Die Hersteller von Android-Smartphones und Android-Tablets geben Updates für das Android-Betriebssystem meist nur stark verzögert an ihre Kunden weiter. Wenn überhaupt, denn oft schon nach kurzer Zeit gibt es meist gar keine Betriebssystem-Updates mehr (für unserer Samsung-Galaxy-Tab 10.1-Tablet bekamen wir von Samsung seinerzeit beispielsweise genau eine neue Androidunterversion angeboten).
Schnelle Android-Updates gibt es nur für Nexus
Das ist umso unverständlicher, weil Google das Android OS regelmäßig weiter entwickelt. Besitzer eines Nexus-Smartphones oder Nexus-Tablets direkt von Google bekommen diese Updates auch noch für lange Zeit angeboten. Bei Apple ist der lange Support für iPhone und iPad ohnehin selbstverständlich. Mit jeder neuen Haupt-Version von iOS oder Android kommen die Anwender in den Genuss neuer Funktionen und Verbesserungen.
Diese schleppende oder überhaupt nicht vorhandene Update-Praxis der Hardware-Partner von Google führt zu einer schlimmen Fragmentierung bei Android. Die aktuelle Version Android 6.0 Marshmallow kommt demnach auf höchstens 7,5 Prozent Marktanteil. Zum Vergleich: Die neueste iOS-Version 9.3.2 läuft auf 84 Prozent aller iOS-Geräten.
Viele unterschiedliche Androidversionen existieren nebeneinander, was App-Entwicklern die Arbeit erschwert. Zudem sind viele Android-Geräte mit alten und nicht gepatchten Versionen unterwegs. Sie sind dementsprechend anfällig für Hackerangriffe, wie die Stagefright-Lücke Mitte 2015 bewiesen hat.
Google sei über diese Update-Praxis seiner Hardware-und Mobilfunk Partner derart verärgert, dass es Hardware-Hersteller und Mobilfunk-Provider vielleicht bald öffentlich dafür kritisieren will, wenn diese System- und Sicherheits-Updates nicht schnell genug an ihre Kunden weitergeben. Google habe laut einem Bericht von Bloomberg viele Daten zum Updateverhalten der Android-Geräte-Hersteller und Provider gesammelt. Google besitze nun ein Ranking mit den besten und schlechtesten Unternehmen in Sachen Android-Updates. Diese Ranking legte Google seinen Kooperationspartnern bereits Anfang des Jahres vor. Nun sollen diese reagieren und Updates schneller veröffentlichen.