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Das Netzwerk streikt und guter Rat ist teuer. Schnelle Fehlersuche ist angesagt. Doch was ist, wenn man keinen Kabelprüfer zur Hand hat? Eine Stunde Bastelei sorgt für Abhilfe.
Eigentlich sollte ja ein guter Admin über einen Werkzeugkasten zur Netzwerkdiagnose und Reparatur verfügen. Tut er auch, wenn es um Fehler auf Protokoll-Ebene geht. Denn dafür bringt nahezu jedes Betriebssystem die passenden Tools mit, angefangen vom Ping-Befehl bis hin zur Möglichkeit, eine statische Routing-Tabelle zu definieren. Und in der Tat sind diese Software-Werkzeuge meist die ersten Hilfsmittel, wenn es um Fehlersuche geht. Sie lassen Rückschlüsse darauf zu, ob der DHCP-Server arbeitet, ein bestimmter Rechner online ist oder auch, an welcher Stelle ein Datenpaket hängen bleibt. Dann greift der Admin meist zu den typischen Sofortmaßnahmen: Server neu starten, Router und ggf. managebare Switches rebooten. Wenn das nicht hilft und das Problem nicht durch Software-Probleme verursacht wird, dann geht es langsam ans Eingemachte.
Hat man erst einmal die Vermutung, dass die Fehlerursache auf Hardware-Ebene liegen könnte, dann ist womöglich Detektivarbeit angesagt. Zunächst sollte man allerdings sicherstellen, dass nicht kurz vor Auftreten des Problems Hand-oder Heimwerker mit dem Bohrhammer durch das Gebäude marodiert sind; womöglich hat man dann nämlich sehr schnell den Grund gefunden, aus dem keine Daten mehr fließen – allerdings ist das auch der Grund, den man allerwenigsten braucht: ein angebohrtes Installationskabel in der Wand. Und dann steht vielleicht sogar noch das zugehörige Patchfeld eine Etage höher, weshalb gleich 50 Meter Kabel neu zu ziehen sind. Geht man allerdings mal von einem weniger dramatischen, aber auch weniger offensichtlichen Fehler aus, so ist nun etwas Akribie gefragt.
Der elektrische Aufbau des Testers ist extrem simpel
Typischerweise, weil am einfachsten zu überprüfen, beginnt man mit den Kabeln und hier mit den LEDs am Switch. Leuchten sie und wenn ja, welche Übertragungsgeschwindigkeit wird angezeigt? Stellt man hier Fehler fest, kann man entweder auf Verdacht Kabel tauschen oder diese überprüfen. Dazu gibt es Kabeltester. Dumm nur, wenn man gerade keinen zur Hand hat. Mit ein paar Teilen aus der Restkiste ist so etwas aber schnell selbst gebaut, „quick and dirty“, aber funktional. Man benötigt eine Netzwerk-Aufputzdose mit zwei Ports, acht LEDs, ein USB-Kabel und etwas Netzwerk-Installationskabel.
1. Löcher bohren
1. Löcher bohren
Zunächst werden in den Deckel der Dose acht Löcher für die LEDs gebohrt. Wenn es schnell gehen muss, darf es auch etwas ungleichmäßig werden.
2. Kathodenseiten überbrücken
2. Kathodenseiten überbrücken
Sind die LEDs platziert, werden in jeweils einer Reihe mit dem Kathoden-Beinchen einer LED die Kathodenseiten der anderen LEDs der Reihe überbrückt.
3. Kathoden-Beine mit Lot fixieren
3. Beine mit Lot fixieren
Die Kathoden-Beine werden auf beiden Reihen mit etwas Lot fixiert.
4. Brücke zwischen die Kathodenreihen löten
4. Brücke zwischen die Kathodenreihe löten
Anschließend wird eine Brücke zwischen die Kathoden beider Reihen gelötet und außerdem die schwarze Minus-Litze eines aufgetrennten USB-Kabels hier verlötet.
5. Netzwerkbuchse bestücken
5. + 6. Netzwerkbuchsen bestücken
Dann wird zunächst die eine Netzwerkbuchse mit jeweils etwa 10 cm langen Stücken des Installationskabels bestückt.
6. Zweite Buchse bestücken
Mit der anderen Netzwerkbuchse verfährt man anschließend ebenso.
7. Lose Kabelenden verlöten
7. Lose Kabelenden verlöten
Die losen Kabelenden der einen Buchse werden nun mit jeweils einem Anoden-Beinchen jeweils einer LED verlötet. Dabei hilft es, die Pin-Belegung der Buchse nach irgendeinem beliebigen, aber nachvollziehbaren System auf die LEDs zu übertragen.
8. Zweite Buchse verlöten
8. Zweite Buchse verlöten
Anschließend werden die Kabelenden der zweiten Buchse alle miteinander verdrillt und dann mit dem Plus-Kabel des USB-Kabels verlötet. Idealerweise isoliert man die Stelle mit Schrumpfschlauch.
9. Testlauf erfolgt
9. + 10. Testlauf erfolgt
Nun kann der Testlauf erfolgen: Dafür ein Patch-Kabel in beide Buchsen stecken und dann den USB-Stecker an ein Netzteil oder den PC anschließen. Ist alles in Ordnung, dann sollten alle LEDs leuchten.
10. Kabel testen
Nach dem abschließenden Zusammenbau ist der Tester einsatzbereit. Leuchten nun beim Prüfen eines Kabels eine oder mehrere LEDs nicht, spricht das für ein defektes Patch-Kabel.
Windows-Eingabeaufforderung
Das Basis-Bordmittel für die Netzwerk-Analyse: Mit grundlegenden Befehlen wie der Echo Request/Ping, prüfen Sie, ob die Rechner im Heimnetz untereinander Verbindung aufnehmen können. Der Befehl ipconfig listet alle netzwerkrelevanten Infos für ein Gerät auf.
Advanced IP Scanner
Das Tool spürt alle aktiven Geräte im Heimnetz auf, die mit dem Router verbunden sind. Damit haben Sie die wichtigsten Infos für eine Fehlersuche immer zur Hand. Installieren Sie es dazu auf einem Rechner im Heimnetz und starten Sie die Netzwerk-Analyse mit einem Klick auf „Scannen“. Als Ergebnis bekommen Sie einen Überblick über alle Heimnetz-Geräte mit IP- und MAC-Adresse. Führen Sie einen Rechtsklick auf ein Gerät aus, können Sie gleich Windows-Netzwerkbefehle wie Ping oder Tracert absetzen.Zum Download
Fing
Sie müssen nicht an einem Windows-Rechner sitzen, um Ihr Heimnetz zu analysieren. Mit der Android-App Fing erledigen Sie das vom Smartphone aus. Fing findet alle aktiven Geräte im Heimnetz, die mit dem Router verbunden sind – auch solche mit einer Kabelverbindung. Auch Tests und Sicherheitsanalysen erlaubt das Tool: Sie können andere Heimnetzgeräte zum Beispiel per Smartphone anpingen oder prüfen, welche Dienste ein bestimmtes Gerät im Heimnetz anbietet.Zum Download
Network Share Browser
Mit diesem Tool behalten Sie die Freigaben im Heimnetz im Blick. Ordner und Dateien für andere Geräte im Heimnetz freizugeben ist sehr bequem. Aber Freigaben können auch ein Sicherheitsrisiko sein. Der Network Share Browser zeigt Ihnen alle Freigaben der Heimnetzgeräte an. Mit einem Doppelklick auf die jeweilige Freigabe können Sie sie im Windows Explorer aufrufen und direkt auf den Rechner übertragen, auf dem das Tool arbeitet. Zum Download
Heatmapper
Besonders komfortabel erkennen Sie Funklöcher im WLAN mit dem Ekahau Heatmapper. Das Tool läuft auf dem Notebook, zeichnet die Verbindungsqualität des WLANs auf und stellt sie in einer Farb-Karte dar. Laden Sie Heatmapper direkt von der Webseite des Herstellers herunter, müssen Sie sich mit einer E-Mail-Adresse registrieren, an die der Download-Link geschickt wird. Die beste Übersicht erhalten Sie, wenn Sie einen Grundriss der Wohnung in das Tool importieren. Sobald das Notebook eine stabile Verbindung zu Ihrem WLAN-Router aufgebaut hat, starten Sie die Messung. Dazu gehen Sie langsam durch die Wohnung und zeichnen etwa alle drei Schritte mit einem Mausklick die Signalqualität auf. Den Mess-Rundgang beenden Sie mit der rechten Maustaste. Das Ergebnis ist eine farbenfrohe Landkarte des WLANs: In grünen Bereichen ist die Ausleuchtung optimal, in gelben nur mittelmäßig und orange Bereiche zeigen Funklöcher an.Zum Download
Inssider
Den richtigen Funkkanal finden Sie mit diesem Tool. Inssider gibt Ihnen einen Übersicht, wo das eigene und fremde WLANs funken und wie stark sie das eigene Netz stören. Zum Download
Das WLAN kann nie schnell genug sein. Aber wie schnell ist es wirklich. Mit Netstress messen Sie den Datendurchsatz und wissen dann, ob WLAN-Tuning genügt oder ob es neue Hardware sein muss. Zum Download
Das Tool bietet Ihnen einen umfassenden Blick auf Ihr WLAN – und auf angrenzende Funknetzwerk, die es möglicherweise stören. Der Wi-Fi Inspector führt alle erkannten WLANs in einer schicken Radar-Grafik auf. Darunter sehen Sie in einer Listenansicht bei “Networks“ die wichtigsten Infos zu jedem einzelnen, zum Beispiel Verschlüsselung, Frequenz und Funkkanal. Im unteren Fenster „Signal History“ lassen sich die Sendestärken verschiedener WLANs vergleichen. Zum Download
Wireshark
Wireshark ist ein mächtiges Tool, um zu erfahren, was im Heimnetz tatsächlich übertragen wird. Damit können Sie vor allem Sicherheitslücken im Netzwerk aufdecken, denn Wireshark kann alle Datenpakete aufzeichnen, die im Heimnetz unterwegs sind. Anschließend können Sie den Inhalt der Pakete analysieren.Zum Download
Networks
Mit diesem Tool messen sie den Datendurchsatz im Heimnetz. Es kann sich als Widget in die Tastkleiste einklinken und zeigt Ihnen dann den aktuellen Datendurchsatz an. Um Flaschenhälse im Netzwerk zu entdecken, eignet sich die Datendurchsatz-Messung: Wenn Sie eine Datei vom und zum Rechner übertragen, auf dem das Tool installiert ist, prüft Networx das Transfertempo. So können sie beispielsweise bei einem Rechner konkret messen, wie flott er ans WLAN angebunden ist.Zum Download