Wenn von den unschönen Auswirkungen und Nebenwirkungen von Pokémon Go die Rede ist, dann denkt man in der Regel an Pokémon-Go-Spieler, die auf ihr Smartphone starrend über die Straße laufen, ohne auf den Verkehr zu achten. Oder auch mal Meeresklippen hinunterstürzen, weil sie so in die Monsterjagd vertieft sind. Oder an Autofahrer, die blind für das Geschehen vor ihrer Motorhaube sind, weil sie nur auf das Smartphone neben dem Lenkrad glotzen.
Auch von geistesabwesenden Pokémon-Go-Spielern, die über Schießstände und Truppenübungsplätze stolpern und dabei leicht unter Panzerketten geraten können, ist die Rede. Doch aus den USA kommt nun eine Meldung, die eine ganz andere Art der Pokémon-Go-Manie zeigt: Eltern, die ihr Kind vergessen.
So spielen Sie Pokémon Go: Fragen und Antworten (FAQ)
Wie sky.com berichtet , hat ein Elternpaar aus dem US-Bundesstaat Arizona seinen zwei Jahre alten Sohn bei 30 Grad Außentemperatur vor seinem Haus allein zurückgelassen, weil die Eltern unterwegs waren, um Pokémon Go zu spielen. Das Kind schrie jämmerlich, weil es nichts zu trinken hatte und ins Haus wollte. Die herbeigerufene Polizei fand eine Telefonnummer, unter der sich tatsächlich der auf Pokémon-Jagd befindliche Vater meldete.
Als die Polizeibeamten dem Vater sagten, dass sie seinen alleingelassenen Sohn gefunden hätten, soll er nur „egal“ geantwortet und aufgelegt haben. Als die beiden Elternteile dann eine Stunde später von sich aus nach Hause zurückkehrten, behaupteten sie den wartenden Polizisten gegenüber zunächst, dass sie nur kurz zum Auftanken ihres Wagens gefahren seien. Doch dann knickten die Rabeneltern ein und gestanden, dass sie Pokémon Go gespielt und dafür an Parkanlagen und anderen Plätzen gehalten hätten.
Die Polizei nahm das Paar fest: wegen Kindesgefährdung und Vernachlässigung. Die Eltern – der Vater ist 27 Jahre alt, die Mutter 25 Jahre – räumten gegenüber der Polizei ein, dass sie ihren Jungen rund 90 Minuten sich selbst überlassen haben.