Das Beste aus beiden Welten – so lässt sich die Kombination aus Amazons Streaming-Box und der Mediacenter-Software Kodi zusammenfassen. Denn einerseits stellen Fire TV beziehungsweise der billigere Fire TV Stick eine gelungene Smart-TV-Erweiterung für ältere Fernseher dar, auf der anderen Seite bietet die inzwischen unter dem Namen Kodi (früher: XBMC) laufende Mediacenter-Software praktisch alles, was man sich im Wohnzimmer wünscht – bei über 1000 Erweiterungen muss jeder gewöhnliche Smart-TV passen.
In diesem Artikel erklären wir, wie Sie Kodi einfach auf einem Fire TV respektive einem Fire TV Stick installieren und nutzen. Die Bedienung von Kodi funktioniert auf allen drei Varianten von Amazons Streaming-Hardware gleich. Die Installation unterscheidet sich jedoch zwischen der aktuellen Version der Amazon-Box mit 4K-Auflösung und der ersten mit Streaming in maximal Full HD sowie dem Fire TV Stick . Der Grund: Neben der höheren Auflösung ist die Unterstützung von USB-Datenträgern der Hauptunterschied zwischen erster und zweiter Generation. So lässt sich an das aktuelle Gerät ein USB-Stick oder eine USB-Festplatte zum Abspielen eigener Multimedia-Inhalte anstecken. Auf die gleiche Art und Weise können Sie über den externen Datenträger aber auch „fremde“ Android-Apps wie eben Kodi installieren. Wie Sie Kodi auf dem Fire TV der ersten Generation oder dem Fire TV Stick aufspielen, erläutern wir anschließend.

Die Einrichtung des USB-Sticks überlassen Sie entweder der Streaming-Box, denn sie formatiert den Datenträger beim ersten Anstöpseln automatisch. Alternativ können Sie ihn auch unter Windows mit FAT32 als Dateisystem formatieren. Danach kopieren Sie am PC Bilder, Musik und Videos Ihrer Wahl auf den Stick und spielen diese über das Amazon-Gerät am Fernseher ab. Noch ein Tipp zur Hardware: Am günstigsten ist der Fire TV Stick zum Preis von knapp 40 Euro, während die aktuelle und auch spieletaugliche Box mit mehr Leistung und 4K-Auflösung knapp 90 Euro kostet. Nur noch gebraucht ist das erste Fire TV mit Full-HD erhältlich; solche Geräte werden bei Ebay für 40 bis 50 Euro verkauft.
Tipp: So nutzen Sie das Mediencenter XBMC (Kodi) optimal
Kodi-Software über Appstarter auf dem Fire TV installieren
Die einfachste Möglichkeit, Kodi auf der Streaming-Box zu installieren, funktioniert über die App Appstarter , den Nachfolger des mittlerweile von Amazon blockierten Fire Starters. Mit dem Open-Source-Launcher Appstarter ist die Installation von Kodi schnell erledigt; Sideloading mit Hilfe anderer Geräte und Tools gehören damit der Vergangenheit an.
Kodi kann mithilfe von Appstarter direkt mitinstalliert und zudem leicht auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Schließlich weist die App auch auf die speziell für Fire TV angepasste Kodi-Variante namens SPMC hin. Die Abkürzung steht für Semper Media Center, inhaltlich handelt es sich um eine inoffizielle Weiterentwicklung von Kodi, die speziell für Android-Geräte angepasst ist.
So installieren Sie Kodi:
- Aktivieren Sie mit der Fernbedienung des Fire TV über „Einstellungen -> Gerät -> Entwickleroptionen“ die beiden Optionen „ADB Debugging“ und „Apps unbekannter Herkunft“. Ersteres wird zum Betrieb von Appstarter benötigt, Letzteres erlaubt die Installation auch solcher Android-Apps, die nicht vom Amazon-Appstore kommen.
- Laden Sie am Windows-PC die Android-App Appstarter aus dem Internet und kopieren diese auf den FAT32-formatieren USB-Stick. Diesen stecken Sie anschließend in das aktuelle Modell der Streaming-Box.
- Installieren Sie auf dem Fire TV über den integrierten Appstore die kostenlos erhältliche Dateimanager-App ES File Explorer. Diese finden Sie schnell über die Suchfunktion, indem Sie darin „ES File …“ eintippen, den Treffer auswählen und anschließend mit „App beziehen -> Installieren“ herunterladen und aufspielen. Nach dem Setup starten Sie die App mit „Öffnen“ und wechseln über den Eintrag „Lokal“ links in der Liste zum Eintrag „Externer Speicher“ und damit zum eingesteckten USB-Stick.
- Klicken Sie auf dem Datenträger auf die Datei „AppStarter-v4.0. apk“ – damit installieren Sie die App.

Nach dem Aufrufen von Appstarter sehen Sie neben den bereits installierten Apps und der Mediacenter-Software Kodi auch den Menüpunkt „Fire TV Home“: Er bringt Sie zur gewohnten Bedienoberfläche des Fire TV zurück. An dieser Stelle aber starten Sie die Software Kodi. Gut und praktisch gewählt sind hier die Voreinstellungen, denn Sie müssen nicht wie sonst nach der Installation einer Mediacenter-Software üblich erst Bedienoberfläche und Region auf Deutsch als Sprache und weitere regionale Optionen anpassen. Wenn Sie lieber mit einer anderen Sprache, Region oder einem anderen Tastaturlayout arbeiten möchten, wählen Sie das Einstellungen-beziehungsweise Werkzeugsymbol („System“) und nehmen dann in der Rubrik „Interface settings“ die gewünschten Änderungen vor.
Zurück zum Appstarter und zu Kodi: Praktisch an dieser Version ist auch, dass Sie auf der Kodi-Oberfläche über „Programme -> Android Apps“ sämtliche auf dem Fire TV bereits installierten Anwendungen starten können; Sie müssen die Bedienoberfläche also nicht verlassen. Lokal angepasst sind zudem die voreingestellten TV-Sender, die Sie über „TV -> Kanäle“ erreichen. Damit steht von der Tagesschau über die regionalen öffentlich-rechtlichen Stationen bis zu diversen ausländischen Sendern eine größere Auswahl zur Verfügung. Nur deutsche Privatsender gibt es dort kaum. Praktisch sind schließlich die Update-Optionen von Appstarter. Das bezieht sich sowohl auf die App selbst als auf die Mediacenter-Software Kodi und das in der Voreinstellung nicht installierte und schon erwähnte SPMC. Steht nach einem Check mit „Auf Update prüfen“ eine neue Version zur Verfügung, aktualisieren Sie diese über „Updaten“. Der Rest läuft automatisch.

Kodi auf dem Fire TV der ersten Generation oder dem Fire TV Stick
Besitzen Sie statt der aktuellen Streaming-Box eine Fire-TV-Box der ersten Generation oder den Fire TV Stick, gehen Sie folgendermaßen vor: Im ersten Schritt aktivieren Sie mit der Fernbedienung auf der Bedienoberfläche der Box über „Einstellungen -> Gerät -> Entwickleroptionen“ wieder die beiden Optionen „ADB Debugging“ und „Apps unbekannter Herkunft“. Notieren Sie zudem die aktuelle IP-Adresse des Fire TV im Heimnetz, die Sie über „Einstellungen -> Gerät -> Info -> Netzwerk“ auslesen. Diese Einstellungen und die IP-Information sind wichtig, um bequem vom PC aus (fast) beliebige Android-Apps als APK-Dateien per Sideload auf der Amazon-Box zu installieren.
Dazu verwenden Sie die Software adbLink , die Sie neuerdings anders als bei der Vorgängerversion installieren müssen. Nach Setup und Start klicken Sie auf der Programmoberfläche auf „New“, tragen im Feld „device address“ die IP-Adresse des Amazon-Gerätes ein, vergeben gegebenenfalls hinter „Description“ eine Bezeichnung und speichern mit „Save -> Connect“. Nun lässt sich die Android-App Appstarter über den Button „Install APK“ auf die Mediabox aufspielen, die Sie zuvor wieder über die Mini-URL heruntergeladen und auf Ihrem Rechner im Heimnetz gespeichert haben.
Alternativ zur Sideload-Installation können Sie die APK-Datei von Appstarter über den PC in Ihre Amazon-Cloud speichern oder sie per Mail auf das Fire-Gerät schicken. Von dort lässt sich die App ebenfalls aufspielen, sofern Sie wie zuvor beschrieben in den Einstellungen die Option „Apps unbekannter Herkunft“ aktiviert haben. Nach der Installation von Appstarter deaktivieren Sie wieder diese Option. Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen.
Amazon Fire TV im Test – besser als Apple TV?
Kodi: Der Medien-Allrounder
Bei Kodi handelt es sich um den neuen Namen des Mediacenter-Projekts XBMC. Ursprünglich für die erste Xbox von Microsoft entwickelt hat sich das Open Source-Programm mittlerweile zum absoluten Alleskönner gemausert. So spielt Kodi nahezu alle verbreiteten Video-Codecs ab (selbst der aktuelle h.265-Codec für 4K-Aufnahmen wird bereits teilweise unterstützt!), es bietet auch hervorragende Datenbankfunktionen, mit denen Sie Ihre digitale Film- und Seriensammlung besonders einfach durchforsten können. Doch damit nicht genug: Die Kodi-Entwicklergemeinde arbeitet laufend an neuen Plug-ins und anderen Erweiterungen für das Mediencenter. Damit holen Sie neben lokal gespeicherten Medien auch Inhalte aus dem Netz auf Ihren Fernseher. Schon ab Werk stehen unter anderem Kodi-Addons für die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen, die Videoportale YouTube , Dailymotion oder MyVideo sowie Plug-ins für spezielle Online-Angebote wie RTL Now oder die Nachrichtenvideos von Spiegel Online zur Verfügung. Kurz: Kodi lässt sich mit wenig Arbeit zum perfekten Medien-Allrounder machen, der unter einer einheitlichen Oberfläche Ihr komplettes Unterhaltungsprogramm bündelt. Der Clou für Fire TV-Besitzer: Neben Versionen für Windows, Linux und Mac OS X gibt es seit geraumer Zeit auch eine Android-Version von Kodi, die ihren Desktop-Pendants in nichts nachsteht – und genau die spielt ganz hervorragend mit Amazons Fire TV zusammen! Mit 2 Gigabyte-Arbeitsspeicher und einer schnellen Snapdragon S800-CPU bietet die Settop-Box ausreichend Rechenleistung, um so gut wie alle aktuellen HD-Videoformate zu decodieren. Ein riesiger Pluspunkt ist zudem die hervorragende Fernbedienung der Amazon-Box, die die Bedienung von Kodi auf dem Fire TV erfreulich komfortabel gestaltet. Für die erste Einrichtung von Kodi empfehlen wir dennoch, eine USB-Tastatur an das Fire TV anzuschließen, da dies die Eingabe von Pfaden und anderen Einstellungen erleichtert.

Beim Stichwort USB sind wir auch schon beim großen Wermutstropfen dieser Lösung: Bei der ersten Version hat Amazon den Zugriff auf Speichermedien über den USB-Port des Fire TV gesperrt. Das bedeutet, dass Sie nicht einfach eine Festplatte an die Box anschließen und Medien davon abspielen können. Zwischenzeitlich ließ sich diese Funktionalität zwar durch rooten wiederherstellen, allerdings ist die aktuelle Firmware der Box nach aktuellem Stand mit den geläufigen Root-Methoden nicht zu knacken. Sie müssen die Medien also auf einem freigegebenen Netzwerkspeicher lagern und von dort per WLAN oder Kabel auf das Fire TV streamen. Ob es sich dabei um eine NAS, eine einfache Netzwerkfestplatte, die Freigaben auf einem PC im Netzwerk oder auch eine am Router angeschlossene USB-Platte handelt, ist Kodi erfreulicherweise egal: Das Tool versteht die meisten Netzwerkprotokolle, sodass bei ausreichend schnellem (W)LAN auch FullHD-Videos mit 5.1-Kanal-Sound ruckelfrei auf dem Fire TV abgespielt werden können.
Kodi-Fork – MrMC Media Center bringt Kodi auf Apple TV
Medien hinzufügen und Datenbank aufbauen
Im Hauptmenü von Kodi finden Sie die Menüpunkte „Bilder“, „Videos“, „Musik“ und „Programme“. Kodi arbeitet standardmäßig mit Datenbanken, erlaubt aber auch die klassische Suche nach Ordnern und Dateien. Klicken Sie auf „Videos“ und wählen Sie unter „Dateien“ den Eintrag „Videos hinzufügen“. In der nun eingeblendeten Maske wählen Sie rechts „Durchsuchen“ und wählen die Netzwerkquelle aus. Diese hängt davon ab, wie Sie Ihre Dateien im Netzwerk lagern. Am einfachsten ist die Konfiguration, wenn Sie auf einer NAS den UPnP-Zugriff eingerichtet haben – hier verzichten Sie allerdings auf die Datenbankfunktionen von Kodi. Anders sieht es aus, wenn Sie über den Zeronconf-Browser auf Freigaben im Netz zugreifen. Windows-Rechner erreichen Sie über den entsprechenden Eintrag „Windows-Netzwerk (SMB)“. Sollte das alles nicht klappen, können Sie über „Netzwerkquelle hinzufügen“ auch manuell den Namen des Servers samt Passwort und Log-in-Infos eintippen. Steht die Verbindung, suchen Sie den Ordner mit den Filmdateien aus und klicken auf „Ok“. Vergeben Sie noch einen Namen, unter dem die Quelle in Kodi auftauchen soll, und klicken Sie auf „Ok“.

Nun kommt der spannendste Teil: Mithilfe der so genannten „Scraper“ sucht Kodi automatisch Infos zu Filmen und Serien aus dem Internet zusammen und präsentiert das Ergebnis anschließend in einer hübschen Darstellung. Damit dies funktioniert, müssen Sie dem Programm bei „Inhalt festlegen“ mitteilen, um welche Art von Videos es sich handelt, also beispielsweise Filme oder Serien. Suchen Sie den entsprechenden Inhalt aus und aktivieren Sie bei Bedarf die Einstellung „Filme liegen in getrennten Ordnern, die dem Filmtitel entsprechen“. Über das Optionsfeld „Einstellungen“ können Sie noch weitere Details festlegen, etwa die Sprache, in der Kodi die Filminhalte in der Datenbank einträgt. Sind Sie mit den Einstellungen zufrieden, klicken Sie auf „Ok“. Kodi beginnt nun im Hintergrund, die hinzugefügten Ordner über die Scraper zu scannen und eine Film- und/oder Seriendatenbank aufzubauen. Natürlich können Sie auf diese Features auch verzichten – wählen Sie bei „Dieser Ordner beinhaltet“ einfach den Eintrag „(Keine)“, um die Medien lediglich über die Datei- und Ordnerstruktur zu durchsuchen. Sie können so viele Medienordner hinzufügen, wie Sie möchten. Anschließend können Sie über das Hauptmenü von Kodi wahlweise durch Auswahl von „Dateien“ manuell die abzuspielenden Filme aussuchen oder per „Datenbank“ auf die erweiterten Funktionen zugreifen. Hier listet das Mediacenter unter anderem Filme und Serien sortiert nach Genres auf, merkt sich, welche Serienstaffeln Sie bereits geguckt haben und vieles mehr. Navigieren Sie einfach zum gewünschten Video und starten Sie die Wiedergabe. Die Wiedergabe steuern Sie mit den Tasten der Fire TV-Fernbedienung oder mit der Tastatur, über das Kontextmenü können Sie außerdem Sonderfunktionen wie Untertitel oder Spracheinstellungen aufrufen.

Noch ein Hinweis: Wie gut die automatischen Scraper Ihre Filme und Serien erkennen, hängt im Wesentlichen davon ab, wie die Dateien benannt sind. Die besten Chancen haben Sie, wenn Sie die Filme in einzelne Ordner mit dem Filmtitel packen, bei Serien hilft außerdem die Unterteilung nach Staffeln. Sollte Kodi einen Film falsch benannt haben, öffnen Sie das Kontextmenü und wählen Sie „Verwalten“. Hier können Sie den Titel manuell bearbeiten und andere Feinheiten vornehmen, um die Datenbank auf den neuesten Stand zu bringen. Es gibt außerdem Tools, die beim Umbenennen großer Menge von Serien und Filmen helfen, beispielsweise das hervorragende FileBot . Faustregel: Je besser die Videodateien benannt sind, desto besser kann Kodi die Datenbank aufbauen.
Kodi personalisieren
Neben Videos können Sie auf die gleiche Weise auch Fotos und Musik in die Kodi-Datenbank aufnehmen und mit dem Fire TV abspielen. Das ist aber noch lange nicht alles! Wählen Sie beim Hinzufügen von Medien den Eintrag „Addons“, können Sie auf die bereits angesprochenen Add-ons zugreifen und diese mit wenigen Klicks installieren. Damit erweitern Sie das Medienangebot für das Fire TV im Handumdrehen. Auch die Optik des Mediacenters kann angepasst werden. Öffnen Sie in den Einstellungen den Menüpunkt „Darstellung – Skins“, finden Sie eine Reihe von vorgefertigten Themes, die nicht nur die Optik, sondern zum Teil auch das Bedienkonzept von Kodi verändern. Um diese zu installieren, klicken sie auf „Skins“ und wählen dann „Mehr“. Hier werden die verfügbaren Skins aufgelistet, die Sie sofort herunterladen und aktivieren können.
Kodi per Smartphone oder Tablet steuern
Ebenfalls praktisch: Aktivieren Sie unter „Einstellungen – Dienste – Fernbedienung“ die Option „Steuerung über entfernte Programme zulassen“, können Sie Kodi mit Smartphone-Apps steuern. Empfehlenswert sind beispielsweise Yatse, the Kodi Remote für Android, der XBMC-Commander für iOS oder die App Kyra for Kodi . Die Einrichtung ist einfach: Nach dem Start suchen die Apps automatisch nach Kodi-Installationen im Netzwerk, die Sie dann fernbedienen können.

Der Vorteil gegenüber der Fire TV-Fernbedienung liegt vor allem darin, dass Sie direkt auf dem Smartphone durch die Datenbank und die Add-ons navigieren können, um schneller zu den Inhalten zu gelangen.
Yatse bietet beispielsweise eine sehr intuitive Oberfläche und darüber einen schnellen Zugriff auf alle wichtigen Kodi-Funktionen. Alle unterstützen Medien können zu lokalen oder UPnP / Airplay oder Chromecast-Geräten gestreamt werden. Hinzu kommen eine komplette Android Wear Unterstützung und eine Auswahl diverser Plugins.
Xbmc Commander ist eine für iPads designte Kodi-Fernbedienung. Kodi kann über die App beispielsweise mit Gesten gesteuert werden und bietet eine volle Unterstützung für Filme, TV-Serien und Musikbibliotheken. Eine deutlich schickere Oberfläche bietet Kyra for Kodi und als Zugabe noch vielfältige Möglichkeiten, seine Medienbibliothek zu verwalten.
Die wichtigsten Funktionen von Kodi laufen damit auf Ihrem Fire TV – doch das Mediacenter kann noch vieles mehr. Beispielsweise können Sie das Mediacenter zum Air Play-Empfänger für iPhones und iPads machen – aktivieren Sie einfach die entsprechende Option unter „Einstellungen – Dienste – AirPlay“. Mithilfe externer Plug-ins ist es sogar möglich, das Angebot von Amazon Instant Video direkt in Kodi abzurufen – wie es geht, erfahren Sie zum Beispiel hier . Weitere interessante Anwendungen finden Sie in diversen Kodi-Foren im Netz, wie auf www.kodinerds.de . So gut wie alle Kodi-Tricks, die auf der PC-Version funktionieren, lassen sich ebenfalls auf die Android-Version übertragen. Doch selbst wenn Sie sich „nur“ auf die Grundfunktionen beschränken, werden Sie sehr schnell feststellen, dass das Amazon Fire TV ohne Kodi nur noch halb so viel Spaß macht!
Kodi auf dem Raspberry Pi installieren
Der Raspberry Pi 3 stellt neben dem Fire TV Stick (je etwa 40 Euro) eine günstige Hardware dar, mit der sich Kodi auf (fast) jedem Fernseher nutzen lässt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die schlanke Linux-Distribution Open Elec mitsamt Kodi auf die Rechnerplatine ganz ohne Linux-Kenntnisse aufspielen. Neben dem Raspberry Pi mit Netzteil, Maus, Tastatur und eventuell WLAN-Stick benötigen Sie eine Micro-SD-Karte mit mindestens zwei GByte.
So geht’s: Installieren und starten Sie auf Ihrem Windows-PC das Tool Win32 Disk Imager . Darin wählen Sie im Feld „Image File“ das für Ihr Raspberry-Modell passende Open-Elec-Image , dahinter den Laufwerksbuchstaben der im PC ein-oder per Cardreader angesteckten Micro-SD-Karte, und übertragen auf diese den Inhalt mit „Write -> Yes“.
Ist dies erfolgt, entnehmen Sie die Speicherkarte und stecken sie in den Kartenslot auf der Unterseite des Raspberry Pi. Den Fernseher oder Monitor schließen Sie per HDMI an die Platine an; zum erstmaligen Einrichten empfehlen sich wieder USB-Maus und -Tastatur. Sobald Sie den Minirechner über die Micro-USB-Buchse mit Strom versorgen, bootet dieser, konfiguriert sich selbst und zeigt nach ein bis zwei Minuten das Willkommen-Fenster. Folgen Sie dem Setup-Assistenten jeweils mit „Next“, richten Sie gegebenenfalls das WLAN ein, und übernehmen Sie die Voreinstellungen. Das war es schon, die Kodi-Oberfläche kennen Sie ja bereits.