Tesla-Boss Elon Musk jubelt via Twitter: “Ich habe gerade erfahren, dass Norwegen den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ab 2025 verbieten will. Was für ein unglaublich beeindruckendes Land. Jungs, ihr rockt!“
Just heard that Norway will ban new sales of fuel cars in 2025. What an amazingly awesome country. You guys rock!! pic.twitter.com/uAXuBkDYuR
— Elon Musk (@elonmusk) 3. Juni 2016
Norwegen, einer der größten Erdölproduzenten der Erde, will also ab 2025 keine Autos mehr mit Verbrennungsmotoren (Benziner, Diesel, vermutlich auch Erdgas und LPG) als Neuwagen zulassen. Diese Entscheidung, die Musk via Twitter verbreitet, ist allerdings noch nicht in trockenen Tüchern. Norwegische Medien berichten nur, dass in Norwegen ernsthaft über das Kaufverbot diskutiert wird und dass besonders die rechtspopulistische Fortschrittspartei FrP sich für das Verbot von Benzinern und Dieseln einsetzt. Aber auch Politiker der anderen Parteien scheinen dem Verbrennerverbot gewogen zu sein.
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Was so ein Neuwagenverbot ab 2025 für Besitzer von Benzin- und Dieselfahrzeugen bedeuten könnte – Wertverlust oder vielleicht sogar eine Wertsteigerung für die dann immer knapper werdenden Verbrenner – kann man noch nicht sagen. Denn möglicherweise schnellen die Preise für gebrauchte Verbrenner ab 2025 ja sogar in die Höhe. Im norwegischen Parlament scheint es jedenfalls tatsächlich eine Mehrheit für das Gesetz geben zu können. Falls die Norweger das Gesetz beschließen, könnten ab 2025 nur noch Null-Emissions-Fahrzeuge neu zugelassen werden. Mit Null-Emissions-Fahrzeuge sind nicht nur Elektro-Autos, sondern auch Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle wie der Toyota Mirai gemeint. Nicht jedoch Voll-Hybride, wie sie beispielsweise Toyota stark propagiert.
In diesem Zusammenhang diskutieren die Norweger auch eine verstärkte Förderung von Elektro-Autos und einen weiteren Ausbau der Auflade-Infrastruktur und vor allem der Wasserstoff-Tankstellen. Bereits jetzt ist Norwegen bei den Neuzulassungen von Elektro-Autos führend, was an den umfangreichen Fördermaßnahmen wie Steuerbegünstigungen (Wegfall der Mehrwertsteuer und der teuren Registrierungssteuer), Vorteile bei der Parkplatzsuche und der Benutzung von Busspuren und den vielen (kostenlosen) Ladestationen liegt. Besonders Tesla verkauft wegen der für Elektro-Autos so vorteilhaften Besteuerung schon jetzt viele seiner teuren Premium-Limousinen nach Norwegen, im Frühjahr 2015 feierte das dünn besiedelte Norwegen das 50.000ste Elektro-Auto: Ein Tesla Model S 85D. Gerade reiche Norweger profitieren so von den Steuerförderungen für Elektro-Autos, was nicht unbedingt jedem gefallen dürfte.
Mittlerweile sind mehr als 20 Prozent aller Neuzulassungen elektrisch betrieben. Strom gibt es in Norwegen genügend für die E-Autos – dank der vielen Wasserkraftwerke.
Auch in den Niederlanden werden im Parlament Pläne beraten, nach denen ab 2025 nur noch Emissions-freie Autos zugelassen werden dürfen. Eine Kammer hat bereits zugestimmt. In Indien sollen ab 2030 nur noch Emissions-freie Autos zulassungsfähig sein.