Raumfahrt ist normalerweise teuer und staatlichen Institutionen oder finanzstarken Firmen vorbehalten. Studenten der US-Universität Portland State in Oregon wollen dies ändern. Seit 1998 arbeiten sie an einer Rakete , die in den Weltraum fliegen und einen Satelliten aussetzen kann. Die Forschungsergebnisse sollen sich Interessierte zunutze machen können. Der nächste Start der Rakete ist für den Spätsommer geplant.
Bislang gab es bereits 12 Startversuche. Die als Grenze zum Weltraum geltende Karmán-Linie in 100 Kilometern Höhe konnten die Studenten aber noch nicht durchbrechen. Die dreieinhalb Meter hohe Rakete konnte bislang mit Schallgeschwindigkeit nur in fünf Kilometer Höhe vordringen. Ihren kleinen Satelliten namens OreSat wollen die Studenten daher auf andere Weise ins All bringen. Er soll von der ISS ausgesetzt werden.
Die Forschergruppe muss ohne Experten auf dem Gebiet der Raumfahrt auskommen. Dieses Themenfeld wird im US-Bundesstaat nicht als regulärer Studiengang angeboten, entsprechend fehlen auch unterstützende Professoren. Darüber hinaus verfolgt das Projekt einen Open-Source-Ansatz: Baupläne, Messdaten und Code werden regelmäßig veröffentlicht.
Dazu gehört unter anderem ein GPS-Empfänger, der trotz der hohen Geschwindigkeit noch verlässlich den Standort erfassen kann. Zur Steuerung kommt darüber hinaus eine WLAN-Verbindung zum Einsatz, die auch über eine Distanz von 1000 Kilometern noch zuverlässig arbeitet. Der geplante Satellit des Teams soll außerdem 360-Grad-Videostreams ermöglichen, die von jedem auf der Erde empfangen werden können. Mit VR-Brille soll sich der Blick auf unseren Planeten besonders lohnen.
Auch anderswo wird die Raumfahrt erschwinglich für den privaten Geldbeutel. So kostet der Mini-Satellit FemtoStats nur soviel wie ein Laptop.