Eine der größten Überraschungen der Microsoft-Entwicklermesse BUILD 2016 war die Ankündigung, dass Windows 10 die Linux-Shell Bash erhält. Seit Ende letzter Woche dürfen nun die Windows Insider mit Windows 10 Build 14316 die native Bash von Ubuntu unter Windows 10 verwenden.
Und was machen Nerds, wenn Sie eine neue Funktion geschenkt erhalten? Sie probieren natürlich aus, was sich für Unfug damit anstellen lässt.
Konkret dauert es nicht lange, bis der “tödlichste Linux-Befehl” auch in der neuen Bash unter Windows 10 ausprobiert wurde. Konkret handelt es sich dabei um den Befehl: rm -rf /.
Auf Linux-Rechnern zerstört dieser Befehl alle auf den Platten befindlichen Dateien. “rm” weist zur Löschung der Dateien an. Der Schalter “-rf” (für “recursive force”) sorgt dafür, dass alle Dateien und Ordner rekursiv gelöscht werden, selbst die schreibgeschützten Dateien. Und “/” legt fest, dass die Ausführung des Befehls ab dem Root-Verzeichnis erfolgen soll. Das heißt letztendlich: Auf dem Linux-Rechner sind nach Eingabe des Befehls alle Dateien und Ordner weg. In der Regel wird der Nutzer aber vorher noch einmal vor der verheerenden Wirkung des Befehls gewarnt.
Und unter Windows 10? Hier wird die Ausführung des Befehls mit einem Fehlerhinweis verweigert, wie einige Reddit-Nutzer herausgefunden haben.
Per Tweet liefert Microsofts Scott Hanselman (Entwickler und Programm Manager) auch eine Erklärung für die Reaktion von Windows 10 auf den Bash-Befehl. Er weist darauf hin, dass der Root auf Linux nicht identisch mit dem Root auf Windows sei. Der Windows-Nutzer müsste den Befehl als Administrator unter “/Mnt/c” (also dem Windows-Systemlaufwerk) eingeben, damit er seine zerstörerische Wirkung entfachen kann.
Standardmäßig ist Bash in der Windows 10 Insider Build 14316 übrigens nicht aktiviert. Die Nutzer müssen zunächst in den Einstellungen unter “Update & Sicherheit” die Funktionen für Entwickler aktivieren und unter “Windows Features” das “Windows Subsystem für Linux (Beta)” einschalten. Nach der Eingabe von “bash” in der Kommandozeile wird dann Bash installiert.