Beim Kauf einer CPU spielen für Kunden die Ergebnisse von Benchmarks eine immer größere Rolle. Der Zahlenwert des Testprogramms ermöglicht schließlich eine bessere Einordnung der unterschiedlichen Prozessoren. Dabei wird aber nicht immer fair gespielt. Hersteller AMD wirft dem auf alltägliche Rechenaufgaben am Computer spezialisierten Benchmark SYSmark vor, Intel-Prozessoren bevorzugt zu behandeln . Im Gegenzug falle das Ergebnis für AMD-CPUs deutlich schlechter aus.
Mit einem Video will AMD belegen, dass der SYSmark zu einseitig arbeitet. Damit würde er als zuverlässiges Tools für die Einschätzung der CPU-Leistung ausscheiden. Eigene Tests hätten gezeigt, dass die Testergebnisse von SYSmark nicht mit realen Leistungsdaten übereinstimmen. So würde in Benchmarks wie dem PCMark beim Vergleich zwischen Intel- und AMD-CPUs nur ein Unterschied von rund sieben Prozent ausgegeben. Im SYSmark seien es 50 Prozent.
Intel wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Ein Sprecher des Branchenverbands Bapco, der SYSmark entwickelt, verwies darauf, dass der Benchmark die Leistungen alltäglicher Anwendungen am PC bewertet und von vielen Kunden entsprechend Vertrauen erfährt. AMD gehört seit 2011 dem Branchenverband Bapco nicht mehr an. Grund für den Austritt war schon damals die vermeintliche Bevorzugung von Intel-Prozessoren. Auch VIA und Nvidia verließen den Verband.
Die Vermutungen von AMD scheinen wahre Hintergründe zu haben. Die Federal Trade Commission in den USA erlaubt Intel die Verwendung von SYSmark-Benchmark-Ergebnissen nur noch, wenn auf eine mögliche Optimierung der Software auf Intel-Systeme hingewiesen wird.