Microsoft liefert zweimal im Jahr ein Funktionsupdate für Windows 10 aus. Was genau neu hinzukommt, bestimmt nicht der Zufall. Microsoft untersucht die Bedürfnisse der Anwender genau und baut Funktionen ein, die einen höheren Nutzwert versprechen. Das Windows Insider-Programm trägt dazu bei, die Bedienung von Windows und Apps zu verbessern sowie Fehler zu beseitigen. Microsoft hat aber noch andere Interessen. Windows-Nutzer sollen an das Betriebssystem und Microsoft-Apps gebunden werden und diese auf möglichst vielen Geräten einsetzen. Dazu soll auch die zunehmende Ablage von Daten in der Cloud dienen, für die ein Microsoft-Konto erforderlich ist. Skeptiker sehen darin die Gefahr des Datenmissbrauchs und befürchten, dass persönliche Dateien in falsche Hände geraten. Einige der neuen Funktionen lassen sich auch schon jetzt über zusätzliche Software nachrüsten, und zwar bei jeder Windows-Version von 7 bis 10. Aus einem Windows 7 oder 8.1 wird dadurch jedoch kein Windows 10. Vor allem Änderungen beim Desktop-Design, in den Einstellungen oder im Startmenü lassen sich bei älteren Systemen kaum umsetzen. Aber das ist oft gar nicht gewünscht, weil viele Nutzer beim vertrauten Aussehen bleiben wollen. Trotz fortlaufender Bemühungen um ein besseres Windows ignoriert Microsoft seit Jahren beliebte Software-Entwicklungen anderer Anbietern. Ob Microsoft genug Betätigungsfelder für Free- und Shareware-Programmierer offenlassen möchte oder es andere Gründe dafür gibt, ist nicht bekannt. Neben den Programmen, die den Bereich der Neuerungen in Windows 10 abdecken, stellen wir Ihnen auch Tools mit Funktionen vor, die Windows bisher nicht oder nicht ausreichend bietet. Hinweis: Wir haben die neuen Funktionen mit der Vorabversion Windows 10 (Build 17723.1000) im August 2018 ausprobiert. Es ist nicht auszuschließen, dass bis zur endgültigen Veröffentlichung Funktionen wegfallen, hinzukommen oder sich ändern.
Siehe auch: Windows 10 Fall Creators Update – alle Neuerungen im Überblick
1. Neuerungen bei der Zwischenablage in Windows 10
Die grundlegende Funktion der Zwischenablage hat sich seit den ersten Windows-Versionen nicht geändert. Die lästigste Einschränkung: Die Zwischenablage kann immer nur ein Element enthalten. Sobald Sie mit Strg-C etwas anderes in die Zwischenablage kopieren, ist der vorherige Inhalt verschwunden.

Neu in Windows 10, Version 1809: In der kommenden Windows-Version hat Microsoft der Zwischenablage neue Funktionen spendiert. Eigentlich sollten diese schon in Version 1803 bereitstehen. Der Zwischenablagenverlauf lässt sich in den Einstellungen (Win-I) unter „System –› Zwischenablage“ aktivieren. Bei Strg-C und Strg-V bleibt alles beim Alten. Wenn Sie Win-V drücken, erscheint jetzt ein Fenster, das Ihnen alle Inhalte der Zwischenablage anzeigt, die Sie zuletzt hineinkopiert haben. Der gewünschte Inhalt lässt sich per Doppelklick in das gerade aktive Programmfenster einfügen. Unter „System –› Zwischenablage“ lässt sich das Cloud Clipboard unter „Auf allen Geräten synchronisieren“ aktivieren. Bei der von uns getesteten Vorabversion von Windows 10 funktionierte das allerdings noch nicht. Das Cloud Clipboard soll nach Informationen von Microsoft eine ähnliche Technik verwenden wie die mit Windows 1803 eingeführten Zeitleiste (Win-Tab). Der Verlauf sowie die Inhalte der Zwischenablage aller Geräte stehen Ihnen dann auch bei jedem Gerät mit der gleichen oder höheren Windows-Version zur Verfügung.
2. Alternative Tools für eine bessere Zwischenablage
Die Mängel der Windows-Zwischenablage versuchen zahlreiche Programmierer seit Jahren zu beheben und haben dabei noch weitere gute Ideen für die Zwischenablage entwickelt.

Die Open-Souce-Software Ditto verbessert die Zwischenablage mit zahlreichen Funktionen. Nachdem Sie das Programm mit Standardeinstellungen installiert haben, startet es unmittelbar und zeigt ein neues Symbol im Infobereich an. Wenn Sie unterschiedliche Textbereiche oder Bilder nacheinander kopieren (etwa mit Strg-C) und eines davon an anderer Stelle einfügen möchten, dann öffnen Sie das gewünschte Programm und klicken auf das Ditto-Symbol im Infobereich. Besser ist es jedoch, die Tastenkombination Strg-Ö zu verwenden, weil dann das Ditto-Fenster in der Nähe der Cursorposition erscheint. Per Doppelklick auf das gewünschte Element fügen Sie es ein. Die Inhalte der Zwischenablage speichert Ditto in einer Datenbank, sodass sie auch nach einem Neustart des PCs erhalten bleiben.

Indem Sie Ditto auf mehreren Computern installieren, lässt sich das Tool auch für den schnellen Datenaustausch zwischen den Geräten im lokalen Netzwerk nutzen. Klicken Sie bei jedem Gerät das Ditto-Symbol mit der rechten Maustaste an, wählen Sie „Optionen“ und gehen Sie auf die Registerkarte „Netzwerk“. Entfernen Sie das Häkchen vor „Empfang von Einträgen deaktivieren“. Nach einem Klick auf „OK“ müssen Sie die Ausnahmeregel für die Windows-Firewall akzeptieren. Sobald Sie jetzt auf einem Rechner etwas in die Zwischenablage kopieren, erscheint der Inhalt im Ditto-Fenster (Strg-Ö), und Sie können ihn wie oben beschrieben einfügen.

Clipboard Fusion funktioniert als kostenlose Free-Version ähnlich wie Ditto. Zusätzlich lässt sich auch ein Cloud Clipboard einrichten, das aber nur mit Texten und nicht mit Bildern funktioniert. Sie benötigen dafür ein Konto beim Hersteller, das Sie in den „Einstellungen“ (Kontextmenü des Symbols im Infobereich) unter „Synchronisierung der Zwischenablage“ anlegen. Setzen Sie ein Häkchen vor „Automatisch kopierten Text synchronisieren“, wenn jeder Inhalt der Zwischenablage auch in der Cloud gespeichert werden soll. Andernfalls verwenden Sie den Kontextmenüpunkt „Synchronisation der Zwischenablage –› Aktuellen Text in der Zwischenablage jetzt synchronisieren“. In der kostenlosen Version können Sie die Funktion 30 Tage lang nutzen. Danach müssen Sie auf eine kostenpflichtige Version umsteigen (ab 15 Dollar), die Basisfunktionen der Free-Version ohne Cloudsynchronisation dürfen Sie aber weiterverwenden. Für Clipboard Fusion gibt es Client-Software für Mac-OS, Linux, Android, iOS und eine Erweiterung für Google Chrome .
Tipp: 10 Fragen und Antworten zur Windows-Lizenz
3. Apps oder Online-Dienste für den Datenaustausch nutzen
Wenn es Ihnen vor allem um den Datenaustausch mit einem Android-Smartphone geht, sollten Sie sich die kostenlose (werbefinanzierte) App Airdroid ansehen. Nachdem Sie die App auf dem Smartphone gestartet haben, tippen Sie auf das „i“ neben „AidroidWeb“. Unter „Airdroid Web Lite:“ sehen Sie eine IP-Adresse, die Sie im Browser am PC aufrufen, beispielsweise „http://192.168.178.24:8888“. Auf dem Smartphone müssen Sie die Verbindung mit „Accept“ bestätigen. Fügen Sie am PC etwas in die Zwischenablage ein. In der Weboberfläche sehen Sie auf der rechten Seite die „Toolbox“ mit mehreren Icons. Klicken Sie auf „Zwischenablage“, auf das „Neu laden“-Symbol und dann auf die Schaltfläche darunter mit dem Pfeil. Auf dem Smartphone können Sie den Text anschließend in einer anderen App einfügen. Ähnlich funktioniert das auch mit „URL“. Die Internetadresse öffnet sich nach der Übertragung automatisch im Browser des Smartphones. Wer nur gelegentlich Inhalte auf andere PCs oder Smartphone kopieren möchte, kann dafür kostenlose Online-Dienste wie Google Drive oder Microsoft One Note verwenden. Nach vorheriger Anmeldung können Sie Dokumente erstellen, Bilder ablegen oder Notizen speichern. Melden Sie sich auf einem anderen Gerät mit dem gleichen Konto an, um auf die Inhalte zuzugreifen.
3. Fenster mit Registerkarten für jedes Programm
Die Registerkarten beziehungsweise Tabs (englisch für Kartenreiter) gehören schon länger zum Repertoire gängiger Programme. Tabs sind immer dann praktisch, wenn innerhalb eines Programmfensters unterschiedliche Informationen dargestellt werden sollen, zwischen denen Sie dann aufgrund des kürzeren Mauswegs schneller wechseln können als in der Taskleiste zwischen mehreren Fenstern.

Neu in Windows 10, Version 1809: Den Wert von Tabs hat Microsoft inzwischen erkannt und plant, alle Programme mit Registerkarten auszustatten. Microsoft nennt das „Sets“, weil sich unterschiedliche Programme über Tabs in einem einzelnen Fenster gruppieren lassen, und die Gruppierung sich speichern und später wiederherstellen lässt. Die Funktion ist für die Version 1809 angekündigt, es jedoch ungewiss, ob sie auch tatsächlich enthalten sein wird. Es scheint massive technische Probleme zu geben, die eine Veröffentlichung im Herbst 2018 eher als unwahrscheinlich erscheinen lassen. Soweit zurzeit abzusehen ist, plant Microsoft, bei allen Programmen und Apps eine „+“-Schaltfläche in der obersten Leiste des Fensters unterzubringen. Nach einem Klick darauf öffnet sich jedoch kein neues Fenster des jeweiligen Programms in einer Registerkarte. Stattdessen können Sie im Internet nach Informationen suchen oder auf dem PC nach Programmen. Häufig verwendete Apps oder Programme tauchen ebenfalls im Fenster auf. Wenn Sie beispielsweise im Windows-Explorer auf die „+“-Schaltfläche klicken, können Sie auf diesem Weg einen weiteren Windows-Explorer im Tab unterbringen, aber auch Fotos, Mail oder Onenote.
Windows 1809 und neue Insider-Versionen
Das nächste Windows-10-Update („Redstone 5“) wird wahrscheinlich im September oder Oktober 2018 erscheinen. Wenn es beim bisherigen Zeitplan bleibt, wird daher die Versionsnummer 1809 lauten. Erfahrungsgemäß können mehrere Wochen vergehen, bis das Update allen Nutzern automatisch angeboten wird. Wer ungeduldig ist, kann nach der Veröffentlichung das Tool zur Medienerstellung für Windows 10 verwenden, um eine ISO-Datei herunterzuladen, die sich auch für ein Update der vorhandenen Installation eignet. Alternativ verwenden Sie Windows ISO Downloader , mit dem Sie auch aktuelle Insider-Builds der kommenden Windows-Versionen herunterladen können. Mit Rufus lässt sich aus dem ISO ein USB-Stick für die Installation erstellen.
Bei einem produktiv eingesetzten System sollten Sie mit der Installation von Version 1809 jedoch besser einige Wochen warten, bis Microsoft bis dahin erkannte Fehler beseitigt hat. Wer trotzdem einen Blick auf neue Windows-Versionen werfen will, kann eine Parallelinstallation in einer freien Partition oder besser auf einer zweiten Festplatte durchführen. Partitionen lassen sich mit Minitool Partition Wizard Free Edition bequem verkleinern oder verschieben. Sicherheitshalber sollten Sie vor größeren Änderungen immer ein Backup erstellen, etwa mit Aomei Backupper Standard .
Wer kein Risiko eingehen möchte, testet Windows 10 in einer virtuellen Maschine. Verwenden Sie dafür Virtualbox .
5. Alternative Tools für zusätzliche Registerkarten
Es gibt mehrere Programme, die ebenfalls eine Tab-Navigation bieten, allerdings nur für das eigene Programmfenster und nicht für beliebige Anwendungen. Beispiele dafür sind die Dateimanager Total Commander und Free Commander XE .

Groupy bietet in etwa die Funktionen, die auch Microsoft plant, und noch einige mehr. Sie können das Programm 30 Tage lang kostenlos ausprobieren. Eine Lizenz kostet 9,99 Dollar. Beim ersten Start von Groupy geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an und bestätigen sie über den Link aus der erhaltenen E-Mail. Klicken Sie auf „Continue“. Nun öffnet sich das Fenster mit den Einstellungen. Groupy ist relativ einfach zu bedienen. Im Windows-Explorer ist in der Titelleiste eine „+“-Schaltfläche zu sehen. Per Klick darauf öffnen Sie den gerade angezeigten Ordner noch einmal in einem neuen Tab. Sie können jetzt in beiden Tabs zu unterschiedlichen Ordnern navigieren. Wenn Sie etwa eine Datei mit der Maus aus dem Fenster des Windows-Explorers auf den anderen Tab und dann in den Ordner bewegen, wird die Datei auf dem gleichen Laufwerk verschoben. Um die Datei zu kopieren, dücken Sie dabei die Strg-Taste. Bei beliebigen anderen Programmen gehen Sie so vor: Öffnen Sie beispielsweise den Windows-Explorer und den Editor Notepad. Ziehen Sie das Notepad-Fenster mit der Maus auf den oberen Bereich des Windows-Explorer-Fensters, bis „Insert into group here“ erscheint. Sobald Sie dann die Maustaste loslassen, erscheint eine neue Registerkarte. Wiederholen Sie das mit allen Fenstern, die Sie als Tab andocken wollen. Ein Tab lässt sich wieder lösen, indem Sie ihn vom Fenster weg auf den Desktop ziehen. Sie wollen ein Fenster mit allen angelegten Registerkarten wiederherstellen? Klicken Sie auf die Schaltfläche mit den drei Punkten neben der „+“ Schaltfläche, und wählen Sie im Menü „Save Group“. Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen und klicken Sie auf „Save“. Nach einem Windows-Neustart lässt sich die Gruppe über das Startmenü wiederherstellen. Sie finden die Einträge unter „Saved Groups“.

QTTabbar ist für Sie ausreichend, wenn Sie nur den Windows-Explorer mit Tabs ausstatten möchten. Nach der Installation melden Sie sich bei Windows ab und wieder an. Öffnen Sie den Windows-Explorer, wechseln Sie unter Windows 8.1 und 10 auf die Registerkarte „Ansicht“, klicken Sie auf den kleinen Pfeil unterhalb von „Optionen“ und dann auf „QTTabBar“. Aktivieren Sie außerdem „QT Command Bar“, wenn dies nicht automatisch geschehen sollte. Nutzer von Windows 7 blenden die Menüleiste mit der Alt-Taste ein und aktivieren die Leisten über „Ansicht –› Symbolleisten“.
Siehe auch: So aktualisieren Sie blitzschnell Windows 10 Im Windows-Explorer sehen Sie jetzt eine neue Registerkarte für den aktuellen Ordner und eine neue Symbolleiste. Klicken Sie in dieser Symbolleiste auf das Zahnradsymbol. Für eine deutschsprachige Oberfläche klicken Sie in der Rubrik „General“ auf „Download language file“ und wählen per Doppelklick „German“ aus. Geben Sie einen Speicherort für die Sprachdatei an, beispielsweise im Ordner „Dokumente“. Schließen Sie das Fenster mit der Sprachauswahl, klicken Sie auf die Schaltfläche „…“, wählen Sie die eben heruntergeladene Sprachdatei, und klicken Sie auf „OK“. Beim Start des Windows-Explorers zeigt QTTabbar standardmäßig eine einzelne Registerkarte an. Nach einem Klick auf die „+“-Schaltfläche daneben wählen Sie einen Ordner aus, der dann in einer neuen Registerkarte erscheint. Sie können auch einen Ordner mit der rechten Maustaste anklicken und im Kontextmenü „Im neuen Tab öffnen“ wählen. Zwischen den Tabs lassen sich Ordner oder Dateien per Drag & Drop verschieben oder bei gedrückter Strg-Taste kopieren, wie zuvor bei Groupy beschrieben. Die gerade angezeigten Tabs lassen sich in einer Gruppe speichern und schnell wiederherstellen. Dazu wählen Sie im Kontextmenü eines beliebigen Tabs „Neue Gruppe erstellen“. Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen, setzen Sie ein Häkchen vor „Alle Tabs hinzufügen“ und klicken Sie auf „OK“. Über das Symbol mit dem Sternchen können Sie dann später die Gruppe anklicken und die gespeicherten Tabs wieder öffnen.
6. Verbesserungen für den Dateimanager und Alternativen
Außer den in Punkt 4 erwähnten Tabs hat sich beim Dateimanager Windows-Explorer (oder offiziell „Datei-Explorer“) nicht viel getan. Microsoft hat lediglich – wie bei anderen Apps und Programmen auch – die Unterstützung für das neue Design „Dunkler Modus“ hinzugefügt.

Alternative Tools: Da Microsoft den Dateimanager weitestgehend lässt wie er ist, müssen sich auch Umsteiger von älteren Windows-Versionen kaum umgewöhnen. Der Nachteil: Die bisherigen Unzulänglichkeiten bleiben ebenfalls erhalten. Ob ein Nutzer unter diesen leidet, hängt jedoch von den jeweiligen Ansprüchen ab. Wer beispielsweise häufig Archivdateien packen oder entpacken muss, kann mit der eingebauten ZIP-Funktion nicht zufrieden sein. Das Entpacken dauert relativ lange, und neue Archive lassen sich nicht mit einem Passwort schützen. 7-Zip ist ein kostenlosen und zudem ziemlich schnelles Packprogramm. Das Tool kann zahlreiche Formate entpacken, beispielsweise Rar, Arj und Zip. Neue Archive lassen sich unter anderem in den Formaten Zip sowie 7z erstellen und mit einem Passwort schützen. Das ist für Backups und bei der Weitergabe vertraulicher Informationen nützlich. Teracopy verbessert die Kopierfunktion des Windows-Explorers. Das Tool arbeitet Kopier- oder Verschiebe-Aufträge in der Reihenfolge des Eingangs ab. Dadurch erfolgt die Übertragung schneller als beim gleichzeitigen Kopieren. Mit Everything suchen Sie nach Datei- und Ordnernamen. Das Ergebnis sehen Sie in Bruchteilen von Sekunden, weil Everything für die Suche sehr effektiv Funktionen des Dateisystems NTFS nutzt. Das Tool ist in puncto Geschwindigkeit der Windows-Suche haushoch überlegen, kann aber nicht nach Dateiinhalten suchen. Wer möchte, kann auch auf einen anderen Dateimanager umsteigen, beispielsweise dem kostenlosen Free Commander XE oder der Shareware Total Commander . Beide bieten eine Zweifensterdarstellung mit Tabs als Ergänzung. Sie haben dann zwei Ordner gleichzeitig im Blick, was für mehr Bequemlichkeit beim Kopieren oder Verschieben sorgt. Über die Tabs schalten Sie schnell zwischen den gewünschten Ordnern um.
7. Das Startmenü in Windows 10, Version 1809
Mit dem Startmenü scheint Microsoft inzwischen weitestgehend zufrieden zu sein. Jedenfalls gibt es in Windows 10 Version 1809 kaum Änderungen. Eine neue Funktion betrifft die Benennung von gruppierten Kacheln. Wenn Sie eine Kachel auf eine andere ziehen, bildet sich ein Ordner. Ist dieser zugeklappt, sehen Sie nur die Symbole der enthaltenen Anwendungen. Per Mausklick lässt er sich öffnen; die Kacheln erscheinen dann in voller Größe mit Beschriftung. Darüber sehen Sie jetzt „Ordner benennen“. Nach einem Klick darauf können Sie eine Beschreibung eintippen, die dann auf der Kachel des geschlossenen Ordners erscheint. Alternative Tools: Das Startmenü von Windows 10 ist eine deutliche Verbesserung gegenüber Windows 8.1. Viele Anwender finden es aber dennoch unpraktisch und bevorzugen ein Startmenü wie bei Windows 7. Das lässt sich unter Windows 8.1 über das Tool Classic Shell nachrüsten. Classic Shell wird jedoch seit August 2017 nicht mehr weiterentwickelt. Windows-10-Nutzer verwenden daher besser den Nachfolger Classic Start , in den die Entwickler Anpassungen für neuere Versionen von Windows 10 eingebaut haben.
Verbesserungen beim Windows-Editor und beim Registry-Editor
Der Windows-Editor Notepad genügte bisher nur geringsten Ansprüchen, was Microsoft in den letzten 30 Jahren jedoch nicht gestört hat. Die Einstellung scheint sich geändert zu haben, denn mit dem Windows-Funktionsupdate im Herbst 2018 erhält auch Notepad mehr Funktionen. Wie es in vielen anderen Programmen üblich ist, lässt sich jetzt die Textdarstellung vergrößern oder verkleinern. Dazu halten Sie einfach die Strg-Taste gedrückt und drehen am Mausrad. Auf der Tastatur verwenden Sie Strg-Plus und Strg-Minus.
Eine kleine, aber sehr sinnvolle Änderung, gibt es im „Suchen“-Dialog. Setzen Sie ein Häkchen vor „Umschließen“, damit Notepad nach einem Klick auf „Weitersuchen“ automatisch wieder am Anfang beginnt.
Wer Textdateien bearbeiten muss, die von einem Linux-PC oder Mac stammen, wird sich darüber freuen, dass Notepad jetzt auch mit den Zeilenumbrüchen LF (line feed) und CR (carriage return) umgehen kann. Das Programm stellt die Inhalte korrekt dar und speichert die Datei auch nach Änderungen im ursprünglichen Format. Neue Dateien lassen sich jedoch nur im Windows-Format mit den Steuerzeichen CR+LF speichern.
Vom Funktionsumfang eines Editors wie Notepad++ ist der Windows-Editor jedoch noch immer weit entfernt. Wer häufig Textdateien bearbeitet und beispielsweise auf Syntaxhervorhebung wert legt, wird eher zu Notepad++ greifen. Beim Windows-Registrierungseditor gab es bereits beim Creators Update (Version 1703) kleine Neuerungen zu bestaunen. Die Adressleiste zeigt den aktuellen Pfad in der Registry an, und wenn Sie beginnen, einen Pfad einzutippen, ergänzt Regedit ihn automatisch. Auch Besitzer älterer Windows-Versionen erhalten mit dem kostenlosen Registry Finder vergleichbare Fähigkeiten und dazu noch eine schnelle Suchfunktion.