Tatsächlich ist es ja mit Whatsapp so eine Sache. Ähnlich wie der Facebook-Messenger ist der Dienst im Vergleich zu SMS ein ungeheurer Fortschritt. Trotzdem bleibt es – anders als das Facebook-Pendant – zunächst einmal ein reiner Handy-Dienst mit allen Nachteilen, die das so mit sich bringt. Vor allem denen, dass Nicht-Handy-Anwendungen den Dienst für Messaging nicht nutzen können. Für die komfortable Bedienung hat Whatsapp ja mittlerweile Whatsapp Web eingeführt, aber das dient eben dem einfacheren Schreiben, weil das am PC schlichtweg besser geht als mit der Smartphone-Tastatur. Aber davon hat beispielsweise ein Haussteuerungsserver auf FHEM-Basis oder auch die Kamera-Software Motion nichts. Aus diesem Grund gibt es aber für den Raspberry ein kleines Python-Skript namens Yowsup , von dem aus die Nutzung von Whatsapp möglich ist. Einzige Voraussetzung: eine noch nicht für den Dienst registrierte Mobilfunknummer. Die Seite sim-karte-gratis.de hilft hier gegebenenfalls weiter.
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Installation
Zunächst erfolgt die obligatorische Aktualisierung des Raspberrys
sudo apt-get update sudo apt-get upgrade
Dann kann noch die Firmware upgedatet werden
sudo rpi-update
Jetzt werden die nötigen Basis-Komponenten installiert
sudo apt-get install python-dateutil sudo apt-get install python-setuptools sudo apt-get install python-dev sudo apt-get install libevent-dev sudo apt-get install ncurses-dev
Nun folgt die eigentliche Yowsup-Bibliothek
git clone git://github.com/tgalal/yowsup.git
Ist die heruntergeladen, wechselt man in den Ordner
cd yowsup
und installiert die Skript-Komponenten
sudo python setup.py install

Registrierung
Nun geht es daran, sich bei Whatsapp zu registrieren. Dazu sollte die SIM-Karte, zu der die Telefonnummer gehört, in einem Handy stecken und in der Lage sein, SMS zu empfangen.
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Die Anmeldung funktioniert dann wie folgt:
python yowsup-cli registration -- requestcode sms --phone 49xxxxxxxxxx --cc 49 --mcc 232 --mnc 10
Wobei die x durch die Handy-Nummer ersetzt werden, und die 49 der Ländercode (in dem Fall Deutschland) ist. Landet die Antwort auf dem Handy, gibt man folgende Zeile ein:
python yowsup-cli registration --register yyy-yyy --phone 49xxxxxxxxxx --cc 49
Statt der y trägt man den per SMS erhaltenen Code ein, die Telefonnummer ist dieselbe wie oben. Danach sollte man eine Statusmeldung erhalten, die mit „Status: OK“ beginnt. Wichtig ist, das hier auch ein Passwort aufgelistet wird, dass man sich aufschreiben oder herauskopieren sollte.
Nutzung
Bevor es losgeht, legt man eine config-Datei an
sudo nano /home/pi/yowsup/config
Sie sollte Folgendes enthalten
## Actual config starts below ## cc=49 #if not specified it will be autodetected phone=49xxxxxxxxxx password=xxxxxxxxxxxxxxx=
Danach stellt man sicher, dass man sich wieder im Ordner /home/pi/yowsup befindet und startet Yowsup mit dem Befehl
yowsup-cli demos --yowsup --config config
Dann kann man sich mit /help alle Kommandos anzeigen lassen, mit /L meldet man sich an. Um nun eine Nachricht zu schreiben, nutzt man folgendes Kommando
/message send 49Zielrufnummer „Testnachricht“
Eine Antwort ist möglich; sie wird dann auch als Text angezeigt.

Whatsapp Web auf dem Raspberry
Prinzipiell ist es auch möglich, Whatsapp Web in Kombination mit einem Smartphone zu nutzen. Allerdings nicht ganz ohne Vorbereitung, denn die Browser-Anwendung läuft nicht mit dem Standard-Browser von Raspbian. Hier ist es daher sinnvoll, Iceweasel zu installieren. Das geht ganz einfach mit dem Befehl
sudo apt-get install iceweasel
Die Einrichtung von Whatsapp Web erfolgt dann wie gewohnt per QR-Code.

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