Kabellose Tastatur-Maus-Sets, Mäuse mit Sonderfunktionen wie auch Tastaturen mit allerlei Extratasten sind vor allem bei Privatnutzern populärer denn je. Doch Windows bindet viele dieser Geräte nur mittels Standardtreiber ein – und auch bei den werksseitigen Vorgaben gibt es Optimierungspotenzial.
Tastatur-und Maus-Software installieren
Erweiterte Funktions-und Sondertasten, Scrollfelder und Multifunktions-Mausrad: Gut ausgestattete Tastaturen, Mäuse und Touchpads warten oft mit allerlei Extras auf, die Windows von Haus aus nicht unterstützt. Meistens ist der Maustreiber unter Windows 7, 8.1 und 10 schuld, wenn sich die entsprechenden Komfortfunktionen nicht verwenden lassen. Entweder, weil Windows die Eingabegeräte zwar beim Systemstart erkennt, aber keinen vollumfänglichen Treiber installiert, oder weil zwar ein Treiber des betreffenden Herstellers eingerichtet ist, dieser aber nicht optimal zu Ihrer Hardware passt. In beiden Fällen laden Sie den Tastatur-und Maustreiber für Ihre Windows-Version von der Hersteller-Website herunter und installieren ihn. Notebook-Nutzer laden die Treiber von der Website des Notebook-Herstellers.
Ist bereits ein älterer Treiber vorhanden, deinstallieren Sie ihn zunächst, starten Sie den Rechner neu, und lassen Sie Windows einen Standard-Maustreiber via Plug & Play auswählen, bevor Sie sich ans Installieren des maßgeschneiderten Treibers machen.
Siehe auch: Treiber immer aktuell – Tipps zur Suche und Installation
Probleme mit Eingabegeräten unabhängig vom Treiber lösen
Arbeitet Ihre Tastatur oder Maus trotz passendem Treiber nicht richtig, kommen andere Ursachen in Betracht, beispielsweise ein USB-Hub. Verwenden Sie im ersten Schritt einen anderen USB-Anschluss des PCs, etwa statt eines Anschlusses an der Vorderseite einen auf der Rückseite.
Wenn Sie einen Hub nutzen, schließen Sie das Gerät probehalber direkt, also ohne zwischengeschalteten Hub, an einen USB-Anschluss des PCs an. Arbeitet es wie gewünscht, stört der Hub die Übertragung – versuchen Sie ein anderes Modell mit aktiver Stromversorgung.
Auch ein Adapter kann als Störenfried in Betracht kommen, wenn Sie etwa eine alte PS/2-Tastatur mittels USB-Adapter an eine USB-Buchse angeschlossen haben.
Sollte keiner der genannten Lösungsansätze helfen, könnte schlicht und einfach die Tastatur oder Maus defekt sein. Schließen Sie eine andere an Ihr System an – funktioniert sie einwandfrei, liegt es am alten Gerät.

Empfindlichkeit und Scrollbereich einstellen
Windows regelt die Empfindlichkeit und damit das Reaktionsvermögen der Maus passend zur Auflösung Ihres Bildschirms – doch jeder Nutzer hat eine persönliche Vorstellung von der optimalen Maussensitivität. Daher sollten Sie die Mausempfindlichkeit nach Ihren Bedürfnissen anpassen.
Das erledigen Sie in Windows 7 und 8.1 in der Systemsteuerung unter „Hardware und Sound -> Geräte und Drucker -> Maus“. In Windows 10 geben Sie Mauseinstellungen ins Suchfeld ein, klicken in der danach angebotenen Auswahl den ersten Treffer an und wechseln dann über „Weitere Mausoptionen“ zur Systemsteuerung. Die Maussensitivität wählen Sie auf der Registerkarte „Zeigeroptionen“ im Abschnitt „Bewegung“ aus. Hier können Sie die Empfindlichkeit nach Ihren Wünschen anpassen. Die Option „Zeigerbeschleunigung verbessern“ zur dynamischen Mauszeigerbeschleunigung abhängig vom Tempo sollten Sie aktiviert lassen, um lange Mauswege zu verkürzen.
Wichtig sind auch die Einstellungen auf der Registerkarte „Rad“: Damit steuern Sie, wie viele Zeilen beziehungsweise Zeichen Windows beim Drehen oder Neigen des Mausrads blättert. Die Anpassung dieser Einstellung kann beim Durchscrollen von Webseiten und Dokumenten einiges an Zeit einsparen.
Einstellungen der Eingabegeräte personalisieren
Weitergehende anpassbare Einstellungen wie die Belegung zusätzlicher Tasten und Rädchen an Tastatur und Maus mit Ihren Wunschbefehlen erledigen Sie im Konfigurations-Tool zum jeweiligen Gerät, das im Rahmen der Treiberinstallation in Windows eingerichtet wird. Dann steuern Sie etwa die Navigation in Ordnern und auf Webseiten mit dem Daumen durch das Drücken der Vor-/Zurücktasten oder das schnelle Wechseln zwischen Anwendungsfenstern und das direkte Anspringen von Schaltflächen über Tasten und Buttons.

Tastatureingaben und Mausaktionen automatisieren
Mit Tastenkürzeln (Hotkeys) lassen sich viele Aktionen schneller durchführen als mit der Maus. In Windows können Sie eigentlich nur Programmverknüpfungen mit Tastaturkürzeln versehen und sie damit starten. Mit der Freeware Autohotkey erhalten Sie eine Fülle zusätzlicher Optionen und können sogar Routineabläufe, etwa Texteingaben oder Programmaufrufe, automatisieren. In der einfachsten Form verhält das Programm sich wie ein Makro-Rekorder, der Tasteneingaben und Mausklicks aufzeichnet und an Windows beziehungsweise an darunter laufende Anwendungen sendet. Im Laufe der Zeit haben die Entwickler aber immer mehr Funktionen ergänzt. Auf diese Weise ist eine umfangreiche Makrosprache entstanden, deren Leistungsfähigkeit sowohl Gelegenheitsnutzer als auch Anspruchsvolle zufriedenstellen dürfte.
Möchten Sie etwa die Feststelltaste beispielsweise mit einer neuen Funktion zum vorübergehenden Stummschalten des Rechners versehen, installieren Sie das Tool und öffnen den Windows-Editor (Notepad). Schreiben Sie folgende Zeile in den Editor:
CapsLock :: Send { } Volume_Mute
Speichern Sie die Datei mit dem Namen Stummschaltung.ahk ab. Achten Sie darauf, dass der Editor nicht die Endung „TXT“ an die Datei anhängt. Die letzten drei Buchstaben müssen auf „ahk“ enden!
Um die Programmdatei auszuführen, rufen Sie sie mit einem Doppelklick darauf auf. Wenn Sie nun die Feststelltaste betätigen, sollte diese Tasteneingabe die Lautsprecher stumm schalten. Ein weiterer Tastendruck sollte die Stummschaltung wieder aufheben.
Wenn Sie diese Funktion vorübergehend deaktivieren möchten, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Autohotkey-Symbol im Systray und wählen „Suspend Hotkeys“ – und entsprechend aktivieren Sie sie auch wieder. Dies ist übrigens nur die Spitze des Eisbergs von Autohotkey-Funktionen. Das Programm kann unzählige weitere zeitsparende Aufgaben durchführen , da es im Prinzip eine sehr praktische Programmierumgebung für Windows ist.
Tonsignal für die Feststelltaste aktivieren
Das unbeabsichtigte Drücken der Feststelltaste ist eine häufige Fehlerquelle und kostet im Alltag einiges an Zeit, denn oft genug tippt man drauf los und merkt erst nach einigen Zeichen, dass man versehentlich die Großschreibung eingeschaltet hat. Dann muss man die Eingabe löschen, die Feststelltaste lösen und den Text erneut schreiben – ein zusätzlicher Aufwand, den Sie sich durch einen Signalton beim Betätigen der Feststelltaste leicht ersparen können. Ein kurzer, hoher Ton informiert Sie, dass die Großschreibung aktiviert wurde, erneutes Drücken der Feststelltaste gibt einen tiefen Ton aus – dann ist die Großschreibung wieder deaktiviert.

In Windows 7 und 8.1 öffnen Sie die Systemsteuerung und gehen zum „Center für die erleichterte Bedienung“ – in Windows 10 rufen Sie die Funktion durch Eingabe von erleichterte Bedienung ins Suchfeld auf. Unten im Fenster klicken Sie auf den Text-Link „Bedienung und Tastatur erleichtern“ und setzen ein Häkchen vor „Umschalttaste aktivieren“. Übernehmen Sie die Änderung mit „OK“.