Wie die Lokalnachrichtenseite regensburg-digital.de berichtet, wurde am 24.8.2016 das Insolvenzverfahren gegen Thomas Urmann eröffnet. Genauer gesagt gegen Urmanns Z9 GmbH, mit der der berühmt-berüchtigte Abmahnanwalt aktiv war, nachdem er nicht mehr als Rechtsanwalt tätig werden durfte und auch als Inhaber einer Wurstfabrik gescheitert war. Gegen diese Z9 GmbH soll es offene Forderungen in Höhe von 550.000 Euro geben. Die offenen Forderungen gegenüber Urmann stammen von ehemaligen Beschäftigten, Geschäftspartnern, dem Finanzamt, Banken und Sozialversicherungsträgern. Die Bonität von Thomas Urmann soll laut Insolvenzverwalter schlechtestmöglich sein. Auch die Staatsanwaltschaft soll gegen Urmann ermitteln.
Der krachend gescheiterte Porno-Abmahner und Ex-Rechtsanwalt Thomas Urmann hatte lange Zeit von Regensburg aus mit seinen Internet-Eskapaden die Bundesrepublik in Aufruhr versetzt. Wie das regionale Online-Nachrichtenportal Regensburg Digital berichtet, war der berühmt-berüchtigte ehemalige Abmahn-Rechtsanwalt zwischenzeitlich „unbekannt nach Istanbul verzogen“. Offensichtlich handelte es sich dabei um eine Art von Flucht, denn laut Regensburg Digital (das für gewöhnlich sehr gut unterrichtet ist) liefen schon im Februar 2016 gegen die Z9 Verwaltungs GmbH von Thomas Urmann mehrere Insolvenzanträge – für die nun eben das Insolvenzverfahren eröfffnet wurde. Urmann hatte nach dem Verlust seiner Zulassung als Rechtsanwalt seine Geschäfte von der nun geschlossenen Rechtsanwaltskanzlei zu dieser Z9 Verwaltungs GmbH verlagert. Der Zweck dieser neuen Firma war „die Verwaltung eigenen Vermögens“.
Bei der Stadt Regensburg soll Urmann nicht mehr gemeldet sein, sondern er gilt offiziell als nach Istanbul verzogen. Seine Firma Z9 kämpft offensichtlich schon länger gegen die Insolvenz. Vor Gericht wurde aber bis zum 24.8.2016 Insolvenzverfahren eröffnet.
Kurz-Überblick: Thomas Urmann
Rechtsanwalt Thomas Urmann wurde in Augsburg wegen Betrug und Insolvenzverschleppung verurteilt. Kurze Zeit später musste er seine Zulassung als Rechtsanwalt zurückgeben, seine Rechtsanwaltskanzlei wurde gelöscht.
Im Jahr 2013 startete Urmann die berühmte Abmahnwelle gegen Redtube-Nutzer. Die Abmahnungen verschickte der geschäftstüchtige Rechtsanwalt noch schnell vor Weihnachten, damit die Abgemahnten noch genügend Geld hätten, um die Abmahngebühren zu bezahlen.
Doch mit den Redtube-Abmahnungen legte Urmann eine Bauchlandung hin. Das Kölner Gericht revidierte seine erste Entscheidung, weil erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Zustandekommens der Abmahnungen aufgekommen waren. Die ganze Abmahnaktion scheiterte spektakulär, Urmann musste schließlich sogar Entschädigung für die Abmahnungen bezahlen.
Im Jahr 2012 sorgten Urmann + Collegen für Empörung, weil sie eine Liste mit Porno-Nutzern im Internet veröffentlichen wollten. Doch Kanzlei Urmann + Collegen (U + C) wurden daraufhin selbst abgemahnt und mussten diese als Porno-Pranger bezeichnete Liste einstampfen.
Im Jahr 2011 versteigerten Urmann + Collegen (U + C) 70.000 Abmahnungen im Wert von 90 Millionen Euro. Die Rechtsanwälte haben die angezeigten Rechtsverletzungen gar nicht selbst verfolgt, sondern sie nur weiter veräußert.