In vielen Kellern und Wohnungen stauben sie noch vor sich hin: Die Schallplatten-Sammlung mit den raren Sammlerstücken und den tollen Covern, die Fotoalben und Diamagazine mit den Erinnerungen an Familie, Freunde und Ferienreisen oder auch die Videokassetten mit Fernsehmitschnitten oder von der Hochzeit. Doch vielen dieser Medien setzt die Zeit zu, Fotos vergilben, Audiokassetten lassen sich teilweise nicht mehr abspielen. Auch die Abspielgeräte selbst sind manchmal gar nicht mehr einsatzbereit. Und wenn die Hardware versagt, kann schon die Beschaffung von Ersatz zum echten Problem werden. Bei Videorekordern etwa werden heute nur noch Altbestände und Gebrauchtgeräte abverkauft. Es spricht also einiges dafür, von den alten, analogen Schätzen digitale Backups anzufertigen.
Audio: Vinyl-Schallplatten über USB-Anschluss digitalisieren
Smartphones sind die moderne Form der frühren Walkmans. Sie bieten Platz für Tausende von Songs, und die Klangqualität ist zumindest beim Musikhören über aktuelle Ohrstöpsel befriedigend bis gut. Doch wie soll man die für teures Geld zusammengestellten Schallplatten- und Kassetten-Sammlungen in digitale Musikarchive verwandeln? Es gab einmal eine Zeit, da bildeten Vinyl-Schallplatten das Standardmedium für Musik. Wer Musik kaufen wollte, kam an den Platten nicht vorbei. Da die Klangqualität bis heute mit der von modernen CD-Playern mithalten kann und die eindrucksvoll schwarzen Scheiben mit ihren oft aufwendig produzierten Hüllen hochwertig erscheinen, wurden viele Plattensammlungen niemals aufgelöst. Allerdings sind Schallplatten anfällig für Beschädigungen, zudem ziehen sie Staub an. Grund genug, digitale Kopien herzustellen. Aufgrund der Masse alter Vinyls, die noch in Wohnzimmern und Kellern lagern, hat sich ein umfassender Zubehörmarkt entwickelt, so dass Sie zwischen mehreren Methoden zum Digitalisieren wählen können.

Die einfachste Möglichkeit kostet Sie in den meisten Fällen weniger als zehn Euro. Sie benötigen lediglich einen Plattenspieler, den Stereoverstärker, einen PC mit Soundchip oder -karte, ein Audiokabel und einen Adapter von Cinch- auf Klinkenstecker . Der Plattenspieler bleibt wie gehabt an die Anlage angeschlossen, der Computer muss in der Nähe platziert werden. Verbinden Sie die Cinch-Stecker des Audiokabels mit dem Line-out-Anschluss. Stecker und Buchsen sind rot und weiß (teilweise auch rot und schwarz) markiert. Setzen Sie am anderen Ende des Audiokabels einen Adapter für die Umsetzung der Signale über zwei Cinch-Kupplungen zu einem 3,5-mm-Stereoklinkenstecker. Solche Adapter bekommen Sie in den Medienabteilungen der Kaufhäuser, aber auch bei Amazon zu Preisen zwischen zwei und vier Euro. Drücken Sie den Klinkenstecker in die Line-in-Buchse der Soundkarte Ihres PCs. Die Anschlüsse sind farblich markiert, die Line-in-Buchse ist blau. Alles Weitere ist Sache der Software.
Tipp: Kostenlos online Musik hören, streamen & downloaden Die Stereoanlage benötigen Sie in diesem Szenario lediglich als Vorverstärker für die Signale des Plattenspielers; falls vorhanden, können Sie auch einen externen Vorverstärker verwenden. Externe Geräte gibt es ab etwa 30 Euro im Audiofachhandel. Die preiswerten Phono-Vorverstärker sind einfach nur kleine Kästchen mit vier Cinch-Buchsen, zwei für den Ein- und zwei für den Ausgang. Sie lassen sich erheblich flexibler platzieren als ein Receiver, so dass Sie das Equipment für Ihre Digitalisierungsarbeiten – Plattenspieler, Kabel und eben den Verstärker – rund um den Computer aufbauen können.

Komfortabler ist das Digitalisieren mittels eines USB-Plattenspielers. Diese Geräte verfügen über einen USB-Port zum Speichern der gerade gespielten Scheibe im MP3-Format. Die Hersteller liefern die passende Software mit, um die Aufnahmen am PC nachzubearbeiten: meist handelt es sich um Audacity . Plattenspieler mit USB-Port für etwas höhere Ansprüche kosten etwa 150 bis 200 Euro. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass sich das Gerät direkt per USB-Kabel mit dem Computer verbinden lässt. Bei einigen preiswerten Modellen eignet sich die Buchse nur zum Anschluss eines USB-Sticks, den Sie dann zu Ihrem Rechner tragen müssen. Für die Digitalisierung von Schallplatten ist zudem eine Vollautomatik von Vorteil, die den Plattenarm in die richtige Position bringt, die Nadel in die erste Rille setzt und den Arm nach dem Abspielen wieder in die Ausgangsposition schweben lässt. So können Sie sich ganz auf die Steuerung der Software konzentrieren. Gut bewertet werden von vielen Kunden die USB-Plattenspieler von Dual wie etwa der DTJ 301.1 für rund 190 Euro oder das Modell Audio Technica AT-LP120-USBC für etwa 300 Euro.
Aufnahmen mit Audacity verbessern
Installieren und starten Sie Audacity und laden Sie die Musikdatei, die Sie bearbeiten möchten. Um Knackser von Schallplattenaufnahmen zu entfernen, spielen Sie das Stück ab und stoppen, sobald der Fehler zu hören ist. Verwenden Sie das Lupenwerkzeug, um die Stelle in der Wave-Form so stark zu vergrößern, dass die einzelnen Abtastpunkte sichtbar werden, und markieren Sie die Stelle rund um den Knackser durch Klicken und Ziehen mit der Maus. Es dürfen maximal 128 Punkte im markierten Bereich liegen. Klicken Sie dann auf „Effekte -> Reparieren“. Alternativ dazu können Sie die Abtastpunkte des Knacksers mit dem Zeichenwerkzeug nach unten ziehen und die Störgeräusche damit unhörbar machen.
Das Rauschen in Ihren digitalisierten Aufnahmen bekämpfen Sie, indem Sie eine Stelle markieren, an der kein anderer Ton zu hören ist, etwa am Anfang oder Ende eines Stücks. Klicken Sie auf „Effekt -> Rausch-Verminderung“ und auf „Rauschprofil ermitteln“. Drücken Sie anschließend die Tastenkombi „Strg + A“, um den gesamten Song zu markieren, und gehen Sie auf „Effekt -> Rausch-Verminderung -> OK“. Die Voreinstellungen für die Stärke des Effekts können Sie übernehmen.

Ein Netzbrummen bekommen Sie mit dem „Notch Filter“ in den Griff. Markieren Sie Ihr Musikstück, und stellen Sie nacheinander Frequenzen von 50, 100, 150 und mehr Hertz ein. Als Wert neben „Q“ tragen Sie etwa „17“ ein und drücken auf „OK“. Wiederholen Sie den Vorgang für verschiedene Frequenzen, bis das Brummen deutlich schwächer geworden ist.
Praktisch, einfach und problemlos: Mobile Geräte zum Digitalisieren
Alle diese Methoden weisen ein gemeinsames Manko auf: Entweder müssen Sie den PC zum Plattenspieler oder den Plattenspieler zum PC schleppen. Hinzu kommt, dass die Verbindung zwischen Rechner und Hi-Fi-Anlage häufig ein störendes Brummen hervorruft, vielfach als Brummschleife bezeichnet. Falls Ihr Computer lediglich über einen Soundchip auf dem Motherboard verfügt und nicht über eine eigene, höherwertige Soundkarte, ist die Qualität der umgewandelten Musikstücke häufig nicht die Beste: Sie klingen einfach flach. Das vermeiden Sie mit einem mobilen digitalen Aufnahmegerät, das ähnlich wie ein alter Kassettenrekorder bedient wird. Die Geräte haben in den vergangenen Jahren die MD- und DAT-Rekorder abgelöst, sie speichern Ihre Aufnahmen stattdessen auf SD-Karten. Konzipiert sind sie eigentlich für hochwertige Live-Aufnahmen über das integrierte oder auch ein externes Mikrofon; der 3,5-mm-Klinkeneingang lässt sich mit dem oben bereits beschriebenen Adapter von Cinch auf Klinke jedoch auch für die Digitalisierung von Audiomedien nutzen. Hersteller solcher Geräte sind unter anderem Marantz, Olympus, Roland, Sony oder Zoom.

Die Traditionsmarke in diesem Marktsegment ist jedoch die zu Teac gehörende Firma Tascam; deren Modell DR-05 kostet rund 100 Euro. Sie schließen es an den Ausgang der Stereoanlage oder des Phono-Vorverstärkers an, drücken auf „Record“ und steuern mit dem Gerät auch gleich die Aufnahme aus. Die Qualität ist einstellbar, als Formate stehen unter anderem WAV und MP3 zur Verfügung. Danach schließen Sie den Rekorder, der aussieht wie ein Handfunkgerät ohne Antenne, über eine USB-Buchse an Ihren PC an und kopieren die Daten auf die Festplatte. Falls Sie einen Kartenleser besitzen, können Sie die Daten auch über die SD-Card überspielen. Kassettenrekorder waren in Zeiten analoger Aufnahmen die Standardgeräte für den Austausch von Musik. Auf eine 90-Minuten-Kassette passten zwei LPs, die sich über die Stereoanlage einfach und für private Zwecke legal kopieren ließen. Aber auch Aufnahmen von Radiomusik hatten eine akzeptable Qualität. Auf diese Weise wuchsen in vielen Jugendzimmer riesige Musiksammlungen heran, die heute auf ihre Digitalisierung warten. Die ist bei diesen Geräten noch einfacher, da Sie anders als bei Schallplatten keinen Vorverstärker benötigen. Verbinden Sie einfach die Line-out-Buchsen des Rekorders per Kabel oder Adapter mit dem Line-in der Soundkarte, und spielen Sie die Aufnahme ab. Die gesamte Aussteuerung erledigen Sie über die Software.
Siehe auch: Defekte Dateien reparieren – So retten Sie Ihre Daten
Die Software zum Digitalisieren von analogen Aufnahmen

Windows-Tools zum Aufnehmen von Sprache oder Musik von externen Quellen gibt es reichlich. Windows selbst bringt mit einem Mixer (Rechtsklick auf das Lautsprechersymbol im Systray, „Aufnahmegeräte“) und dem Audiorecorder (Suche nach „Soundrecorder“) eine rudimentäre Ausstattung für die Aufzeichnung und Digitalisierung mit. Bei Schallplatten und Kassetten ist es jedoch oft erforderlich, die Aufnahmen nachzubearbeiten und etwa Knackser und Rauschen zu entfernen. Dazu sind spezielle Programme erforderlich. Für rund 50 Euro gibt es das Tool Magix Audio Cleaning Lab , das Sie während einer Testphase von sieben Tagen kostenlos nutzen können. Durch eine Registrierung können Sie die Testphase auf 30 Tage ausdehnen. Zusammen mit einem Vorverstärker mit USB-Anschluss gibt es die Software auch als Komplettpaket mit der Bezeichnung „Magix – Retten Sie Ihre Schallplatten & Kassetten“. Mit dem Programm können Sie ebenfalls Aufnahmen verbessern oder das bei der Verbindung zur Stereoanlage häufig auftretende Brummen aus der Aufnahme herausnehmen. Als kostenloses Standardprogramm für die Digitalisierung und Bearbeitung von Musik von Schallplatten und Kassetten gibt es wie bereits erwähnt die Open-Source-Software Audacity . Das Tool enthält zahlreiche Features zum Verbessern und Aufbereiten der Stücke und lässt sich über Plug-ins sogar noch erweitern. Im Kasten auf erfahren Sie, wie Sie mit Audacity verschiedene Störgeräusche aus Ihren Musikstücken herausfiltern. Zum Schluss noch der Hinweis für alle, die weder Zeit noch Lust haben, ihre alten Schätze selbst zu digitalisieren: Über Google finden Sie eine ganze Reihe von Anbietern, die das Kopieren von Schallplatten und Kassetten als Service verkaufen. Je nachdem, ob neben dem Reinigen und Überspielen der Platten auch eine Bearbeitung dazugehört, schwanken die Preise zwischen acht und 20 Euro pro Medium; bei größeren Stückzahlen gewähren die meisten Firmen einen Rabatt.
Die wichtigsten TV-Anschlüsse
Scart: Scart-Stecker und -Buchsen erkennen Sie an der asymmetrischen, eckigen Bauform und den 21 Pins. Sie dienen seit Anfang der 1980er Jahre zur Übertragung analoger Videound Audiosignale etwa zwischen Videorekorder und Fernsehgerät. Verwenden Sie ein dickes Kabel mit guter Abschirmung und vollständiger Belegung der Pins. Diese Modelle werden oft mit der Bezeichnung „RGB-Kabel“ oder „RGB-Video“ verkauft.
Composite Video: Die Kabel laufen üblicherweise in drei Cinch-Stecker mit den Farben Gelb (für das Videosignal) sowie Weiß und Rot für die beiden Audiokanäle aus. Über einen Adapter lassen sich Scart- und Composite-Video-Kabel verbinden. Einige neuere TV-Modelle verfügen aus Platz- und Kostengründen nur noch über eine einzige Composite-Video-Buchse, die alle drei Signale aufnimmt, und bringen einen passenden Kabeladapter mit.
Component Video: Hier wird das analoge Videosignal in die Farben Rot, Grün und Blau aufgesplittet, jede Farbe bekommt ein eigenes Kabel mit Cinch-Stecker. Dazu kommen meist noch zwei Audiokabel. Component Video ist kompatibel zu einem Scart-Kabel mit vollständiger Belegung der Pins.
S-Video: Ein S-Video-Kabel besitzt einen runden Stecker, der aussieht wie ein PS/2- Anschluss, mit dem früher Maus und Tastatur an den PC angeschlossen wurden. Es ist qualitativ besser als Composite, aber nicht so gut wie Component Video.
HDMI: Digitaler Übertragungsweg, der aktuell die bestmögliche Qualität verspricht. Nicht kompatibel zu den anderen vier vorgestellten Anschlüssen.
Video I: VHS-Kassetten digital umwandeln und speichern
VHS-Videokassetten verlieren im Laufe der Zeit allmählich an Bild- und Tonqualität, selbst wenn Sie sie nicht abspielen. Es empfiehlt sich deshalb, sie so bald wie möglich zu digitalisieren. Beachten Sie hierbei, dass auf VHS vertriebene Filme mit einem Kopierschutz der Firma Macrovision versehen sind, der ein Kopieren der Streifen verhindert. Digitalisieren können Sie deshalb lediglich Kassetten, die Sie selbst aufgenommen haben. Am einfachsten gelingt das Digitalisieren der Videos mit einem kombinierten DVD- und VHS-Rekorder . Diese Geräte wurden vor einigen Jahren etwa von Philips, Panasonic, Medion oder Toshiba angeboten, teilweise sogar mit integrierter Festplatte. Heute sind sie zu Preisen ab etwa 200 Euro nur noch gebraucht erhältlich. Damit können Sie Filme auf Kassette per Knopfdruck auf eine DVD brennen, die Bearbeitung ist jedoch meistens auf einige Schnittfunktionen beschränkt.

Wenn Sie bereits einen Camcorder besitzen, können Sie sich zusätzliche Anschaffungen eventuell komplett sparen. Viele Modelle bieten einen analogen Composite-Eingang, den Sie über einen Scart-zu-Composite-Adapter mit dem Ausgang des Videorekorders verbinden können (siehe auch den Kasten). Sobald Sie die Wiedergabe der VHS-Kassette starten, erscheint das Bild auf dem Display des Camcorders, und Sie können den Film auf dem internen Speichermedium aufnehmen. Per USB überspielen Sie ihn später auf den PC.
Tipp: Gelöschte Dateien auf Android-Handys wiederherstellen Der erwähnte Adapter muss über einen In-Out-Schalter verfügen, so dass er Signale in beide Richtungen übertragen kann. Entsprechende Modelle bekommen Sie im Elektronikfachhandel für etwa vier bis sechs Euro. Für die Digitalisierung von Videokassetten stellen Sie den Schalter auf „Out“. Als dritte Möglichkeit zum Digitalisieren verwenden Sie einen Videograbber , auch AD-Wandler genannt. Das sind kleine Kästchen mit Anschlüssen für Composite Video auf der einen und einem USB-Port auf der anderen Seite, die mittels Treiber mit dem Windows-PC verbunden werden. Je nach Ausstattung und Qualität kosten Videograbber zwischen zehn und 80 Euro. Entscheiden Sie sich für ein Modell, das eine zusätzliche Scart-Buchse besitzt oder einen Composite-auf-Scart-Adapter mitliefert, sämtliche benötigten Kabel in ausreichender Länge mitbringt und möglichst auch gleich eine Software zum Bearbeiten bereithält. Solche Komplettpakete gibt es beispielsweise für rund 45 Euro von Magix („ Retten Sie Ihre Videokassetten “), Terratec („ G3 USB “, ca. 100 Euro) oder Q-Sonic („ VG- 310 “, über Pearl für ca. 30 Euro). Bleibt die Frage nach der passenden Software: Das übliche Standardprogramm zum Digitalisieren und Bearbeiten von VHS-Kassetten ist Video easy von Magix für rund 50 Euro. Es hält auch einfache Funktionen zur Bildverbesserung bereit und liegt vielen Komplettpaketen von Videograbbern und Kabeln bei. Die Alternativen heißen Adobe Premiere Elements 15 , Corel Videostudio Pro X10 oder Pinnacle Studio 20.5 Ultimate . Adobe und Corel bieten ihre Programme als Testversionen an, nach Ablauf des Testzeitraums kosten die Pakete rund 100 beziehungsweise 55 Euro. Pinnacle Studio 20.5 ist nicht als Testpaket erhältlich und kostet ebenfalls etwa 100 Euro.
Video II: Echtes Filmmaterial im Super-8-Format digitalisieren
Bis in die 1980er Jahre filmte man auf echten Filmen im Super-8-Format. so lagern in manchen Kellern noch die alten Filmrollen und warten auf ihre Digitalisierung. Die Möglichkeiten sind allerdings begrenzt, denn eine einfache Kopie über eine Kabelverbindung scheidet in diesem Fall aus. Am einfachsten ist das Abfilmen der Bilder von der Leinwand mit einem Camcorder, den man eng neben dem Projektor platziert. Das Verfahren ist praktisch kostenlos und erbringt nach einigem Herumprobieren erstaunlich gute Ergebnisse. Deutlich kostspieliger sind die zahlreichen Dienstleister, die alte Filme mit professionellen Filmscannern kopieren, digitalisieren und auf DVD brennen. Dank des großen Angebots im Internet sind die Preise zwar deutlich gefallen, dennoch müssen Sie für die Umwandlung von 15 Minuten Super-8-Film mindestens mit zehn Euro rechnen. Seit einiger Zeit ist ein solcher Scanner auch für den Heim- und Hobbymarkt erhältlich. Der Reflecta Film Scanner Super 8 – Normal 8 nimmt Spulen bis zu einer Größe von fünf Zoll auf und digitalisiert laut Hersteller zwei Bilder pro Sekunde. Die Videos speichert er im MP4-Format auf einer SD-Card mit einer Kapazität von 32 GByte; über eine USB-Schnittstelle lassen sie sich an den PC weitergeben. Über den TV-out-Port können Sie sie auch direkt auf dem Fernseher betrachten. ine eventuell vorhandene Tonspur kann das Gerät allerdings nicht digitalisieren. Der Reflecta-Scanner kostet rund 450 Euro; unter der Bezeichnung Somikon Film-Scanner für Super 8 und 8 mm hat Pearl ein baugleiches Modell für rund 350 Euro im Programm.
Fotos scannen: Papierabzüge, Dias und Filmnegative

In nahezu jedem Haushalt finden sich alte Foto- und Diasammlungen. Die Papierabzüge sind zwar ein recht handliches und praktisches Format, da sie leicht zu transportieren sind und die Negative auch das Anfertigen von Kopien erlauben. Allerdings bekommen die Bilder im Laufe der Zeit eine Patina, die Farben bleichen aus. Dias hingegen sind ebenso wie die Negativstreifen der Fotos anfällig für Verschmutzungen und Beschädigungen wie Kratzer. Es ist daher sicherer, die alten Aufnahmen in digitale Dateien umzuwandeln. Das Verfahren zum Digitalisieren von Papierabzügen dürfte jedem Computerbesitzer geläufig sein: Sie legen die Fotos auf einen Flachbettscanner, stellen in der Treibersoftware die gewünschte Auflösung ein, starten den Scan und speichern die Daten auf der Festplatte. Flachbettscanner, die gute Ergebnisse liefern, gibt es für etwa 100 Euro. Auch Multifunktionsgeräte zum Drucken, Scannen, Kopieren und Faxen eignen sich meist gut. Möchten Sie die Fotos ausdrucken, greifen Sie zu einem Modell mit Tintenstrahl-Technik. Prinzipiell können Sie die Bilder auch mit einer Digitalkamera abfotografieren oder mit einer App wie Google Fotoscanner einlesen. Dabei müssen Sie jedoch stark auf Störeinflüsse wie Spiegelungen und die Lichtverhältnisse achten. Das entfällt am Flachbettscanner.
Fotos einfach präsentieren
Um Digitalfotos möglichst flexibel präsentieren zu können, greifen Sie am besten auf Ihr Smartphone oder Tablet zurück. Dort können Sie die Bilder über die Galerie in Alben ordnen, zudem besteht die Möglichkeit, auch unterwegs direkt auf Cloudspeicherdienste wie Dropbox oder Google Drive zuzugreifen. Für den Fotoabend mit Freunden oder Familie zeigen Sie die Bilder am besten auf dem Fernseher. PCs oder Tablets mit HDMI-Ausgang können die Fotos per Kabel direkt auf dem TV-Gerät anzeigen.

Eleganter ist eine drahtlose Verbindung über einen TV-Stick wie Google Chromecast oder Amazon Fire TV Stick (jeweils knapp 40 Euro). Damit lässt sich der Bildschirminhalt eines Android- oder Apple-Geräts bequem per WLAN auf den Fernseher übertragen. Als Software verwenden Sie entweder die mitgelieferten Apps oder eines der Dutzenden Diashowtools in den Stores.
Achten Sie darauf, dass sowohl die Bilder wie auch die Scanfläche fussel- und fleckenfrei sind, und legen Sie die Fotos möglichst gerade auf. Zum Lieferumfang der Scanner gehört normalerweise eine Bildbearbeitung. Viele dieser Programme erkennen die gescannten Bilder automatisch, schneiden sie passend aus und speichern die Ausschnitte. Falls Sie das Format der Vorlage übernehmen wollen, etwa 10 mal 15 Zentimeter, oder die Bilder nur auf dem Smartphone oder Tablet präsentieren wollen, genügt eine Auflösung von 300 dpi. Höhere Auflösungen benötigen Sie, wenn Sie die Bilder in größeren Formaten ausdrucken möchten. Auch die Negative Ihrer Fotos können Sie auf den Scanner legen, die Ergebnisse sind dann jedoch schwarzweiß. Ausnahme: Sie besitzen für Ihren Scanner eine Durchlichteinheit. Besser sind jedoch spezielle Film- und Diascanner , wie sie beispielsweise von Rollei, Reflecta oder Plustek angeboten werden. Die Preise beginnen bei etwa 100 Euro, gute Qualität erhalten Sie ab etwa 300 Euro. Diese Geräte zeichnen sich meist durch eine automatische Staub- und Kratzerkorrektur, hohe Farbtreue und eine automatische Stapelverarbeitung aus, die entweder mehrere Dias oder gleich ein ganzes Magazin einliest. Für die Bildbearbeitung liegt den meisten Geräten Adobe Photoshop Elements bei, das für den privaten und Hobby-Bereich völlig ausreichend ist. Als Alternative bietet sich die Open-Source-Software Gimp an. Alternativ überlassen Sie Ihre Bilder einem Dienstleister: Professionelle Scanservices verlangen etwa 12 bis 15 Cent pro Foto oder Dia; bei Staub- und Kratzerkorrektur inklusive steigt der Preis etwa auf das Doppelte. Der Discounter Lidl bietet zudem über www.lidl-fotos.de die Digitalisierung von 100 Fotos oder Dias zu einem Preis von knapp 22 Euro an.
Fotos sicher archivieren
Foto- und Videodateien gehören nicht auf den PC oder das Smartphone, sondern sind am besten auf externen Datenträgern aufgehoben. USB-Sticks etwa sind preiswert, bieten eine höhere Kapazität als DVDs und lassen sich auch bequem in die Tasche stecken. Eine andere Möglichkeit sind mobile Festplatten, die deutlich mehr Platz bieten. In einem Netzwerk können Sie die Bilder auf ein NAS-Gerät auslagern, das zudem vielfältige Funktionen für die Datenverwaltung und -sicherung bietet. Oder Sie verschieben Ihre Bilder und Filme zu einem Clouddienst. Fünf GByte bekommen Sie bei nahezu jedem Anbieter kostenlos. Wer Microsoft Office nutzt, könnte über das Abomodell Office 365 nachdenken, das abhängig von der Zahl der Lizenzen jährlich 70 bis 100 Euro kostet und jeweils ein Terabyte Cloudspeicher bietet.