Berlin könnte schon bald das erste Bundesland sein, in dem Gefängnisinsassen Zugang zum Internet haben. Die rot-schwarze Regierungskoalition will einen entsprechenden Antrag am kommenden Mittwoch im Rechtsausschuss des Senats einbringen.
Das Projekt „Resozialisierung durch Digitalisierung“ wurde von der SPD-Fraktion ins Leben gerufen. Häftlinge sollen in dessen Rahmen eingeschränkten Zugang zum Internet bekommen. Dort dürfen sie Seiten aufrufen, die ihnen bei der Resozialisierung helfen können. Dazu zählen etwa Wikipedia, die Arbeitsagentur, Wohnungsportale oder Fortbildungseinrichtungen.
Neben dem Surfen im Netz zieht das Projekt auch Internettelefonie oder den Versand von E-Mails für Gefangene in Betracht. Aus Sicherheitsgründen wird die Kommunikation überwacht und gespeichert. Gefangene, etwa Sexualstraftäter oder Internetbetrüger, können außerdem von der Teilnahme am Projekt ausgeschlossen werden.