Die gute Nachricht: Youtube bekommt mehr Funktionen.
Die schlechte Nachricht: Dafür will Google Geld sehen.
“Youtube Red” heißt das Angebot, das Google Video- und Musikfreunden macht, die Youtube bei wackliger Internetverbindung nutzen, als alternativen Audioplayer verwenden oder ohne Werbung genießen wollen.
Die allerschlechteste Nachricht: Der Dienst, der mit knapp zehn US-Dollar pro Monat zu Buche schlägt, ist vorerst nur in den USA verfügbar.
Doch auch hierzulande müssen Freunde der weltweit meistgenutzten Videoplattform nicht gänzlich auf Komfort verzichten: Wir stellen Ihnen acht Apps vor, die Ihnen dabei helfen, das Beste aus den Möglichkeiten zu machen, die Youtube bis jetzt gratis bereitstellt.
MyTube-Youtube Playlist Viewer
Mit der Android-App „ MyTube-Youtube Playlist Viewer “ kann der Nutzer Youtube komfortabel nach beliebigen Inhalten durchsuchen, Playlists erstellen, bearbeiten und betrachten.

©Dirk Bongardt
Die Android-App “MyTube-Youtube Playlist Viewer” zeigt ihr volles Potential erst, wenn der Nutzer sich mit seinem Google-Konto darin anmeldet: Der Nutzer kann dann sowohl Youtube insgesamt als auch seine abonnierten Kanäle durchstöbern und Videos ganz bequem in seine Wiedergabelisten aufnehmen. Playlists lassen sich mit wenig Aufwand erstellen, löschen und bearbeiten. Videos kann sich der Nutzer im Vollbild, aber auch – wie bei der Original-Youtube-App – in einem kleinen Overlay ansehen.
Voller Youtube-Zugriff
Wer sich mit der – ohnehin intuitiven – Bedienung angefreundet hat, wird die Original-App der Videoplattform eventuell gar nicht mehr verwenden: Playlists verwalten, Abonnements abschließen oder beenden, sich die aktuellsten, beliebtesten oder meistgesehenen Videos ansehen – das und alles sonst, was mit dem Original möglich ist, leistet auch MyTube.
Das helle, schlanke Design steht dem des Originals ebenfalls in nichts nach. Zu den Komfortfunktionen gehört die Möglichkeit, Videos nach einer Unterbrechung an der zuletzt gesehenen Stelle fortzusetzen, selbst wenn man die App zwischenzeitlich anderweitig genutzt hat.
Fazit zum Test der Android-App „MyTube-Youtube Playlist Viewer“
Nicht nur Playlists lassen sich mit dieser App komfortabel im Griff behalten: Die App bietet eine schicke, vollwertige Alternative zum Original und legt noch ein paar Funktionen drauf.
Deutschsprachig, kostenlos
AudioPocket BETA
Die Android-App “ AudioPocket BETA ” gibt nur die Audiospur von Online-Videos wieder. Die App arbeitet auch im Hintergrund und sogar bei ausgeschaltetem Display.

©Dirk Bongardt
Nicht auf Youtube beschränkt ist die Android-App “AudioPocket BETA”. Sie eignet sich für Online-Videos, bei denen es hauptsächlich auf die Audiospur ankommt, also zum Beispiel Musikvideos oder aufgezeichnete Reden und Vorlesungen. Die App extrahiert die Audiospur und gibt sie im Hintergrund wieder, der Nutzer findet die zur Steuerung der Wiedergabe nötigen Bedienelemente durch Herunterziehen der Benachrichtigungsleiste.
Hintergrundwiedergabe per “Teilen”
Zunächst wählt der Nutzer die gewünschten Videos über den Browser oder die zur Videoplattform gehörende App – also zum Beispiel die Original-Youtube-App. Dann gibt er die URL über die Teilen-Funktion an AudioPocket BETA weiter. AudioPocket wandelt die Tonspur in eine – nur temporär gespeicherte – MP3-Datei, und gibt diese dann wieder. Über die “History” kann der Nutzer die angehörten Stücke später erneut abspielen, sie müssen dazu aber wieder neu aus den zugehörigen Videos extrahiert werden.
Die App ist intuitiv nutzbar, allerdings etwas stark mit Werbung durchsetzt.
Fazit zum Test der Android-App „AudioPocket BETA“
Für die “Wiedergabe im Hintergrund” zahlen Youtube Red-Nutzer 10 Dollar. AudioPocket erledigt die Aufgabe gratis.
Deutschsprachig, kostenlos
TurboTube (A Youtube Player)
Die Android-App “ TurboTube (A Youtube Player) ” beschleunigt und stabilisiert die Wiedergabe von Youtube-Videos und bindet Facebook und Twitter ein.

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Ohne Startverzögerung und nahezu ruckelfrei zeigt die Android-App “TurboTube (A Youtube Player) Youtube-Videos an. Das klappt bei allen Videos, die sich mit einem grünen Wiedergabepfeil starten lassen. Wo der fehlt, kann der Nutzer über “Make it green” die entsprechenden Vorbereitungen veranlassen. Praktisch ist außerdem die Möglichkeit, einen “Social Feed” zu erstellen, der die via Facebook und/oder Twitter verlinkten Videos enthält.
Rätselhaft schnell
Wie genau die App die verzögerungs- und ruckelfreie Wiedergabe sicherstellt, verrät der Hersteller nicht: Im Play Store heißt es lediglich, die App biete keine Offline-Wiedergabe, keine Hintergrundwiedergabe und lade das Video auch nicht in einen Cache. Wichtiger ist ohnehin: Sie funktioniert.
Auch TurboTube eignet sich dank eines umfassenden Zugriffs auf das Youtube-Konto des Nutzers als Alternative zum herkömmlichen Client. Optisch und in der Handhabung liegen beide auf Augenhöhe, der “Social Feed” ist sogar ein Alleinstellungsmerkmal.
Fazit zum Test der Android-App „TurboTube (A Youtube Player)“
TurboTube zündet nicht nur den Wiedergabe-Turbo, sondern hilft dem Nutzer auch, seine Facebook- und Twitterkonten im Blick zu behalten.
Englischsprachig, kostenlos
Youtube Studio
Ausdrücklich an Nutzer, die selbst Youtube-Videos veröffentlichen, richtet sich die Android-App “ Youtube Studio ”. Sie bietet eine umfassende Analyse der Aktivitäten und Einnahmen.

©Dirk Bongardt
Anders als es der Name vermuten ließe, dient die Android-App “Youtube Studio” nicht dazu, Videos zu produzieren, sondern verschafft dem Nutzer stattdessen einen Überblick darüber, wie die von ihm veröffentlichen Videos ankommen. Welches Video wie häufig angesehen wurde, welches die meisten Werbeeinnahmen erzielt hat, aus welchen Altersgruppen die Nutzer stammen und auf welchen Wegen sie zu den Videos gefunden haben, kann der Nutzer über eine umfassende Analysefunktion ermitteln. Auch die erhaltenen Kommentare kann der Nutzer in der App lesen und direkt beantworten.
Schnelle Übersicht, sinnvolle Struktur
Die Übersichten findet der Nutzer in den Rubriken “Videos”, “Playlists”, “Kommentare” und “Analytics”. Ein Dashboard informiert über die aktuellsten Resultate aus allen vier Bereichen, und wer vom Youtube-Studio zur eigentlichen Youtube-App wechseln möchte, findet auch diese Funktion im Menü der Oberfläche. Nutzer, die mehrere Youtube-Kanäle unter einem Google-Konto betreiben, können über eine Art Pulldown-Menü zwischen den Kanälen wechseln. Das Design ist ansprechend, die Bedienung vorbildlich intuitiv.
Fazit zum Test der Android-App „Youtube Studio“
Für Youtube-Produzenten ist die App nahezu unentbehrlich: Sie bietet alle relevanten Statistiken und die Möglichkeit, Kommentare jederzeit zu moderieren oder zu beantworten.
Deutschsprachig, kostenlos
TubeMote
Die Android-App “ TubeMote ” ist eine Fernbedienung für die Videoplattformen Youtube, Vimeo und Dailymotion. Außerdem kann sie auf Videos zugreifen, die via Twitter oder Facebook geteilt wurden.

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Mit der Android-App “TubeMote” kann der Nutzer Videos aus mehreren Quellen zu Playlists bündeln und im Browser eines anderen Gerätes – zum Beispiel eines Desktop-PCs oder eines Smart-TVs – abspielen. Damit das funktioniert, muss der Nutzer allerdings zunächst ein Benutzerkonto bei TubeMote anlegen und im zu verwendenden Browser die Url http://tubemote.com/[benutzername] aufrufen.
Suchen und zu Playlists organisieren lassen sich die Videos vom Smartphone aus, eine Wiedergabe direkt auf dem Smartphone sieht die App allerdings nicht vor.
Eingeschränkte Bedienung
Hat der Nutzer eine Playlist zusammengestellt und die Wiedergabe gestartet, kann er zwar von Hand zwischen den einzelnen Clips wechseln, ein Vor- und Zurückspulen innerhalb eines Videos ist jedoch nicht möglich. Dass die Videos aus unterschiedlichen Quellen stammen, stellt kein Problem dar. Die geforderten Berechtigungen sind akzeptabel: Youtube, Vimeo und Dailymotion funktionieren ganz ohne Kontenfreigabe. Nur um auf die von Freunden in sozialen Netzwerken geteilten Videos zugreifen zu können, benötigt die App eine Genehmigung.
Das Design ist schlicht, aber funktionell.
Fazit zum Test der Android-App „TubeMote“
Mit dieser Fernsteuer-App lassen sich Videos aus unterschiedlichen Quellen in einem beliebigen Browser wiedergeben – auch auf einem Smart-TV.
Englischsprachig, kostenlos
Tuber: The Youtube Companion
Die Android-App “ Tuber: The Youtube Companion ” verschafft dem Nutzer einen schnellen Überblick über alle von ihm abonnierten Kanäle und die dort noch nicht angesehenen Videos.

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Mehr Überblick über die abonnierten Kanäle verspricht die Android-App “Tuber: The Youtube Companion”. Während es in der Original-App von Youtube mitunter schwierig ist, durch seine Abonnements zu stöbern, sorgt Tuber für eine gute Übersicht über die abonnierten Kanäle und die Anzahl der dort noch nicht angesehenen Videos. Als Videoplayer öffnet Tuber standardmäßig die Original-Youtube-App, das kann der Nutzer aber in den Einstellungen ändern.
Design anpassbar
Tuber bietet neben der Standard-Ansicht einen “Condensed Mode”, der die Kanäle als etwas kleinere Schaltflächen anzeigt, von denen dann mehr auf das Display passen. Kleiner Schwachpunkt: Von Zeit zu Zeit ändert Google die Youtube-API, in der Vergangenheit hat Tuber dann gelegentlich falsche Zahlen für die ungesehenen Videos jedes Kanals ausgegeben oder Kanalbilder falsch zugeordnet – bislang waren die Fehler nach einem Update der App dann aber relativ schnell wieder behoben.
Das Design ist funktionell, die Handhabung dem Zweck entsprechend simpel.
Fazit zum Test der Android-App „Tuber: The Youtube Companion“
Mehr Überblick als das Original verspricht Tuber, wenn es um die abonnierten Kanäle geht. Die Wiedergabe kann (muss aber nicht) Youtube dann wieder selbst übernehmen.
Englischsprachig, kostenlos
Music Radio for Youtube
Die Android-App “ Music Radio for Youtube ” kombiniert eine App zur Wiedergabe verschiedener Online-Radiosender mit einem Player für Youtube-Videos.

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Mit der Android-App “Music Radio for Youtube” kann der Nutzer eine ganze Reihe von Internet-Radiosendern auf sein Gerät streamen lassen. Sortiert sind die Sender nach musikalischem Genre, für das Genre “Latin” bietet die App eine Direktwahlmöglichkeit. Vom “Berieseln-Lassen” zur gezielten Suche nach Musik oder einem anderen Video führt das Youtube-Symbol, hinter dem sich dank der mobilen Youtube-Website der volle Funktionsumfang von Youtube wiederfindet.
Kritikpunkt: Die App bietet auch Zugriff auf aktuelle Charts und Neuerscheinungen, die dann aber nicht abgespielt, sondern (theoretisch) gekauft werden können – an dieser Stelle verweist die App allerdings auf ein – für Android-Geräte nicht erhältliches – iTunes.
Radio im Hintergrund, Youtube nicht
Die Internet-Radiosender lassen sich problemlos im Hintergrund und auch bei abgeschaltetem Display wiedergeben. Für Youtube-Videos gilt das allerdings nicht. Allzuviel zu konfigurieren gibt es bei der App nicht, leider lassen sich auch keine eigenen Radiosender hinzufügen. Das Design ist zweckmäßig, wenn auch sehr schlicht, bei der Werbung halten die Entwickler allerdings nicht immer Maß.
Fazit zum Test der Android-App „Music Radio for Youtube“
Die Kombination aus Internetradio- und Youtube-Player-App mag mancher nützlich finden. Verunglückt ist allerdings die ziemlich nutzlose iTunes-Verlinkung.
Deutschsprachig, kostenlos
Jukebox for Youtube
Die Android-App “ Jukebox for Youtube ” gibt dem Nutzer die Möglichkeit, eine öffentlich einseh- und erweiterbare Playlist aus Youtube-Videos zu erstellen.

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Mit Youtube nutzt die Android-App “Jukebox for Youtube” eine der größten Musiksammlungen der Welt, und trotz GEMA-Einschränkungen ist auch hierzulande noch jede Menge Musik über die Plattform erreichbar. Mit der App kann zum Beispiel der Gastgeber einer Party eine Playlist vorgeben, die seine Gäste über die App mit ihren Musikwünschen ergänzen können. Der Entwickler empfiehlt seine App auch für Bars oder Cafés, in denen die Gäste die Musikauswahl mitbestimmen können.
Facebook- oder Youkebox-Konto als Basis
Bevor der Nutzer eine Playlist erstellen kann, muss er sich bei dem hinter der App stehenden Dienst anmelden – wahlweise über ein Facebook-Konto oder direkt beim Entwickler-Unternehmen. Jeder, der die App nutzt, bekommt einen Überblick über die in seiner Umgebung erstellten Playlists – es empfiehlt sich, einen signifikanten Namen zu verwenden, damit Kunden oder Partygäste sofort wissen, zu welcher Playlist sie etwas beisteuern können. Ist eine Playlist angelegt, kann der Nutzer aus der App heraus die bei Youtube verfügbaren Songs durchsuchen und in die Playlist aufnehmen.
Das Design ist schick, die Handhabung nach kurzer Zeit intuitiv.
Fazit zum Test der Android-App „Jukebox for Youtube“
Dass Partygäste Musikwünsche äußern, ist nichts Neues. Neu ist, dass sie sie mit dieser App gleich auf die Playlist setzen können.
Deutschsprachig, kostenlos