Als bisher einzige Tastatur auf dem Markt verfügt die Corsair Strafe RGB über die brandneuen Cherry-MX-Silent-Schalter, die nach Herstellerangaben um bis zu 30 Prozent leiser auslösen sollen als herkömmliche Cherry-MX-Red. Hinzu kommen eine effektreiche sowie programmierbare RGB-Einzeltastenbeleuchtung und ein vergleichsweise günstiger Preis von 170 Euro (UVP).
TEST-FAZIT: Corsair Strafe RGB
Das wirklich Besondere an der Corsair Strafe RGB sind die neuen MX-Silent-Schalter von Cherry, die in der Praxis wirklich leiser auslösen, ohne dabei die Schalter-Charakteristik der MX-Reds zu beeinflussen. Die Anschläge gehen deshalb gewohnt zuverlässig, aber nun eben auch etwas leiser von der Hand. Nur die Leertaste hätte eine bessere Dämpfung erhalten können. Die RGB-Beleuchtung sorgt für auffällige Effekte und lässt sich auch individuell in der umfangreichen Treiber-Software anpassen.
Der Preis von 170 Euro (unverbindliche Preisempfehlung) ist unserer Meinung nach zu hoch angesetzt: Die Tastatur besteht komplett aus Kunststoff, das USB-Kabel ist nicht gesleevt und die dünne Handballenauflage wirkt alles andere als hochwertig. Und mit ausgeklappten Standfüßen ist die Tastatur nicht sonderlich rutschfest. An der Verarbeitung selbst gibt es allerdings nichts zu Meckern. Unsere Empfehlung: Wen das Klackern der mechanischen Tasten nicht stört, der muss bei Weitem nicht so viel Geld ausgeben. Wer allerdings neuste Schalter-Technik und individuelle Leuchteffekte sucht und empfindliche Ohren hat, der kommt aktuell nicht um die Corsair Strafe RGB mit den Cherry-MX-Silent-Switches herum.
+ mechanische Silent-Schalter
+ RGB-Beleuchtung
– teuer
– dünne Handballenauflage
– rutschig mit ausgeklappten Standfüßen
Leisetreter: Cherry-MX-Silent-Schalter
Bei den Silent-Switches handelt es sich um eine Weiterentwicklung der bereits etablierten MX-Technik von Cherry: Der Peripherie-Hersteller fügt dem mechanischen Schaltmodul einen sogenannten 2-Komponenten-Stößel hinzu, der die Anschläge am unteren und oberen Endpunkt dämpfen soll. Cherry betont, dass die jeweiligen Schalt-Charakteristiken der verschiedenfarbigen MX-Switches unverändert bleiben. Bisher sind die MX-Silent-Schalter aber nur in Kombination mit den roten Modulen verfügbar, die rein linear auslösen und eine Betätigungskraft von lediglich 45 Gramm benötigen.

©Cherry
In der Praxis lösen die Schalter des Corsair Strafe RGB tatsächlich wie für MX-Reds gewohnt aus – nur eben um einiges leiser. Komplett lautlos lässt sich damit aber immer noch nicht tippen. Uns fällt auch schnell auf, dass nun die Leertaste die lauteste Taste auf der Tastatur ist und mit einem unschönen Klappern und Klicken die Anschläge quittiert. Dem Nutzer stehen zwei Sondertasten zur Verfügung: Eine, um die Windows-Taste zu deaktiveren, und eine zweite, um die Helligkeit der Tastenbeleuchtung stufenweise zu regeln. Die Multimedia-Bedienung erfolgt über die Doppelbelegung der F-Tasten.

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Anspruchsvolle Vieltipper aufgepasst: Mechanische Tastaturen im Test
RGB-Beleuchtung und Treiber-Software
Die Corsair Strafe RGB verfügt über einen erhöhten Tastenstand. Das sorgt zwar für eine hübschere Optik und eine intensivere Hintergrundbeleuchtung, ist aber auch recht anfällig für Staub und Schmutz. Die Einzeltastenbeleuchtung kann mit einer beliebigen Farbe aus dem RGB-Spektrum leuchten, die zugehörige Programmierung und Effektwahl erledigen Sie in der Corsair Utility Engine, kurz CUE. Dort lassen sich auch Profile und Makros erstellen, die sich im Onboard-Speicher der Strafe RGB ablegen lassen.

©Corsair
Wer zu faul oder unkreativ für die Programmierung aufwendiger Leuchteffekte ist, der kann sich dank Corsair Share zahlreiche, von Nutzern erstellte Leuchtprofile gratis herunterladen und auf seiner Tastatur ausführen. Die Auswahl ist riesig und sollte für jeden Geschmack etwas bieten. Die Treiber-Software ist übersichtlich aufgebaut und erfordert keine große Einarbeitung – sehr schön!

Mechanische Tastaturen – Eine gute Investition?
Wechselbare Tastenkappen und Handballenauflage
Der Anschluss der Corsair Strafe RGB erfolgt über zweimal USB2.0, denn an der Rückseite besitzt die Tastatur eine USB-Schnittstelle, um zum Beispiel Headsets, Mäuse oder andere USB-Medien komfortabel daran anzuschließen. Der Lieferumfang umfasst auch noch gummiert-geriffelte Tastenkappen: Einmal für Shooter (WASD) und für MOBAs (QWERDF), um die wichtigsten Tasten dieser Genres auch blind erkennen zu können. Dank der typischen Kreuzaufnahme der Cherry-MX-Schalter sind auch eigene Tastenkappen kein Problem.

©Corsair
Den Lieferumfang rundet Corsair mit einer wechselbaren sowie gummierten Handballenauflage ab, die komplett aus Kunststoff besteht und sich nur über dünne Haken mit der Tastatur verbinden lässt – hochwertig geht anders. Die Tastatur selbst lässt sich dank klappbarer Standfüße in zwei Höhen betreiben. Allerdings sind die Füße nicht gummiert und lassen die Tastatur bei der Bedienung auf glatteren Unterflächen herumrutschen. Hier hätte der Hersteller konsequent zu Ende denken müssen!

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