Der Rüstungskonzern Rheinmetall, der auch am Kampfpanzer Leopard und den Schützenpanzern Marder und Puma beteiligt ist, hat auf einem Schiff der Bundesmarine einen Hochenergielaser-Effektor auf hoher See erfolgreich getestet. Das teilte Rheinmetall mit. Zudem berichten diverse Facebook-Seiten aus dem Marine-Kontext über die Erprobung. Für das Testprogramm adaptierte Rheinmetall einen Hochenergielaser (HEL)-Effektor der Klasse 10 Kilowatt auf ein Marineleichtgeschütz 27 (MLG 27), es handelt sich bei dieser neuen Waffe also um einen 10 kW-HEL-Effektor. Ein MLG 27 ist ein Automatikgeschütz, das normalerweise Munition mit dem Kaliber 27 verschießt. Damit können typischerweise ungepanzerte oder leicht gepanzerten Seeziele, Flugzeuge und auch Landziele bekämpft werden. Durch den Umbau für den Lasertest wurde aus diesem konventionellen Geschütz aber eine Laserkanone.
Laser erfasste Ziele Laut Rheinmetall verfolgte und erfasste die Zielvorrichtung des Geschützes unter anderem unbemannte Flugobjekte (Unmanned Aerial Vehicles, UAVs, auch als Drohnen bezeichnet) und Kleinstfahrzeuge auf hoher See. Außerdem wurde der Einsatz des HEL-Effektors von See gegen stationäre Ziele an Land erprobt. Von einer tatsächlichen Zerstörung der erfassten Ziele ist in der Mitteilung aber nicht die Rede, die Erprobung beinhaltete offensichtlich nur das Tracking, also das Erfassen und Verfolgen der Ziele.
Rheinmetall und die Bundesmarine wollen aus dem Test wichtige Erkenntnisse zur Realisierung eines zukünftigen HEL-Effektors für die Marine gewonnen haben.
USA erproben ebenfalls Laserkanonen Bei Tests auf dem Land haben Laserkanonen bereits ihre Wirksamkeit bewiesen. So vernichtete eine Laserkanone des US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin einen schweren Pickup aus 1,6 Kilometer Entfernung. Die Bundesmarine ist mit ihren Lasertests aber nicht allein, auch die US-Marine testet Laser auf Kriegsschiffen. Außerdem experimentiert die US-Marine mit fürchterlichen Railguns.