Die Episoden der amerikanischen Agentenserie „Kobra übernehmen Sie“ (Mission Impossible) beginnen stets damit, dass sich der Auftrag an die Agenten selbst zerstörte. In den späteren Kinofilmen mit Tom Cruise wurde das oft besonders effektvoll in Szene gesetzt. Ganz so dramatisch wie im Film lässt sich die selbstzerstörende Mail im Internet nicht umsetzten. Aber immerhin funktioniert es ganz passabel.
Fügen Sie die Dmail-Erweiterung zu Google Chrome hinzu und öffnen Sie Ihr Gmail-Postfach. Hier begrüßt Sie einmalig ein Dmail-Assistent, der Zugriff auf Ihr Mailpostfach benötigt. Haben Sie das über „Zulassen“ erlaubt, erscheint künftig im Verfassen-Fenster von Gmail unten das Dmail-Menü. Dort können Sie unter „Destroy“ von der Standardeinstellung „Never“, also niemals, wechseln zu „in 1 hour“, „1 day“ oder „in 1 week“. Möchten Sie ganz auf Dmail verzichten, klicken Sie auf den „On/Off“ Schalter. Dann versendet Gmail Ihre Nachrichten wie gewohnt.
Haben Sie aber die Selbstzerstörung eingeschaltet, erhält der Empfänger statt Ihres eingegebenen Textes zunächst nur einen Link per Mail. Wenn er auf diesen klickt, erscheint Ihr Mailtext im Browser auf einer Website. Eine Dmail-Erweiterung oder App muss der Empfänger dafür nicht installieren. Nach Ablauf der Frist wird die Nachricht vom Server gelöscht und der Link läuft somit ins Leere.
Hinweis: Wenn Sie eine Mail per Dmail senden, dann läuft diese auch über den Server von Dmail. Sie müssen dem Anbieter somit vertrauen. Der Anbieter gibt auf der Dmail-Webseite keine Auskunft über sich. Die Seite läuft aber auf der Domain von www.delicious.com . Dieser Dienst gehörte bis 2011 Yahoo und seitdem den beiden Gründern von Youtube.
Eine elegantere Lösung für selbstzerstörende Mails steht übrigens den Administratoren von Microsoft-Exchance-Servern offen. Sie können auf dem Server eine bereits versendete Mail als zu löschen markieren. Sobald sich das Outlook-Programm des Empfängers wieder mit dem Server synchronisiert, verschwindet die Mail komplett. Perfekt ist diese Methode allerdings auch nicht. Wer sich die Mail zuvor auf ein anderes Postfach weitergeleitet hat, behält ihren Inhalt. Und natürlich lässt sich von allem, was am Monitor angezeigt wird, ein Screenshot machen. Sollte das eine App oder der Windows-Administrator unterbinden, greift man für den Screenshot eben klassisch zur Kamera.