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SSH funktioniert unter Linux einfach mit dem gleichnamigen Programm im Terminal. Wer etwas Komfort wünscht, darf sich aber auch von grafischen SSH-Clients verwöhnen lassen: Hier folgt eine Kurzvorstellung vier grafischer Kandidaten.
SSH ist zur Fernwartung von Linux-Servern und zur sicheren Dateiübertragung unabdingbar. Aber nicht allen behagt nacktes SSH mit dem schlichten Open-SSH-Client in der Kommandozeile. Gerade für Anwender, die Grafisches gewöhnt sind, ist das schon mal eine Hürde. Grafische SSH-Clients bauen die Hürden ab und sorgen mit ihren nützlichen Zusatzfunktionen für Komfort. Einige der Funktionen sind auch für Fortgeschrittene interessant, die ansonsten eher mit dem üblichen, weil vorinstallierten SSH-Client in der Kommandozeile arbeiten.
Siehe auch: Die besten SSH-Tools für Linux
Hot SSH: Client unter Gnome
Aus dem engeren Kreis um Gnome stammt das recht schlichte Programm Hot SSH , das als Gnome-App der Philosophie dieser Desktopumgebung folgt. Und diese lautet nun mal „weniger ist mehr“. Eine große Zahl an Features darf man von Hot SSH deshalb zwar nicht erwarten, jedoch hat dieser SSH-Client dennoch einige nützliche Extras in petto. Hot SSH bietet nach dem Start Serveradresse sowie Benutzernamen an und merkt sich die zuletzt verwendeten Verbindungen, so dass diese beim nächsten Aufruf einfach per Klick wieder zur Verfügung stehen. Eine SSH-Verbindung öffnet Hot SSH in einem eigenen Terminalfenster und zeigt dabei am unteren Rand eine Statuszeile mit der gemessenen Netzwerklatenz, der Uptime des SSH-Server, der Zahl der angemeldeten Benutzer und der Systemauslastung (System Load) an. Wird eine zweite Verbindung zum gleichen Server gebraucht, so öffnet ein Rechtsklick in das Terminal und die Option „New Tab for connection“ ein weiteres Unterfenster. Die weitere Option „Open SFTP“ ruft den Gnome-Dateimanager Nautilus zur Dateiübertragung per SFTP zum Server auf. Pro Instanz kann sich Hot SSH aber so wie Putty immer nur zu einem Server verbinden. Geeignet ist das englischsprachige Hot SSH unter Gnome-ähnlichen Desktops, also auch unter Unity , Mate , Cinnamon und XFCE . Die Installation gelingt unter Debian , Ubuntu , Mint und Fedora ganz einfach über den jeweiligen Paketmanager, denn das Paket „hotssh“ liegt in den Standardpaketquellen. Eine Übersicht zu den Funktioniert liefert die offizielle Webseite unter https://wiki.gnome.org/Apps/HotSSH .
Putty für Linux und Windows
Putty: Unter Windows ist das Open-Source-Programm ein Klassiker, unter Linux eher ein Exot. Nützliche Features wie Logging und Lesezeichen machen diesen Client aber auch hier interessant.
Unter Microsoft Windows, das von Haus aus gar keinen Client für SSH mitbringt, ist Putty seit Jahren der populärste Vertreter seiner Zunft. Aber es gibt Putty auch in einer Linux-Version, die nicht nur für Umsteiger auf Linux interessant ist. Der Funktionsumfang ist mit jenem der Windows-Variante identisch und erlaubt im Programmfenster die Definition beliebig vieler Serververbindungen als Lesezeichen unter „Session“, die auch je eigene Einstellungen bekommen können.
Ein besonders nützliches Feature ist die Loggingfähigkeit von Putty, die auf Wunsch die Ein-und Ausgaben einer gesamten Session in eine Textdatei protokolliert.
Auch unter Linux nutzt Putty für die eigentliche Shell-Verbindung sein eigenes Xterm-Terminal und greift auch nicht auf die SSH-Konfiguration des vorhandenen SSH-Clients zu. Das fällt unter Windows nicht ins Gewicht, bedeutet für Linux-Anwender mehr Aufwand bei der Einrichtung des Clients. So müssen SSH-Schlüssel für eine passwortlose Anmeldung erst noch auf eine reichliche umständliche Methode mit dem Tool puttygen in ein eigenes Format konvertiert werden, bevor Putty damit umgehen kann. Die Pakete von Putty liegen bei Debian, Ubuntu, Open Suse und Fedora in den Standard-Repositories.
Secpanel: Kein eigenes Terminal und kein eigener SSH-Client. Das Secpanel ist aber ein praktisches Programm für die Verwaltung von SSH-Lesezeichen.
Das Rad erfindet Cluster SSH nicht neu, sondern es nutzt die vorhandenen Programme auf einem Linux-System und arbeitet als Lesezeichen-und Einstellungssammlung. Zur Verbindungsaufnahme kommt der übliche SSH-Client in der Shell zum Einsatz. Secpanel startet dazu auch die gewohnte Terminalanwendung. Das hat den Vorteil, dass beispielsweise bereits eingerichtete Schlüsselpaare zur passwortlosen Anmeldung nahtlos weiter funktionieren. Zudem ist Secpanel das einzige grafische Tool, das aus einem Programmfenster heraus mehrere unterschiedliche Client-Instanzen starten kann.
Welche Terminalanwendung für SSH gestartet wird, lässt sich individuell festlegen. Sofern Filezilla , Nautilus (Gnome) oder Dolphin (KDE) installiert sind, kann Secpanel mit einem Klick auf „SFTP“ einen diesen Dateimanager zur Dateiübertragung aufrufen. Für Anwender, die mit dem üblichen SSH-Client im Terminal zufrieden sind, aber eine Anwendung zur Verwaltung von Einstellungen und mehreren Verbindungen suchen, ist Secpanel die beste Wahl.
Bislang ist Secpanel aber nur in den Repositories von Debian und Ubuntu angekommen, weitere Downloads liefert die Projektwebseite https://themediahost.de/secpanel .
Cluster SSH: Simultane Verbindungen
Cluster SSH ist ein schlichter Client für Spezialaufgaben: Mehrere SSH-Verbindungen lassen sich damit simultan mit den gleichen Kommandos bedienen.
Ein Terminaltool, das sich auf mehrere gleichzeitige SSH-Verbindungen spezialisiert, ist Cluster SSH . Als gewöhnlicher SSH-Client ist das Programm auch weniger geeignet, seine Stärke liegt vielmehr darin, mehrere Verbindungen über den Menüpunkt „Hosts -> Add Hosts or Clusters“ zu öffnen, die dann simultan auf die gleichen Kommandos hören. Laufende Verbindungen kann ein Klick in der Liste unter „Hosts“ aber vorübergehend inaktiv schalten.
Seinen Nutzen wird Cluster SSH vor allem dann ausspielen, wenn mehrere Serversysteme vom gleichen Typ mit den gleichen Kommandos gewartet werden sollen. Das Programm kann dann beispielsweise mit nur einer Eingabe auf allen geöffneten Verbindungen gleichzeitig mit einer Eingabe die Softwarepakete aktualisieren oder überall benötigte Pakete installieren. Davon abgesehen wird Cluster SSH mit seiner unfertig wirkenden Oberfläche und seinen unansehnlichen Xterm-Fenstern kaum Freunde gewinnen. Immerhin verwendet das Programm den üblichen SSH-Befehl zur Verbindungsaufnahme und bleibt damit unkompliziert. Verfügbar ist das Programmpaket von Cluster SSH unter allen verbreiteten Linux-Distributionen.
Hört, hört: Der Audioeditor Audacity hat sich mit Version 2.1.0 Zeit gelassen und viel Arbeit in die Vorschaufunktion investiert.
Knapp drei Jahre hat die Weiterentwicklung von Audacity (GPL) zur Version 2.1 gedauert. Dafür gibt es jetzt eine Vorschau für Audioeffekte, bessere Rauschunterdrückung und die Möglichkeit, Effekte zu verketten. Eine Sortierfunktion für Plug-ins, die über die Schnittstellen VST und Ladspa zur Verfügung stehen, bringt Ordnung in Plug-in-Sammlungen.Download
Schlicht bis anspruchsvoll: Bluefish bietet eine Projektverwaltung mit Datei-Browser, kann aber auch genügsam konfiguriert werden.
Bluefish ist ein mächtiger Editor mit vielen Funktionen für HTML-, Script- und Quellcode. Das Programm hat sich als HTML- und PHP-Editor einen Namen gemacht, bietet aber auch Syntaxhervorhebung für andere Script- und Programmiersprachen. Der Editor kann automatisch einrücken, Funktionen einklappen und reguläre Ausdrücke verarbeiten. Das PPA https://launchpad.net/~klaus-vormweg/+archive/ ubuntu/bluefish liefert für Ubuntu die aktuelle Version.Download
Twitter auf KDE-Desktop: Choqok kann mit mehreren Konten umgehen und zeigt Vorschaubilder aus Posts direkt in der Timeline.
Choqok bietet als Client für Twitter und Pump.io mit den größten Funktionsumfang. Es kann sich an mehreren Konten gleichzeitig anmelden und stellt Nachrichten in getrennten Zeitleisten dar. Version 1.5 zeigt eine Bildvorschau auf Twitter an. Ein Filter blendet unerwünschte Nachrichten aus, ohne einem Account zu ent-folgen. Passwörter speichert Choqok im Passwortspeicher Kwallet von KDE. In Kubuntu 15.04 steht das Choqok 1.5 über die Standard-Paketquellen bereit.Download
Lichtblick unter RAW-Konvertern: Darktable macht aus Fotos im Rohformat vieler Kamerahersteller fertige Bilder.
Darktable ist unter Linux immer schon eine gute Wahl für den kompletten Workflow von Bildauswahl zum fertigen Foto. Ein Manko war die eingeschränkte Unterstützung von RAW-Formaten. Version 1.6.3 hat weitere Formate von Sony, Pentax, Samsung und Panasonic aufgenommen. Zudem gibt es Unterstützung für Hi-DPI-Bildschirme und für riesige Bilder bis 358 Megapixel auf 64-Bit-Systemen.Download
Für Bücher, Filme und Videos und mehr: Data Crow bietet eine visuelle Datenbankverwaltung für etliche Kategorien von Medien.
Data Crow ist eine Datenbankanwendung, die Sammlungen aller Art verwaltet und dabei mehrere Datenbanken nutzen kann. Das Programm katalogisiert Bücher, Musik, Filme, Software, Kontakte und Mediendateien. Die Einträge lassen sich per Assistent oder per Formular erstellen. Zum automatischen Ausfüllen von Feldern gibt es Schnittstellen zu Amazon, IMDB, Freedb und Musicbrainz. Data Crow läuft ohne Installation, setzt aber eine Java-Runtime voraus.Download
Front-End für Ffmpeg: Mit den Menüs von FF Multi Converter 1.7.0 verliert das Kommandozeilen-Tool Ffmpeg seinen Schrecken.
Ffmpeg ist ein Multitalent, wenn es um Audio- und Videoformate geht. Wer die Bedienung über zahlreiche Parameter scheut, findet in FF Multi Converter ein komfortables Front-End. Das Tool bietet Menüs für die Auswahl der wichtigsten Optionen wie Ausgabeformat, Bitrate und Auflösung. Die Auswahl an Formaten ist riesig und umfasst auch Multimediaferne Dokumente.Download
Editor Nano mit Undo-Funktion: Nano ist im Gegensatz zu Vi und Emacs einsteigerfreundlich und in Debian/Ubuntu vorinstalliert.
Neue Versionen von Kommandozeilenprogrammen erhalten selten große Aufmerksamkeit. Eine Ausnahme ist GNU Nano: Der Texteditor hat mit einer Aktualisierung vor vier Jahren eine Undo-Funktion bekommen. Die galt bisher als experimentell und war erst einmal deaktiviert. Ab Nano 2.4.0 ist Undo Standard. Neben dem Quellcode gibt es auch inoffizielle Pakete für Ubuntu (https://launchpad.net/~nmuench/+ archive/ubuntu/programs-ppa/+build/7114311).Download
Inkscape glänzt mit exzellenter Unterstützung des XML-basierten Grafikformats SVG, das als natives Dateiformat dient.
Inkscape macht einen Sprung von Version 0.48 auf 0.91 und damit den ersten größeren Fortschritt seit fünf Jahren. Der bislang zähe Vektorgrafik-Editor hat einen schnelleren Renderer bekommen; Filterfunktionen können jetzt mehrere CPU-Kerne nutzen. Es gibt ein überarbeitetes Tool, das die Schriftarten oben in der Liste anzeigt, und eine neue Funktion zum Vektorisieren von Bitmaps.Download
Krita hat mit Version 2.9.0 enorme Fortschritte gemacht, die eine Kickstarter-Kampagne erfolgreich finanzieren konnte.
Krita stellt nicht die Retusche in den Mittelpunkt, sondern Werkzeuge für Illustratoren, um Grafiken auf einem digitalen Zeichenblock zu erstellen. Seit Version 2.8 besitzt Krita neue Filter, 3D-Texturen und Tools für Perspektiven und Proportionen. Krita 2.9.2 kann nun mehrere Bilder gleichzeitig laden. In den Paketquellen von Ubuntu 15.04 ist die Version schon enthalten, für ältere Ubuntus gibt es das PPA über den Link unten.Download
Leistungsfähiger Layouter: Scribus liefert Vorlagen für Broschüren, Präsentationen, Poster, Visitenkarten und Newsletter mit.
Die neue Version des DTP-Programms Scribus behebt einige Fehler. Außerdem gibt es Verbesserungen beim Script-Interpreter und neue Vorlagen. Scribus kann Grafiken von Adobe Illustrator importieren und mit Photoshop-Dateien ebenso umgehen wie mit ODT- und HTML-Format. Es unterstützt CMYK sowie Farbmanagement und exportiert Druckaufträge in das Format PDF/X3.Download
Was nicht passt, wird passend gemacht: Der Universal Media Server transcodiert Audio und Video in passende Formate.
Was tun, wenn ein Streaming-Client wie ein Smart-TV mit dem übertragenen Format nicht umgehen kann? Der Universal Media Server transcodiert Video und Musik beim Senden über DNLA/UPnP, damit Clients mit eingeschränkter Codec-Auswahl die Inhalte abspielen können. Version 5 unterstützt Audio-Downsampling und HTML5-Videos über die eigene Weboberfläche. Das freie (GPL) Programm ist in Java geschrieben, benötigt keine Installation, aber eine Java-Runtime.Download
Klassiker neu aufgelegt: Warzone 2100 ist ein komplexes Strategiespiel mit großen Freiheiten beim Aufbau der Einheiten.
Eidos Interactive hatte Warzone 1999 für Windows veröffentlicht, aber später unter die GNU Public License gestellt. Das Aufbau- und Echtzeitspiel mit 3D-Grafik wird von einer Community weiterentwickelt. Es geht um strategische Ressourcenverwaltung und Eroberung. Warzone 2100 bietet einen Einzelspieler- und Mehrspielermodus. In den Paketquellen von Fedora 21 ist das neueste Warzone schon enthalten, unter Ubuntu 15.04 ist die angebotene Version etwas älter.Download