Die Ebook-Reader von Amazon sind ohne Zweifel ausgezeichnete Geräte, doch einen Nachteil haben sie nun einmal. Digitale Medien aus dem Onleihe-System , bei dem mehr als 2.600 Bibliotheken aus Deutschland und einigen weiteren Ländern teilnehmen, lassen sich mit den Kindle-Modellen nicht ausleihen. Der Grund, die Büchereien nutzen bei Ebooks das DRM-geschützte (digitales Rechte-Management) und nur außerhalb der Amazon-Welt verbreitete Epub-Format.
Kaum bekannte Perlen – die besten Android-Apps
Aber soll man nur für das gelegentliche Ausleihen eines Ebooks nochmals rund mindestens 100 Euro für einen Reader von Kobo, Pocketbook oder Tolino ausgeben? Nein, das ist nicht nötig. Denn lesen lassen sich die elektronischen Bücher auch am PC sowie am Smartphone oder Tablet. Wir zeigen es am Beispiel eines Android-Tablets, für Apple-Geräte stehen die beiden erforderlichen Apps aber unter gleichem Namen im Appstore bereit. Am PC benötigen Sie zusätzlich die Software Adobe Digitals Edition für das Rechtemanagement der Bücher.
Voraussetzung für die Nutzung der Onleihe ist ein Ausweis der örtlichen Bibliothek, für den die Kommunen und Städte meist zwischen 10 und 20 Euro pro Jahr verlangen. Weiterhin benötigen Sie wegen des DRM eine „Adobe ID“. Falls Sie noch keine haben, bekommen Sie sie hier bei Adobe unmittelbar und kostenlos.
Nun installieren Sie die beiden Apps, Onleihe und Bluefire Reader, aus dem Playstore auf Ihrem Mobilgerät. Beim ersten Aufrufen des Bluefire-Readers geben Sie Ihre Adobe ID und Ihr Passwort ein, um das Gerät zu autorisieren (maximal sind sechs Geräte mit einer ID erlaubt). Rufen Sie nun die Onleihe-App auf, suchen Sie über die Funktion „Wählen Sie Ihre Bibliothek“ Ihre Bücherei aus und loggen sich dann mit Ihrer Benutzernummer und Ihrem Passwort ein. Voreingestellt sehen Sie die drei Rubriken „Neuzugänge“, „Bestseller“ und „Letzte Rückgaben“, Sie können über das Suchfeld oben rechts aber auch nach beliebigen Titeln, Inhalten und Autoren suchen.

Zum Ausleihen tippen Sie auf das gewünschte Medium, die Onleihe-App zeigt in diesem Moment auch, ob das Buch verfügbar oder „ausgeliehen“ ist und Sie es deshalb nur vormerken können. Hintergrund ist, dass die Bücherei wie bei gedruckten Werken nur eine bestimmte Zahl elektronischer Lizenzen erwerben. Sie all diese gleichzeitig schon ausgeliehen, muss man auch in digitalen Zeiten warten.
Über „Jetzt ausleihen -> OK -> Jetzt lesen“ und das erneute Antippen wird der Inhalt aus dem Internet heruntergeladen und über „Jetzt lesen“ im Bluefire-Reader geöffnet. In dieser App können Sie durch Wischen nach links und rechts zurück- und vorblättern. Wenn Sie im unteren Bereich auf den Bildschirm tippen, erscheint eine Art Kontextmenü, wo sich bei Epub-Büchern unter anderem die Schriftgröße ändern lässt. Das ist bei Büchern im PDF-Format nicht möglich
Die besten Gratis-Spiele für Ihr Android-Smartphone
Mit dem allgemeinen Zurück-Button von Android gelangen Sie zur Bibliothek, in der Sie die Bücher nach Antippen des kleinen schwarzen Dreiecks ganz rechts gefolgt von „Zurück“ auch vor der automatisch endenden dreiwöchigen Leihfrist zurückgeben können. Dann steht das Werk anderen Lesern sofort wieder zur Verfügung.
Wenn Sie die beiden Apps zwei- oder dreimal verwenden, haben Sie sämtliche Schritte verinnerlicht und ein Ebook in weniger als 30 Sekunden und abgesehen von der geringen Jahresgebühr sogar gratis auf dem Smartphone oder Tablet – komfortabel, nicht wahr!

Die Onleihe ist auch mit dem ebenfalls auf Android basierenden Fire Tablets von Amazon möglich, nur gewährt der US-Konzern keinen Zugang zum allgemeinen Playstore von Google. Während der Bluefire-Reader inzwischen auch im Amazon-Shop verfügbar ist, müssen Sie die Online-App als APK-Installationsdatei aus dem Internet herunterladen und installieren. Damit das möglich ist, wischen Sie zuvor auf dem Fire-Gerät von oben in den Bildschirm hinein und wählen dann die Option „Einstellungen -> Anwendungen -> Apps unbekannter Herkunft -> An“. Grundsätzlich bergen APK-Dateien von außerhalb des Playstores ein höheres Sicherheitsrisiko, wählen Sie deshalb nur vertrauenswürdige Quellen.