Bundesjustizminister Heiko Maas hat interessante Zahlen dazu genannt, wie viele strafbare Inhalte aus dem Bereich Hass-Kommentare bekannte Internetportale wie Twitter, Youtube oder Facebook nach Hinweisen von Nutzern löschen. Demnach lösche Twitter gerade einmal ein Prozent der von Nutzern beanstandeten Inhalte, Youtube nur zehn Prozent und Facebook rund 46 Prozent. Im August 2016 löschte Facebook rund 100.000 sogenannte Hassbotschaften auf seiner deutschsprachigen Seite.
Facebook und Youtube ignorieren oft Nutzer-Hinweise
Maas kritisiert, dass Facebook und Konsorten vergleichsweise selten auf Hinweise von Nutzern hin Postings löschen würden. Würden sich dagegen öffentliche Institutionen wie beispielsweise jugendschutz.net an die großen Internet-Plattformen wenden, dann erfolge die Löschung häufiger, wie Spiegel online berichtet. Youtube habe bei 96 Prozent der Meldungen von jugendschutz.net und Facebook bei 84 Prozent der gemeldeten Beiträge Löschungen vorgenommen. Rund die Hälfte der Löschungen nahmen Facebook und Youtube sogar innerhalb von 24 Stunden nach Eingang der Meldung vor.
Nicht immer sind Löschungen berechtigt
Mitunter langt Facebook beim Löschen von Beiträgen aber auch gründlich daneben. Jüngstes Beispiel dafür sind einige Beiträge, die das berühmte Foto aus dem Vietnamkrieg mit dem Napalm-Mädchen zeigen. Facebook löschte diese Beiträge, weil darauf ein nacktes Kind dargestellt sei. Erst aufgrund heftiger Medien- und Nutzer-Proteste nahm Facebook die Löschung dieses historischen Dokumentes wieder zurück. Bei Fotos, die nackte Menschen zeigen, löscht Facebook dagegen meist rigide und deutlich schneller als bei Hassbotschaften.