ARD und ZDF haben sich dafür ausgesprochen, dass die Berechnung des Rundfunkbeitrags künftig mittles eines Index wie dem Bruttoinlandsprodukt erfolgen soll. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Ein steigendes Bruttoinlandsprodukt würde damit auch regelmäßig für steigende Rundfunkbeiträge sorgen.
Bisher kommt das sogenannte “Kef-Verfahren” zum Einsatz, bei dem die Sender zunächst ihren Bedarf errechnen und anmelden, dieser von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (Kef) überprüft und gegebenenfalls gekürzt wird und dann die letztendliche Änderungen des Rundfunkbeitrags von den Länderparlamenten bestätigt werden müssen.
Die ARD spricht sich nun für eine “Modernisierung” dieses Kef-Verfahrens aus. Für die Zukunft wird versprochen, dass die Prozesse in Verwaltung, Produktion und Technik optimiert und die Zusammenarbeit mit dem ZDF bei Großereignissen intensiviert werden sollen, wodurch Kosten gespart werden sollen. Bis zu zehn Jahre Zeit werden die notwendigen Umstrukturierungen aber in Anspruch nehmen. Auch das ZDF spricht sich für eine Rundfunkbeitragsberechnung mittels eines Index aus. Wünscht sich aber auch, dass sich dabei der Anteil, den das ZDF vom Rundfunkbeitrag erhält, nicht verringern soll. Sowohl ARD als auch ZDF sind sich einig, dass die Kef auch weiterhin notwendig ist.
Der aktuelle Rundfunkbeitrag liegt bei 17,50 Euro. Zum 1. Januar 2017 soll er eigentlich auf 17,20 Euro gesenkt werden, falls die Beitragssenkung nicht verschoben wird.
Sollte der Rundfunkbeitrag künftig nach dem von der ARD geforderten Indexmodell berechnet werden, dann könnte der Rundfunkbeitrag ab 2021 zunächst auf 18,28 Euro steigen, wie die Zeitung Welt vorrechnet. “Ein Indexmodell bedeutet aber nicht, dass wir keine Einsparungen in beträchtlicher Größenordnung vornehmen müssten. Der Spardruck bleibt definitiv bestehen”, erklärte MDR-Intendantin und ARD-Vorsitzende Karola Wille gegenüber der Zeitung.
Langfristig soll der Beitrag sowieso steigen – auf 229,20 Euro im Jahr womöglich