Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat eine neue Kommunikationstechnologie vorgestellt, die deutlich schnellere Datenübertragungen zwischen Raumstation und Kontrollzentrum am Boden erlauben soll. Die Technik soll ab 2020 auf der Internationalen Raumstation ISS zum Einsatz kommen und gehört zu einem groß angelegten Projekt namens Laser Communications Relay Demonstration (LCRD). Dabei werden Datenübertragungen nicht wie bisher über Radiofrequenzen abgewickelt, sondern über Laser. Dies könne die Geschwindigkeit laut NASA um den Faktor 10 bis 100 erhöhen.
Schon 2013 stellte die NASA in einer Mond-Umlaufbahn mit 622 Megabit pro Sekunde einen neuen Rekord auf. Sobald die ersten Tests für LCRD im Jahre 2019 abgeschlossen sind, soll das System dauerhaft eingesetzt werden. Zentraler Bestandteil der Technik ist ein Modem mit dem sperrigen Namen Integrated LCRD LEO User Modem and Amplifier (ILLUMA). Trotz Abmessungen, die denen eines aktuellen Smartphones entsprechen, soll das Modem Spitzenwerte bei der Datenübertragung erreichen.
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Dabei setzt die Hardware auf Schaltkreise mit Photonen. Anstelle von Elektronen wandern die Lichtteilchen durch die Leitungen. Diese Technologie ist zwar nicht neu, sorgte aber in der Vergangenheit für zahlreiche Probleme bei der Zusammenarbeit mit anderen Komponenten. Sollte die NASA-Technik tatsächlich dauerhaft funktionieren, so stünde einer Verwendung der Technologie auf der Erde nichts im Wege. Die Photonen-Schaltkreise könnten dann auch in der Medizin oder in Datenzentren von Internetunternehmen zum Einsatz kommen. Die NASA ist sich sicher, dass auch Firmen wie Facebook oder Google schon mit der Technologie experimentieren. Sie erlaube schnelle Datenübertragungen und könnte am Ende sogar kostengünstiger sein als Glasfaserkabel.