Update 7. April 2016: Windows Subsystem for Linux (WSL) ist da
Microsoft hat für Fast-Ring-Nutzer die erste Windows-10-Build mit dem neuen Windows Subsystem for Linux (WSL) zum Download bereitgestellt. Dabei handelt es sich um die Windows 10 Insider Preview Build 14316. Sie enthält einige Neuerungen, deren spannendste speziell für technisch ambitionierte Anwender, Administratoren und Entwickler die integrierte Linux-Bash sein dürfte.
Um die Linux-Shell unter Windows 10 nutzen zu können, müssen Sie aber einige Hinweise beachten. So müssen Sie beispielsweise den Developer Mode für „Updates & Sicherheit“ aktivieren und im Startmenü unter “Turn Windows Features on or off”“ das „Windows Subsystem for Linux (Beta)“ aktivieren. Und danach den Rechner neu starten.
Dann können Sie auf der Kommandozeile von Windows cmd oder in der Powershell den Download der Bash mit dem Befehl „bash“ starten und die Canonical-Lizenz akzeptieren. Das südafrikanische Linux-Unternehmen Canonical, das Ubuntu entwickelt, stellt nämlich die Bash für Windows 10 zur Verfügung. Von da an können Sie die Linux-Bash direkt vom Windows-Startmenü aus starten.
Microsoft erklärt die Linux-Bash für Windows 10 hier ausführlich.
Tipp: Für Ihre ersten Schritte mit der Linux-Shell alias Terminal alias Kommandozeile alias Bash helfen unsere Ratgeber “Die 10 wichtigsten Linux-Befehle für Einsteiger ” und ” Die 10 wichtigsten Linux-Befehle für Netzwerk und Internet” weiter. Falls Sie aber doch lieber Windows-Befehle in der Eingabeaufforderungen eingeben, dann sollten Sie hier weiterlesen: Die wichtigsten CMD-Befehle für Windows zur Netzwerk-Analyse .
Ende des Updates, Beginn der ursprünglichen Meldung
Auf der Build 2015 vor einem Jahr hatte Microsoft-Chef Satya Nadella öffentlich erklärt: Microsoft liebt Linux. Ein Jahr später, auf der BUILD 2016, sorgt Microsoft nun für eine große Überraschung, die zum Linux-Kuschelkurs passt. Während der Keynote zur Eröffnung der Build 2016 gab Microsoft bekannt, dass Windows 10 die legendäre Linux-Shell Bash erhalten wird. Unter den vielen tausend Entwicklern sorgt die Ankündigung zunächst für einen Augenblick Stille und dann für großen, gar frenetischen Applaus.

©Microsoft
Tatsächlich ist die Ankündigung äußerst bemerkenswert, denn Windows 10 erhält nicht einfach nur eine emulierte oder virtuelle Variante von Bash. Stattdessen werden in Zusammenarbeit mit Canoncial die nativen Ubuntu-Binaries in Windows 10 implementiert.
Microsoft hatte erst vor einigen Tagen SQL Server für Linux angekündigt. Bash für Windows 10 ist nun ein weiteres Zeichen dafür, dass es Microsoft mit der Öffnung gegenüber Open Source sehr, sehr ernst meint.
In einem Blog-Eintrag weist Microsoft darauf hin, dass es sich um eine Ubuntu-Image mit allen Linux-Tools unter Windows 10 handelt. Damit seien auch alle populären Linux-Tools verfügbar, wie etwa grep, awk und sed. Die Binaries neuer Tools lassen sich – wie in Debian/Ubuntu-Linux – mit apt-get herunterladen und nutzen. So gelangt der Nutzer an Tools wie Ruby, Redis und Emacs. Entwickler können sogar .sh Bash-Scripts in Windows programmieren und mittels emacs den Code editieren.
Microsoft wird Bash mit dem Anniversary Update im Sommer in Windows 10 hinzufügen