am Beispiel des Rapid Spaceback ausführlich beschrieben.

Smartgate-Apps
Die letzte bisher noch nicht besprochene Besonderheit von Columbus ist Skoda Media Command. Mit der Skoda Media-Command-App können Sie oder Passagiere auf den Rücksitzen zum Beispiel ausgewählte Funktionen des Infotainmentsystems Columbus fernsteuern. Sie können das Abspielen von Medien auf dem Columbus steuern, einen Browser auf dem Smartphone nutzen sowie Smartphone-Kontakte und Kalendereinträge lesen. Während der Fahrt sind das alles natürlich Tätigkeiten für die Mitfahrer und nicht für den Fahrer.

©Skoda
Dazu gibt es noch einige Apps, die Sie auf dem iPhone oder Android-Smartphone installieren können. Die Apps stehen im Apple App-Store und auf Google Play kostenlos bereit. Sie sind aber anders als Media Command nicht exklusiv dem Columbus vorbehalten. Diese Smartgate-Apps stellt Skoda hier ausführlich vor.
Um diese Apps nutzen zu können, verbinden Sie das Smartphone per WLAN mit dem Smartgate des Columbus. Smartgate ist eine Schnittstelle im Skoda, mit dem Sie bestimmte über den CAN-Bus des Fahrzeugs zur Verfügung gestellte Fahrzeugdaten und -werte in die betreffende App übertragen und dort auswerten können. Smartgate ist also etwas für Technik-Verliebte und die Apps sind etwas für verspielte Zeitgenossen und für den täglichen Einsatz nicht nötig.
Smartgate hat nichts mit Smartlink, der oben beschriebenen Schnittstelle für Carplay, Android Auto und Mirrorlink zu tun. Und Smartgate darf auch nicht mit dem WLAN-Hotspot des Columbus verwechselt werden – letzterer dient dazu, anderen Mobilgeräten im Auto über die im SIM-Kartenslot eingelegte SIM-Karte eine Verbindung zum Internet zu ermöglichen. Sie haben also insgesamt zwei WLANs im Auto, mit denen Sie sich verbinden können: WLAN-Hotspot und Smartgate.
Um Smartgate zu aktivieren, geben Sie im Columbus zunächst die FIN ein. Danach müssen Sie in den Apps noch das Passwort ändern. Dann sollten sich die Smartphone-Apps problemlos mit Smartgate verbinden lassen.
Mit der Smartgate-App Skoda MFA Pro 3 können Sie auf dem Smartphone Fahrdaten aufzeichnen, beispielsweise die Geschwindigkeit. Die App G-Meter wiederum zeichnet G-Kraft, Beschleunigung, Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Bremsbetätigung, Schalten und Gaspedalkraft auf. Die App warnt Sie außerdem, wenn ein vorgegebener Wert überschritten wird. Die Smartgate-App Drive ermittelt den Kraftstoffverbrauch auf unterschiedlichen Routen und soll zu einem sparsamen Fahrstil animieren. Skoda Performance schließlich ist ein virtuelles Fahrtenbuch, das ausgewählte Fahrdaten wie Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Beschleunigung, Gaspedalkraft und Bremsdauer aufzeichnet. Sie können die Daten anschließend zum Analysieren oder Austauschen abrufen.
Alles in allem funktionierten diese Apps auf unserem iPhone. Über Sinn oder Unsinn der Smartgate-Apps kann man aber genauso streiten wie über so manche App für den Mini.

Fazit: Columbus im Skoda Superb
Columbus im Skoda Superb bietet ein vielfältiges Infotainmentangebot mit einem fairen Preis-Leistungsverhältnis. Besonders gut gefällt uns die umfassende Abdeckung, beispielsweise durch DVD und TV. An der Bedienbarkeit und am Preis gibt es ebenfalls nichts auszusetzen, die Ergonomie ist vielfahrer-tauglich.
Leichte Schwächen hat Columbus aber dadurch, dass es keinen Zugriff auf Internetdaten wie Echtzeit-Verkehrsinformationen oder eine Google-Suche für POIs bietet. Überhaupt gibt es in Columbus selbst keine Apps, also beispielsweise auch keine Nachrichten-App oder eine Wetter-App. Hier würde man von einer typischen Dienstwagen-Limousine etwas mehr erwarten, zumal der Superb mit seinem gesamten sonstigen Auftreten als große, leistungsfähige Limousine diese Erwartungshaltung weckt. Denn anders als beispielsweise der von uns ebenfalls getestete Rapid Spaceback richtet sich der Superb an eine zahlungskräftige Käuferschaft, die sicher auch höhere Ansprüche hat.
Ende des Tests von Columbus im Superb, Beginn des Tests von Amundsen im Skoda Rapid Spaceback

©Skoda
Test: Smartlink: Carplay, Android Auto und Mirrorlink im Skoda Rapid Spaceback
Im Skoda Rapid Spaceback sorgen Navi, Freisprecheinrichtung, Sprachsteuerung, Lenkradtasten, Touchscreen, Musikstreaming und DAB-Radio für Unterhaltung und Information. Carplay, Android Auto und Mirrorlink binden Smartphones fast nahtlos ein. Doch nicht alles ist perfekt.
Skoda verbaut in seinen Fahrzeugen grundsätzlich die gleiche Infotainmentsystem-Basis wie Volkswagen oder Seat. Der Modulare Infotainment-Baukasten MIB II der Volkswagengruppe, an dem bei VW bis zu 40.000 Entwickler arbeiten , ist in drei Leistungsstufen eingeteilt: das Premium-Segment von Audi – Audi MMI mit Audi Connect , das mittlere Segment von Volkswagen – mit Discover Media und Discover Pro bei den PKWs und dem Discover Media Plus bei VWN – und das Einstiegs-Segment mit Seat Full Link und Skoda – hier haben die Tschechen die Federführung. Das hochwertigste von Skoda für den Rapid Spaceback angebotene Infotainmentsystem mit Navigationssystem heißt Amundsen PGD .
Wir haben Amundsen im Skoda Rapid Spaceback mit der Smartphone-Schnittstelle Smartlink getestet.
Alle Auto-Tests der PC-WELT auf einen Blick Preise
Amundsen kostet 760 Euro, für DAB+ verlangt Skoda noch einmal 100 Euro extra. Smartlink kostet weitere 150 Euro. Das Lederlenkrad mit den Multifunktionstasten kostet gerade einmal 20 Euro Aufpreis. Damit liegt Skoda in etwa auf dem Preisniveau von Seat, Mazda oder Toyota und ist deutlich günstiger als das Discover Media im VW Polo.

Amundsen bietet MIB II in Reinkultur Der grundsätzliche Aufbau des Infotainmentsystems ist dem von Seat oder Volkswagen sehr ähnlich; nur das Audi MMI unterscheidet sich deutlich, unter anderem durch den Controller auf der Mittelkonsole, der für Premiumfahrzeuge typisch ist: ein großer Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts, links und rechts davon Druckknöpfe und darunter Dreh-Drückregler, ein weiteres kleines Display im Cockpit direkt vor dem Fahrer, dazu noch Lenkradtasten und Sprachsteuerung. Außerdem ein „externes Modul“ im Handschuhfach, in dem bei VW und Audi ein CD-Laufwerk untergebracht waren. Bei Skoda befinden sich dort nur die beiden SD-Kartenslots, ein CD-Laufwerk ist nicht vorhanden. Außerdem gibt es noch einen USB- und einen AUX-Anschluss in der Mittelkonsole.

Bildschirme Ein 6,5-Zoll-Touchscreen bildet das Herz des Infotainmentsystems. Er reagiert ausreichend schnell auf Fingerbewegungen und lässt sich mit Pinch-to-Zoom zoomen. Unterhalb des Touchscreens befindet sich der Annäherungssensor, der eine Menüleiste am unteren Bildschirmrand einblendet, wenn man sich mit der Hand dem Bildschirm nähert. Das kennt man auch schon von VW und Seat. Zusätzlich gibt es einen kleinen Bildschirm im Cockpit direkt vor dem Fahrer. Er zeigt Navigationshinweise, das gespielte Lied oder den gewählten Radiosender, den Kraftstoffverbrauch und andere Daten aus dem Bordcomputer an.

Bedienelemente Links und rechts vom Touchscreen sind die Menü-Tasten (von links oben nach rechts unten) angeordnet: Radio (DAB+, UKW), Media (für USB, Audio-Streaming), Phone (Freisprecheinrichtung für das über Bluetooth gekoppelte Smartphone), Voice (Sprachsteuerung), Nav (Navigation), Traffic (Verkehrslageinformation auf TMC-Basis), Car (Verbrauchsanzeige) und Menu (die Karussellanzeige mit allen Menüpunkten). Schräg darunter sind der Ein-Ausschalter/Lautstärkeregler und der Auswahlknopf angebracht. Die Steuerung der Lautstärke kann aber bequemer über die Lenkradtasten erfolgen. Das Infotainmentsystem arbeitet gewohnt zuverlässig bei VW-basierten Systemen. Besonders die Lenkradtasten sind ergonomisch wertvoll: Links vom Hupknopf kann man Lieder und Radiosender wechseln sowie die Lautstärke regeln und Mute aktivieren. Mit den rechts angebrachten Tasten werden Anrufe getätigt und der Bordcomputer geschaltet. Das Wechseln von Liedern über die Lenkradtasten erfolgt bei mehreren schnellen Drückvorgängen hintereinander aber relativ langsam und mit mehreren Sekunden Verzögerung. Hier ist das Liedwechseln per Touchscreen deutlich schneller. Zudem kommt es vor, dass die Musikanzeige auf dem Touchscreen raschen Liedwechseln nicht hinterherkommt und noch ein vorheriges Lied anzeigt, während längst ein anderes gespielt wird. USB- und AUX-Anschluss sind in der Mittelkonsole gut erreichbar und lassen sich gut einstecken.

Navigation Die Navigation funktioniert zuverlässig, übersichtlich und unspektakulär. Highlights wie Google-Earth-Ansicht oder Fotos von Panoramio oder 3D-Objekten fehlen jedoch. Das Kartenmaterial ist auf einer SD-Karte gespeichert, die im Reader im Handschuhfach eingelegt ist.

Manko: Für das eingebaute Navi steht nur TMC zur Verfügung. Dementsprechend ungenau sind die Stau-Angaben. Bei der Vorhersage der Ankunftszeit und bei der Prognose der Dauer von Verzögerungen kann Amundsen nicht mit den exakteren Angaben von Inrix , TomTom oder Here mithalten, wie man sie beispielsweise in der Garmin Nüvicam (mit Stau-Informationen von Here) oder in der Karten-App von Apple findet (mit Stau-Informationen von TomTom). Es besteht auch keine Möglichkeit, exaktere Verkehrslagedaten aus dem Internet auf dem Navi einzuspielen, wie es bei Volkswagen über das aufpreispflichtige Car-Net der Fall ist. Für die Sonderzielsuche stehen nur die POIs im Navi zur Verfügung, nicht jedoch die leistungsfähigere Google-Suche. Das ist ein Nachteil gegenüber Navigationssystemen mit Internetanbindung, weil sich dadurch die Anzahl der Treffer reduziert. Navi, Radio, Car (Verbrauchsanzeige) und Traffic lassen sich auch nutzen während Smartlink läuft. Man kann immer zwischen diesen fest eingebauten Skoda-Menüs und den Menüs von Carplay, Mirrorlink und Android Auto hin- und herschalten. Das hat Skoda gut gelöst. Steht man im Stau, erfolgt auf Basis der TMC-Daten schnell eine Routen-Neuberechnung. Die Stau-Lage lässt sich über „Traffic“ jederzeit übersichtlich anzeigen. Ärgerlich, wie bei allen Navigationsgeräten der VW-Gruppe: Man muss die Verkehrslage-Angaben nach jedem Neustart des Navigationsgeräts erst einmal von „alle Verkehrslageinformationen“ auf die nur für die gewählte Route relevanten Infos umschalten. Warum VW, Skoda und Seat letzteres bei einer gestarteten Navigation nicht standardmäßig anzeigen, bleibt uns ein Rätsel.

Radio und Musik Beim Radio stehen UKW und DAB+ zur Verfügung. Das Radio bietet die von den verwandten VW- und Seat-Systemen bekannte Funktionalität und Optik. Die SD-Kartenslots sind in der Tiefe des Handschuhfachs verbaut – das sogenannte Externe Modul. Dort wäre auch der CD-Player verbaut, wenn einer vorhanden wäre.
Das Audio-Streaming vom Smartphone via Bluetooth klappt ohne Probleme. Somit braucht man lediglich für das Abspielen der Lieder vom Smartphone nicht unbedingt Carplay oder Android Auto.

Sprachsteuerung Mit ihr kann man Navigationsziele eingeben, Telefonate starten oder den Radiosender beziehungsweise das nächste Lied vom Smartphone auswählen. Dabei muss man genau die gespeicherten Sendernamen benutzen, damit die Sprachsteuerung den Fahrer versteht. Einige Male verstand die Sprachsteuerung nicht unsere Straßennamen, aber grundsätzlich funktionierte sie zuverlässig, auch während der Fahrt bei geöffnetem Fahrerseitenfenster.

Telefonie An der Freisprecheinrichtung gibt es nichts zu kritisieren, sie tut, was sie soll. Das Annehmen von Anrufen klappt gut, Radio oder Audio-Streaming wird sofort unterbrochen, wenn ein Anruf eingeht. Ebenfalls gut klappt das Starten von Telefonaten, auch per Sprachsteuerung. Solide ist auch das Kurznachrichten-Management gelöst, inklusive einiger schnell verschickbarer Textbausteine.

Smartphone-Schnittstelle Smartlink Das Infotainmentsystem Amundsen stellt keine eigene Internetkonnektivität à la Car-Net, wie man sie in diversen VW-/VWN-Modellen findet, und keine Apps zur Verfügung. Doch gegen 150 Euro Aufpreis kann man Smartlink im Skoda dazukaufen.
Smartlink von Skoda entspricht funktional Full Link von Seat und App-Connect von Volkswagen: Es umfasst Apple Carplay zur Einbindung von iPhones sowie Mirrorlink (von einem Firmenkonsortium) und Android Auto von Google zum Einbinden von Android-Smartphones. Allen drei Systemen ist gemeinsam, dass die gesamte Rechenleistung vom via USB-Kabel gekoppelten Smartphone gestemmt werden muss (dessen Akku über das Kabel auch aufgeladen wird). Eine kabellose Verbindung zwischen Smartlink und Smartphone ist derzeit nicht möglich. Apple hat zwar für Carplay bereits eine funkbasierte Verbindung implementiert, diese wird derzeit aber noch von keinem Automobilhersteller unterstützt (BMW hat für die zweite Hälfte 2016 für BMW X5 M und X6 M erstmals kabelloses Carplay angekündigt).
Auch für Mirrorlink gibt es theoretisch schon kabellose Umsetzungen, wie VW beispielsweise auf der CES 2016 in Las Vegas gezeigt hat. Doch in der Praxis findet die Verbindung derzeit immer über das Kabel statt. Wobei Bluetooth zumindest bei Android Auto zusätzlich Pflicht ist: Die Telefonie läuft bei Android Auto über Bluetooth. Der Touchscreen im Fahrzeug dient bei Smartlink nur zur Ausgabe der angepassten Smartphone-Oberfläche sowie für Touch-Eingaben. Die Lautsprecher des Fahrzeugs dienen zur Soundausgabe. Ebenso ist das im Auto verbaute Mikrofon mit Smartlink verbunden. Einige wenige Lenkradtasten wie Lauter und Leiser sowie das Wechseln von Liedern stehen teilweise ebenfalls für Smartlink zur Verfügung – wobei die konkrete Unterstützung der vorhandenen Hardware sich zwischen Carplay, Android Auto und Mirrorlink unterscheidet. Selbstverständlich kann man auch ohne Carplay, Android Auto und Mirrorlink Lieder vom Smartphone über die Lautsprecher des Fahrzeugs abspielen und über das Smartphone telefonieren. Nämlich dann, wenn das Smartphone via Bluetooth mit dem Amundsen gekoppelt ist.
Der Vorteil von Carplay, Android Auto und Mirrorlink soll aber darin bestehen, dass man die vom Smartphone gewohnten Apps und die vom Smartphone gewohnte Bedienung auch im Auto verwenden kann, inklusive der Smartphone-Sprachsteuerung wie Siri oder Google Now. Sprich: Man kann zwischen verschiedenen Fahrzeugen und sogar unterschiedlichen Marken wechseln und findet doch überall die gleiche Oberfläche und das gleiche Bedienkonzept vor und muss sich nicht erst eingewöhnen. Zumindest theoretisch, denn zumindest bei Mirrorlink gibt es durchaus Abweichungen – doch Mirrorlink befindet sich ohnehin auf dem absteigenden Ast.

Carplay: Bringt das iPhone in den Skoda Apple Carplay zur Einbindung von iPhones in das Infotainment des Autos stellen wir in diesem Artikel ausführlich vor. Dort erfahren Sie im Detail das Bedienkonzept, die Stärken und Schwächen und die chronologische Entwicklung von Apples Smartphone-Schnittstelle. Und Sie lesen, welche Automobil-Hersteller Carplay bis dato aussperren – darunter einige große Namen der Automobilbranche. An dieser Stelle gehen wir nur auf einige konkrete Details von Carplay im Skoda ein. Apple Carplay im Test: Funktionen, Apps, Anbieter Carplay beweist im kompakten Tschechen genauso wie zuvor bereits im VW Bus T6 oder im Seat Ibiza, dass Carplay das ausgereifteste, ansprechendste und am besten bedienbare der drei Systeme Carplay, Android Auto und Mirrorlink ist. Übrigens: Eine Bluetooth-Verbindung wird für Carplay – anders als für Android Auto – nicht zusätzlich benötigt; das Lightning-Kabel reicht völlig. Telefonate Starten und Entgegennehmen von Anrufen klappt per Siri gut. Alternativ tippen Sie die Telefonnummer eben auf dem Touchscreen ein. Das lenkt allerdings deutlich vom Verkehrsgeschehen ab – geben Sie also Siri den Vorzug. Spielt gerade Apple Music, dann wird die Musik für einen eingehenden Anruf unterbrochen. Auch eine laufende Navigation auf der Apple-Kartenapp wird für den eingehenden Anruf ausgeblendet. Allerdings lassen sich nur Anrufe entgegennehmen, die klassisch auf dem Smartphone eingehen. Whatsapp-Anrufe dagegen unterstützt Apple Music nicht, weil Whatsapp von Apple nicht für Carplay freigegeben ist. Geht ein Whatsapp-Anruf während der Fahrt auf dem iPhone ein, bekommt das der Fahrer gar nicht mit und sieht den verpassten Anruf erst, nachdem er das iPhone wieder in die Hand genommen hat. Ebenso können Sie sich von Siri eingehende SMS-Nachrichten und iMessages – nicht jedoch Whatsapp-Nachrichten – vorlesen lassen. Und diese auch diktieren.

Musik
Playlists können per Siri problemlos und treffsicher gestartet werden. Alternativ kann man die gewünschten Lieder auch per Fingertipp auswählen. Oder Sie lassen Siri ein einzelnes Lied abspielen. Hier steigt aber die Fehlerquote, sofern Sie Interpret und Titel nicht ganz exakt aufsprechen.

Die linken Lenkradtasten des Skoda für Mute (lautlos stellen), Lautstärke ändern und Lieder wechseln funktionieren gut in Carplay. Die Telefontaste rechts im Skoda-Lenkrad dagegen ist bei Carplay ohne Funktion. Ebenso ist die Voicetaste links unten neben dem Bildschirm bei Carplay nicht mit Siri gekoppelt, sondern startet die Skoda-Sprachsteuerung. Die beiden Dreh-Drückregler unterhalb des Touchscreens regeln die Lautstärke von Carplay, und man kann damit zum nächsten Lied springen.

Navigation Wie gehabt dient die Kartenapp vom iPhone als einzige Navigationslösung. TomTom Go oder auch Here sind für Carplay nicht freigegeben. Falls Sie das Datenvolumen Ihres Mobilfunkvertrags nicht durch die von der Apple-Kartenapp heruntergeladenen Karten belasten wollen, können Sie jederzeit, während Carplay läuft, das eingebaute Skoda-Navigationsgerät Amundsen parallel zu Carplay nutzen. Allerdings stehen Ihnen wiederum nur auf der Kartenapp von Carplay die exakten Verkehrslagedaten von TomTom zur Verfügung. Das Skoda-Navi dagegen bietet nur die ungenauen Verkehrslageinformationen von TMC. Hier müssen Sie also abwägen, was Ihnen wichtiger ist: genaue Verkehrslagedaten oder gespartes Datenvolumen. Das alte Problem: Siri versteht direkt auf dem iPhone problemlos die Routenziele, via Carplay ist die Erkennungsquote bei einer etwas schlechteren Mobilfunkverbindung jedoch mies. Selbst längst bekannte Ziele erkennt Siri via Carplay in der Kartenapp nicht. Die gleichen Ziele lassen sich jedoch problemlos in der Kartenapp eingeben – dort sind sie bekannt. Der Bildschirm reagiert unter Carplay flott, Vor- und Zurückspulen von Liedern über die linken Lenkradtasten erfolgt zügig. Fazit: Carplay lässt sich im Skoda Rapid Spaceback gut nutzen. Nur die geringe Anzahl von Carplay-kompatiblen Apps nervt.

Mirrorlink: Android ins Auto einbinden I Details zu diesem aus historischer Sicht ersten Versuch, Androiden in das Infotainmentsystem moderner PKWs zu integrieren, lesen Sie in unserem großen Ratgeber und Dauertest zu Mirrorlink. Nachdem Mirrorlink in unseren bisherigen Tests nicht überzeugen konnte, stellte sich beim Eintreffen unseres neuen Testwagens Skoda Rapid Spaceback die spannende Frage: Wie gut funktioniert Mirrorlink im tschechischen Kompaktwagen? Test: Mirrorlink bringt Android ins Auto: Schnell stellte sich Ernüchterung ein: Auch im Skoda lässt sich Mirrorlink nicht sinnvoll nutzen. Die Benutzung ist auch hier nicht intuitiv und viel zu vielen Einschränkungen unterworfen.

Anders als Seat verzichtet Skoda darauf, Mirrorlink eine eigene, angepasste Bedienoberfläche überzustülpen und verwendet die Standardoberfläche von Mirrorlink, wie wir sie auch von diversen Modellen der Skoda-Mutter Volkswagen kennen. Wie gehabt werden die während der Fahrt nicht verfügbaren Mirrorlink-kompatiblen Apps ausgegraut, im Stand lassen sich dagegen alle Mirrorlink-kompatiblen Apps verwenden. Viele sind das aber ohnehin nicht.

Weil Google Maps während der Fahrt ebenfalls ausgeblendet wird und uns somit keine Karte mehr anzeigt, wollten wir Sygic Car als Navigationsersatz nutzen. Sygic Car ist nämlich von Mirrorlink für die Anzeige während der Fahrt freigegeben. Doch nur die erweiterte Version – kostenpflichtig – wird auch während der Fahrt angezeigt. Unsere kostenlose Sygic-Version dagegen läuft nur bei stehendem Fahrzeug und wird sofort ausgeblendet, sobald das Fahrzeug losfährt. Somit kann man keine kostenlose Sygic-Version via Mirrorlink zur Navigation verwenden, auch nicht während der Testphase der Premium-Version. Die Navigation bleibt also unter Mirrorlink ein Sorgenkind: Für ein speziell für den Einsatz im Auto entwickeltes System ist das geradezu absurd. Neben dem Mirrorlink-optimierten Bildschirm kann man auch den Komplettbildschirm des Android-Smartphones spiegeln lassen. Darüber steht dann beispielsweise bei stehendem Fahrzeug ein Webbrowser wie Chrome zur Verfügung. Chrome baut unter Mirrorlink Webseiten nur langsam auf, aber surfen kann man damit. Allerdings bietet jedes Smartphone oder Tablet ein besseres Interneterlebnis. Unter Mirrorlink braucht man für viele kompatible Apps wie eben Sygic oder auch Parkopedia eine kostenpflichtige Lizenz. Immerhin: Weather pro free war verfügbar und konnte auch sinnvoll genutzt werden. Google Play Music, Miroamer und Aupeo sowie das Telefon funktionieren ebenfalls im Stand. Die Radio-App Miroamer blendet sich bei laufendem Fahrzeug aber wieder aus. Somit konnten wir Mirrorlink im Skoda ebenfalls nicht wirklich nutzen. Wüstes Durcheinander: Die Telefon-Lenkradtaste startet die im Skoda eingebaute Telefonie und nicht die von Mirrorlink angebotene Telefonie. Ebenso starten die Sprachsteuerungstasten im Skoda die eingebaute Skoda-Sprachsteuerung und nicht Googles Sprachsteuerung. Die Lenkradtasten für „lauter“, „leiser“ und „lautlos“ steuern dagegen einwandfrei die Soundausgabe von Mirrorlink. Damit bestätigt sich im Skoda Rapid Spaceback der negative Eindruck, den wir von Mirrorlink zuvor schon im Seat Ibiza Connect, Volkswagen T6, VW Polo, VW Passat und im Toyota Aygo gewonnen haben: Mirrorlink bietet eine unzumutbare Benutzererfahrung (was nicht an Skoda liegt) und kann mit Android Auto und erst recht mit Apple Carplay überhaupt nicht mithalten.
Mittelfristig dürfte Mirrorlink im Android-Lager durch Android Auto völlig ersetzt werden, zumal namhafte Hersteller wie Daimler oder Audi Mirrorlink von vornherein aussperren, weil Mirrorlink nicht den Qualitätsansprüchen der Daimler- und Audi-Kunden genügt.
Das können wir nur bestätigen: Mirrorlink gehört in den Giftschrank der fehlgeschlagenen IT-Entwicklungen weggesperrt.

Android Auto: Android ins Auto einbinden II Android Auto ist neben Mirrorlink die zweite Schnittstelle zur Einbindung von Android-Smartphones ins Auto. Alle Details zu dieser von Google entwickelten Schnittstelle für Androiden lesen Sie in unserem großen Überblick. Wie gehabt erfordert Android Auto neben der USB-Kabelverbindung auch eine Bluetooth-Verbindung für die Telefonie. Ist diese nicht vorhanden, fordert Android Auto den Nutzer auf, Bluetooth einzuschalten. Android Auto lässt sich also ohne Bluetooth-Verbindung nicht nutzen. Android Auto im Test: Funktionen, Apps, Anbieter Der Startbildschirm von Android Auto im Skoda zeigt das Wetter am Standort, die letzten Anrufe und eine eventuell laufende Navigation an. Oder auch das gerade von Google Play Music gespielte Lied.

Google Maps kann bei Android Auto für die Navigation verwendet werden – ein wichtiger Vorteil gegenüber Mirrorlink. Die Navigation mit Google Maps hat im Rahmen von Android Auto solide funktioniert. So lotste uns Google Maps nicht nur zu gewählten Adressen, sondern zeigte uns auch eine Tankstelle in der Umgebung an. Die Google-Sprachsteuerung machte ebenfalls, was sie soll. Sie kann aber nur bei einer guten Mobilfunkverbindung zu den Servern genutzt werden – genauso wie bei Siri.

Die Anzahl der für Android Auto verfügbaren Apps ist aber überschaubar. In unserem Skoda mit gekoppeltem HTC One M9 mit Android 6.0 standen nur die Telefonie, Google Maps, Google Play Music, die Sprachsteuerung sowie der Wetterbericht zur Verfügung. Doch auf dem HTC One M9 installierte Apps wie Deezer, Spotify oder Tune In wurden uns nicht zum Starten angezeigt. Bei Android Auto startet die rechte Lenkradtaste des Skoda die Telefonie von Android Auto (und nicht das Telefonie-Menü des eingebauten Amundsen-Infotainmentsystems). Die linke Lenkradtaste für die Sprachsteuerung startet jedoch die eingebaute Sprachsteuerung des Skoda und nicht die Google-Sprachsteuerung. Nachdem wir einmal die Lautstärke in Android Auto deutlich runterreguliert hatten, blieb diese auch auf leise, obwohl wir den Drehregler längst wieder auf lauter gestellt hatten. Erst nach einiger Zeit gab Android Auto den Ton wieder lauter aus.

Problem: Nachdem wir uns für Android Auto als Schnittstelle für Android entschieden haben, konnten wir eine Zeitlang nicht mehr zu Mirrorlink zurückwechseln, obwohl wir das entsprechende Auswahlmenü geändert hatten und trotz mehrmaligen Neustarts von Amundsen und des HTC One. Der Wechsel zu Carplay dagegen klappte problemlos.
Fazit zu Smartlink im Skoda Rapid Sportback mit Amundsen
Skoda bietet im Rapid Spaceback ein ausgewogenes und leistungsfähiges Infotainmentsystem zu einem fairen Preis und ohne Schnickschnack. Amundsen lässt sich gut und selbst bei dichtem Verkehr relativ sicher bedienen. Der Navigationsanzeige würden zwar ein paar peppige Elemente wie Google-Earth-Ansicht oder 3D-Gebäude gut tun, unbedingt notwendig sind solche Features aber nicht. Das einzige echte Manko sind die TMC-Daten: Diese sind für eine exakte Vorhersage der Ankunftszeit und für die Routen-Neuberechnung bei hohem Verkehrsaufkommen einfach zu ungenau. Jedes Android-Smartphone mit Google Maps und jedes iPhone mit Apple-Karten zeigt Verkehrsbehinderungen exakter an als das eingebaute Amundsen.
Hier würde man sich wünschen, dass Skoda ähnlich wie Volkswagen mit Car-Net die Möglichkeit bietet, aus dem Internet genauere Verkehrslagedaten wie von TomTom oder Here nachladen zu können. Mit Smartlink zeigt sich der Skoda fit für die Zukunft und dürfte damit insbesondere jüngeres Publikum – die Generation Smartphone – ansprechen. Wie schon bei VW oder Seat findet man hier die drei derzeit relevanten Schnittstellen für iPhone und Android versammelt. Wobei sich im Skoda unsere Erfahrungen aus anderen Fahrzeugen bestätigen: Android Auto hat zwar nicht annähernd die Eleganz von Apple Carplay, doch im Unterschied zu Mirrorlink lässt sich Android Auto wenigstens einigermaßen sinnvoll bedienen.
Carplay und Android Auto gehört die Zukunft. Beide Systeme haben noch Luft nach oben, doch die Richtung stimmt – wobei derzeit Carplay in Sachen Bedienkomfort die Nase vorn hat. Etwas ärgerlich ist die Tatsache, dass die Lenkradtasten mitunter nicht sofort für Smartlink zur Verfügung stehen, sondern Amundsen einige Zeit braucht, bis die Lenkradtasten erkannt und unterstützt werden. Alles in allem ist das Infotainmentsystem im Skoda eine solide, preiswerte Lösung – so wie die der ganze Skoda Rapid Spaceback.