Vor Öffnung der Börse in London bestätigte der japanische Konzern Softbank heute morgen die Übernahme des britischen Chip-Designers ARM. Softbank zahlt für das Unternehmen 24 Milliarden Britische Pfund (umgerechnet 28,78 Milliarden Euro). Das sind rund 43 Prozent mehr als ARMs Schlusswert am vergangenen Freitag in Höhe von 16,8 Milliarden Britischen Pfund.
ARM wurde 1990 gegründet und hat sein Hauptquartier in Cambridge. Das Unternehmen entwirft Chip-Architekturen, auf die ARM Lizenzen verkauft. Die Chip-Designs von ARM kommen heute in einem Großteil der Smartphones, unter anderem bei Apple und Samsung, zum Einsatz. ARM beschäftigt derzeit rund 3.000 Mitarbeiter.
Nach der Übernahme durch Softbank wird ARM sein Hauptquartier in Cambridge behalten und in den nächsten fünf Jahren die Belegschaft mehr als verdoppeln. Softbank will außerdem die Organisationsstruktur inklusive der Senior-Manager beibehalten. Auch am auf Partnerschaften basierenden Geschäftsmodell soll sich durch die Übernahme nichts ändern.
Der ARM-Käufer Softbank finanziert den Deal über eigene Mittel und einen langfristigen Kredit bei der japanischen Mizuho Bank. Softbank gilt als eines der größten Technologie-Unternehmen der Welt. Unter der Führung von Gründer Masayoshi Son hat der Konzern in den vergangenen Jahren unter anderem den japanischen Geschäftszweig von Vodafone und den US-Telekommunikationskonzern Sprint übernommen. Der Sprint-Deal galt damals mit 20 Milliarden US-Dollar noch als größter ausländischer Einkauf einer japanischen Firma.